Kanada - Praktikum und Rundreise entlang der Ostküste

Reisezeit: Juni - September 2013  |  von Krissi D.

Flug und die ersten Tage: Flug

Es ist der 26.06.2013 und endlich geht es los. Auf nach Kanada.
Matthias bringt mich pünktlich zum Flughafen. Um 12:15 soll es losgehen und ich stehe rechtzeitig bei der US-Airways, um einzuchecken. Nachdem ich bestätigt habe, dass ich mein Gepäck allein gepackt und mir niemand etwas für die Einfuhr in die USA mitgegeben hat, darf ich auch schon meinen knapp bemessenen Koffer aufgeben. (22,4 kg von 23 erlaubten)
Matthias bekommt gleich mal einen Rüffel, weil hier "no fotos, please!" gilt.
Nach einem kurzen Frühstück ist es dann leider schon so weit. Der Abschied wird wie erwartet tränenreich.
Und dann geht's ab durch die erste von vielen Sicherheitskontrollen. Noch ein paar "Magazines" gekauft und los geht's.

Im Flugzeug sitze ich neben einem 60 Jährigen Iraki, der in Augsburg wohnt und seine Familie in Toronto besucht. Er zeigt mir voller Stolz Bilder seiner Familie und lädt mich zu einem Abendessen bei seiner Familie ein, das ich leider ablehnen muss. Schließlich wohne ich ja schon bei einer Gastfamilie.
Auf der anderen Seite sitzt ein junger Kanadier, mit dem ich mich lange Zeit unterhalte, nachdem er herausgefunden hat, dass ich der englischen Sprache mächtig bin. Er kann mir viele Tipps für die Gegend um Toronto geben, schließlich wohnt er ja dort. Außerdem werden wir wohl mal was zusammen in Toronto unternehmen. Er selbst war einen Monat in Europa unterwegs und hat Deutschland, Polen, die Ukraine und Tschechien bereist. Meine Aussage, dass wir in Deutschland durchaus 30 Tage Urlaub haben, macht ihn völlig wahnsinnig. Die Kanadier müssen mit nur 14 Tagen bezahltem Urlaub auskommen. Auch die Vorstellung, dass es die Deutschen fertig bringen, einen ganzen Monat mit ihrem Geld zu wirtschaften, leuchtet ihm nicht ein. Die Kanadier erhalten ihr Gehalt wöchentlich....

Ansonsten kann man sich durchaus mit dem Filmprogramm der US-Airways beschäftigen. Ohne Zwischenfälle kommen wir um kurz nach drei Ortszeit in Philadelphia an.

Im Flughafen in Philadelphia stehen wir erst einmal eine Stunde für die Einreise in die USA an. Meine Bekanntschaft aus Toronto versichert mir mehrmals, dass es das lange Anstehen in Kanada nicht gibt. Das wird sich leider nicht bestätigen... Fingerabdrücke werden abgegeben, ein Foto geschossen.
Koffer wieder holen und der Horde nach zum nächsten Check. Nach langem Anstehen endlich den Reispass auf Fälschung checken und Handgepäck durchleuchten lassen. Mein mich begleitender Kanadier will nicht durch "the machine", welche aussieht, wie der Scanner im AKW, bei dem wir auf Verseuchtheit überprüft wurden. Ein junger Grenzer erklärt sich nach einiger Wartezeit bereit, ihn per Hand zu checken. Eieiei, Gottseidank bin ich kein Mann. Dabei wurde auf heilige Teile wirklich keine Rücksicht genommen....

Im Terminal essen wir gemütlich Chicken nuggets zu Mittag, während sich der Kanadier über die Gegebenheiten in den USA aufregt, und welche Sinnlosigkeit das ganze Prozedere doch darstellt. Zwei ältere Damen stimmen ihm bei und erzählen wie einfach das Reisen früher doch war.

Mit einem Miniflugzeug für 30 Leute, welches wir Dank des genannten Redeschwalls und eines schnellen Boardings beinahe verpassen, dürfen wir endlich weiter nach Toronto. An Board gibt mir meine Bekanntschaft ein Beer aus, Budweiser, das er, wie er sagt, dringend braucht. Kein Wunder, da hat sich jemand schnell an die deutschen Gepflogenheiten gewöhnt Die deutschen Weißwürste mag er nicht sonderlich, sagt er, die Schnauze eines Schweins, die es in der Ukraine gab, soll dagegen gut gewesen sein. Alles klar....
Immerhin probierfreudig, der Gute.

In Toronto angekommen stehen wir sicher eine ähnlich lange Zeit für die Einreise an. Diesmal allerdings in getrennten Schlangen, schließlich ist er ein Resident. Gut, dass der Facebook Kontakt schon ausgetauscht ist, wir sehen uns an diesem Abend nicht mehr. Ich werde weitergewunken in einen Nebenraum, wo ich eine weitere Stunde darauf warte, mein Visum zu bekommen. Die Damen und Herren an den Schaltern sehen die lange Schlange nicht so eng. Zusammen mit Chinesen und Afirkanern warte ich also auf meine Arbeitserlaubnis, während die Mitarbeiter sich untereinander unterhalten, auf ihren PC starren oder ohne irgendwelche Gründe einfach niemand aufrufen. Easy-going

Draußen werde ich von einer super netten Inderin abgeholt, die mich zum Abholplatz des Busses bringt. Da ich den vorheringen leider knapp verpasst habe, warte ich nochmal eine Stunde auf den nächsten.
Auf geht es nach Barrie, auf dem Highway nach Norden. Die meisten Gäste steigen vor mir aus. Sie wohnen in Villen mitten im Wald, auch wenn sie sich dem Schild nach im Stadtgebiet befinden. Schließlich kommen wir doch noch in meiner Straße an. Um 11 Uhr Ortszeit, 5 Uhr morgens in Deutschland.

Philadelphia calling. 32 Grad

Philadelphia calling. 32 Grad

© Krissi D., 2013
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Worum geht's?:
hier möchte ich ein wenig von meinem Auslandspraktikum in Kanada erzählen. Für 8 Wochen lebe ich in Barrie, ON, nördlich von Toronto und mache dort ein Praktikum/Internship am Georgian College. Im Anschluss daran werde ich noch eine zweiwöchige Reise mit meinem Freund entlang der Ostküste Nordamerikas unternehmen.
Details:
Aufbruch: 26.06.2013
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 10.09.2013
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Krissi D. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.