Hong Kong

Reisezeit: Oktober / November 2005  |  von Ilona Fallaschek

Tag 7: Sai Kung Country Park

Donnerstag, 3. November 2005

Sai Kung Country Park

Heute wollen wir mit Geoff und Karol an den "Postkarten-Strand" (ein traumhaft schöner Strand, den wir auf einer Postkarte entdeckt hatten ...). Daher klingelt unser Wecker heute schon um 7:45am. Geoff ruft an und teilt uns mit, dass er und Karol in einer halben Stunde da wären. Wir warten und warten und warten ....
Um 9am sind die beiden dann schließlich da (too much traffic ...).

Wir gehen in ein Dim Sum Restaurant zum frühstücken. Es ist eines der ältesten Restaurants Hongkongs und ziemlich ursprünglich. Als wir reinkommen ist es proppevoll und weit und breit ist kein Europäer zu sehen. An einem großen runden Tisch stehen ein paar Leute auf und wir können uns dort hinsetzen. Die drei Damen die noch am Tisch sitzen, sind eigentlich auch fertig, finden uns aber so amüsant, dass sie sitzen bleiben.

Im Dim Sum Restaurant

Im Dim Sum Restaurant

Gott sei Dank haben wir Karol dabei. Sie ist Chinesin und arbeitet als Flugbegleiterin bei Cathay Pacific und spielt heute den Übersetzer für uns (in dem ganzen Laden spricht kein Mensch Englisch!). Die Dim Sum werden immer in so runden Bambusschachteln serviert. In jeder Schachtel sind so drei oder vier gleiche "Kleinigkeiten". Es gibt Fleischbällchen aller Art, frittiertes Gemüse, Shrimps in Teig frittiert, Frühlingsröllchen usw. Schmeckt eigentlich recht lecker.

Fleischbällchen Dim Sum

Fleischbällchen Dim Sum

Karol erklärt uns, dass zwischenzeitlich alle Leute im Lokal irgendwelche Ratschläge geben, was sie uns bestellen soll ... jeder will, dass wir sein Lieblings-Dim Sum essen. Das ist ja wirklich lustig! Irgendwann wissen dann alle im Restaurant, dass wir aus Deutschland sind (und aufgrund irgendeines Kommunikationsfehlers glauben alle, dass wir vom Rhein kommen ... ).

Der "Teemann"

Der "Teemann"

Auf dem Weg zur MTR probieren wir ein paar ATM's. Keiner will Petras Karten nehmen. Schließlich finden wir dann einen, der meine Postbank-Sparcard akzeptiert und wir bekommen unser Geld. Wir fahren mit der Metro bis Hang Hau und von dort aus mit einem Minibus nach Sai Kung. Dort fährt uns der nächste Bus dann direkt vor der Nase weg. Wir beschließen, anstatt einer Stunde Warterei lieber mit einem Taxis zu fahren. Das Taxi fährt uns bis zum Ende irgendeiner Straße im Sai Kung Country Park. Von dort aus laufen wir dann los.

Sai Kung Country Park

Sai Kung Country Park

Wir laufen über einen betonierten Weg bis zu den Stränden bei Tai Wan. Es ist superschön hier. Schon die Landschaft entlang des Weges war genial, aber die Stände sind der Hammer. An manchen hat es ein paar wenige Häuser und vereinzelt ein Restaurant. An anderen hat es absolut gar nichts, einfach nur Strand und Natur.

Die Strände bei Tai Wan

Die Strände bei Tai Wan

Wir sind am Strand ganz alleine, außer uns kein Mensch. Und der Strand ist echt toll, superweißer Sandstrand, kein Müll, kein Seetang, richtig sauber alles! Ich gehe erst mal schwimmen.

Wir haben den ganzen Strand für uns alleine!

Wir haben den ganzen Strand für uns alleine!

Es hat superviele Wellen und eine starke Strömung. Man muss schon aufpassen, dass man nicht zu weit raus kommt. Wir bleiben knapp zwei Stunden am Strand und müssen uns dann leider wieder auf den Rückweg machen (irgendwann wird es ja schließlich dunkel und wir haben heute früh einfach zu lange gebraucht, bis wir endlich losgekommen sind ...).

Ich unterhalte mich eine Weile mit Karol über die chinesische Sprache. Sie ist hier in der Gegend aufgewachsen und spricht Kantonesisch. Sie erklärt, dass es im Mandarin vier Tonfälle gibt, im Kantonesischen aber neun. Somit hat das Wort "Fu" je nach Betonung neun unterschiedliche Bedeutungen (eines davon ist "Ehemann" ... die sieben anderen konnte ich mir nicht merken). Sie sagt uns die neun "Fu" vor .... klingt für mich irgendwie nach Singsang. Die Kinder lernen in der Schule jeden Tag ein (oder mehrere) neues Wort (= Schriftzeichen). Das müssen sie dann hundert mal schreiben.
Auch mit den Fingern zählen die Chinesen anders. Wenn man ihnen sieben Finger hin hält, bedeutet das für Chinesen gar nichts. Sie zählen von 1 bis 9 an einer Hand, benutzen nur für die 10 die zweite Hand. Das ist irgendwie schon interessant, so anders als bei uns.

Wir laufen einen anderen Weg zurück.

Eine Spinne ...

Eine Spinne ...

... der Wegweiser

... der Wegweiser

Die Landschaft auf dem Rückweg

Die Landschaft auf dem Rückweg

Unterwegs kommen wir durch ein paar verlassene Dörfer uns sehen ein paar verwilderte Hunde. An der Straße bei Pak Tam Au warten wir dann auf den Bus. Auf einmal kommt eine Hundehorde (mindestens 25 Kläffer) angerannt und fällt, ehe wir reagieren können, auch schon über unsere Tüte mit den restlichen Sandwiches her. Naja, egal, ich hätte die Sandwiches sowieso nicht mehr essen wollen und ich bin wirklich froh, dass die Hunde uns in Ruhe lassen!

Bis der Bus kommt ist es 6:30h und stockdunkel draußen. Wir fahren zurück nach Sai Kung und treffen uns dort mit einer Freundin von Geoff und deren Besuch aus England. Zusammen gehen wir dann in ein thailändisches Restaurant zum essen. Wir bestellen mal wieder alles mögliche und essen dann alles zusammen.

Danach geht's per Minibus zurück zur MTR. Geoff schnieft ganz schön rum, er scheint krank zu werden. Mist! Darum fahren wir dann von Admiralty mit dem Taxi nach Hause (anstatt die Rolltreppe zu nehmen). Hoffentlich geht's dem Guten morgen wieder besser! Schließlich wollen wir ihn mit nach Shenzhen nehmen!

© Ilona Fallaschek, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir (Maren, Petra und ich) mussten uns schon als "verrückt" bezeichnen lassen ... aber wir tun es trotzdem ... wir fliegen für eine Woche nach Hongkong und besuchen Geoff!
Details:
Aufbruch: 28.10.2005
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 06.11.2005
Reiseziele: Hongkong
Der Autor
 
Ilona Fallaschek berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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