Erste Station: Indien & Indien hat mich wieder

Reisezeit: September 2005 - Februar 2006  |  von Sandra K.

Von Varanasi bis Sonauli 26.9.

5h30 Tagwache und dann geht es zum Busbahnhof mit der Rickshaw. Eigentlich wollte ich ja mit dem Localbus fahren, aber mein Rezeptionist, ein Nepalese, meint es ist nicht wirklich sicher und es dauert ewig. Ok, dann schliesse ich mich eben einer Travel Agency an und fahr mit ihnen - ist auch nicht viel teurer und vielleicht wird es ja auch ganz lustig.

Den anderen Reisenden und mir wurde gesagt, dass wir um 7h dort sein sollen. Gut hier stehen wir also (19 Personen insgesamt) und warten. Die Nachricht kommt, dass der Bus auf der Rueckfahrt leider Probleme hatte und wir deswegen in 2 Jeeps gepresst werden - kuscheln ist also angesagt! Schlussendlich kommen wir also alle noch mal in den Genuss 'indisch' zu reisen. 11 bzw. 10 Personen fuer 7 Stunden in einem Auto. Unser Gepaeck wird auf dem Dach befestigt, mit einer sehr duennen Schnur ... Wir fahren los und es ist wirklich eng. Wir freuen uns ueber jede Unterbrechung, die uns 5 Minuten aussteigen laesst und von diesen Unterbrechungen gibt es gluecklicherweise jede Menge. Die Inder sind auf den Geschmack gekommmen Strassensperren zu errichten und dann Geld zu kassieren - natuerlich alles illegal. Unser Fahrer ist aber darauf vorbereitet und deswegen sind die Summen die er hier bezahlen muss bereits im Fahrpreis enthalten. Mein Auto ist 'gefuellt' mit 3 Neuseelaender (Mitglieder der Band "Uncle Monkey" www.unclemonkey.com, IndieRock und wirklich gut, ich kam in den Genuss mir die CD im Auto anhoeren zu koennen. Sam, sieht ein bisschen aus wie Stefan Raab *g* und ist teilweise genauso schraeg, hat uns alle sehr gut unterhalten und ich freue mich schon wenn ich in Wellington bin und die Jungs performen sehe!), 3 Japaner (Steve: du hast einen japanischen Zwilling. Sein Name ist Yutsu und obwohl ihr euch natuerlich optisch nicht aehnelt, musste ich staendig an dich denken, da er den gleichen Lacher hat wie du und sich auch noch so bewegt *ggg*) und 2 Israelis (die waren schwer beeindruckt, dass ich schon mal in Isreal war, wenn es auch nur Elat war, aber immerhin!) und meine Wenigkeit. Der andere Jeep kann mit 2 englischen Maedels, einem aelteren Mann aus Newcastle (Jon: er kennt dich nicht *g*) und 3 englischen Burschen aus London (einer davon ist 24 Jahre alt macht schon seine 3 Weltreise ...), 2 Koreaner und noch 2 Japanern aufwarten. Wir sind also eine buntgemischte Truppe und verbringen die naechsten 36 Stunden miteinander. Die Fahrt nach Sonauli ist landschaftlich nicht sonderlich beeindruckend und Sonauli selber ist eben eine Bordercity und man raetselt eigentlich nur, ob das jetzt hindi oder nepali ist was sie sprechen und woher die jeweilige Person kommt. Die Visaangelegenheiten sind sehr schnell erledigt. Meins gilt jetzt mal 2 Monate und dann muss ich wieder verlaengern, was zwar wieder $30 bedeutet und ein Passfoto, aber sonst kein Problem ist. Und wir muessen auch unsere Uhr umstellen, denn hier gibt es eine Zeitverschiebung von +15min! Die Unterkunft ist eine Frechheit. Wir 5 Maedels werden zusammen in einen Dorm gesteckt und wuerden darin nicht so viele Geckos herumklettern, haetten wir uns liebe Not mit all dem Ungeziefer. Wir machen also das Einzige um diese Nacht etwas Schlaf zu bekommen und nicht staendig auf die Flecken, Gerueche und komischen Geraeusche zu achten, wir goennen uns ein paar Bier. Tuborg, daenischer Export und sehr stark 7,7% (wieviel hat Bier normalerweise?) bescherrt uns einen lustigen Abend und eine ruhige Nacht!

Am naechsten Morgen teilt sich die Gruppe. Die einen Fahren nach Pokhara (Ausgangspunkt fuer den Anapurna Trek) und die anderen Fahren nach Kathmandu.

Wieder heisst es sehr frueh aufstehen und Abfahrt um 7h. Wir sind nach dem gestrigen Abend alle ein bisschen blass und keiner hat wirklich die Kraft sich grossartig aufzuregen, als wir feststellen muessen, das der versprochene a/c deluxe bus ein local bus ist. Die Sitze sind hart, der Bus ist sehr heruntergekommen und wir werden alle darin verfrachtet und eine paar Nepalesen steigen auch ein. Die Touristen muessen alle auf der linken Seite sitzen, warum erfahren wir erst spaeter. Wir halten alle 5 Minuten, es ist muehselig und extrem unbequem. 9 Stunden Fahrt sind also geplant und der Bus fuellt sich immer mehr. Neben mir sitzt ein junger Nepalese, er summt die ganze Zeit vor sich hin und quasselt mich auf Nepali voll, er ist zwar ganz freundlich, aber ich danke an dieser Stelle noch einmal fuer den MP3 Player! Die naechsten Stunden Fahrt sind anstrengend, aber die Landschaft ist genial. Wir fahren durch die Berge, einen Fluss entlang und durch kleine Doerfer - ich freue mich schon auf die eine Woche Trekking mich in aehnliche Gebiete bringen wird. Hie und da gibt es Pinkelpausen und noch viel oefter gibt es police checking points. Fuer die Einheimischen heisst das, 10m vor der Kontrolle raus aus dem Bus, zu Fuss bei der Polizei vorbei, und danach steigen sie wieder ein. Den Polizisten wird gezeigt, dass sich im Bus nur Touristen befinden und wir duerfen passieren - das ganze ist mehr als laecherlich! Um 16h, die geplante Ankunftszeit, sind wir noch immer 30km von Kathmandu entfernt und wir stecken im 'Stau'. Die Polizei durchsucht wieder alle Busse nach Maoisten, es dauert ewig. Wir erreichen endlich Kathmandu. Und ploetzlich geht alles ganz schnell. Die anderen Touristen verlassen den Bus, die Hotels sind vorwiegend in diesem Gebiet. Ich fahre also alleine mit ein paar Einheimischen bis zum Busbahnhof wo mich VIELLEICHT Rajesh erwartet. Mein Handy funktioniert nicht und somit war keine Moeglichkeit ihn von Unterwegs zu kontaktieren. Ich hoffe er hat mein Mail bekommen, in dem schrieb, dass ich am 27. ankomme. Am Busbahnhof gibt es gluecklicherweise eine Moeglichkeit zu telefonieren und ich erreiche Rajesh sofort. Er kommt mich holen. Ich warte also ca. 20 Minuten an der Haltestelle. Ein Ding der Unmoeglichkeit in Indien, aber hier in Nepal ueberhaupt kein Problem. Ich liebe es. Keiner spricht mich an, keiner starrt mich an, es ist alles sehr relaxt und ruhig! Rajesh begruesst mich ueberschwenglich und bringt mich zum Guest House, dass er fuer mich gebucht hat. Es ist ausserhalb der Touristenaera und da es schon dunkel ist (hier um 18h), als wir ankommen, sehe ich nicht viel aber die Unterkunft ist schoen. Ein Familienbetrieb und ich werde auch dort sehr nett willkommen geheissen - umarmt und mit Tee versorgt. Rajesh, fuer alle die es noch immer nicht mitbekommen haben: ich bleibe nun 4 Monate in Nepal und werde Englisch unterrichten und er ist der Leiter der Organisation http://www.volunteernepal.org.np, brieft mich was ein Taxi nach Thamel kostet (die Touristenarea), was ich essen kann, was besser nicht usw. Er ist wirklich sehr nett und ich bin auch schon sehr gespannt auf die anderen aus der Gruppe. Wir sind insgesamt 7 (und 6 Nationen) und 3 davon sind schon in Nepal, aber die naechsten Tage auf einem Trek.

Meine ersten Eindruecke von Nepal sind sehr gut. Die Menschen sind sehr freundlich und es ist hier viel sauberer, ruhiger und relaxter als in Indien. Ich denke, hier wird es mir gefallen!

© Sandra K., 2005
Du bist hier : Startseite Asien Indien Von Varanasi bis Sonauli 26.9.
Die Reise
 
Worum geht's?:
Delhi - Jaipur - Jodhpur - Ranakpur- Udaipur - Pushkar - Agra - Varanasi - und der Weg nach Kathmandu Dies sind die ersten Stopps auf meiner Weltreise, sehen wir mal, was noch dazu kommt ;-) Indien hat mich wieder - nach 3,5 Monaten Nepal brauche ich nun bis ca. Ende Feber mein indisches Visum auf - Mumbai, Goa, Kerala stehen am Programm.
Details:
Aufbruch: 09.09.2005
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 15.02.2006
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Sandra K. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.