37.000 KM KANADA /USA ''REISE GEGEN DIE BESCHLEUNIGUNG DER ZEIT''

Reisezeit: Mai - Oktober 2013  |  von Gregor König

Waldbisons/Hot Springs/Watson Lake 16. Juli

Abschied vom schönen Muncho Lake

Abschied vom schönen Muncho Lake

Montag, 15. Juli

Die Entscheidung fiel schwer den schönen Muncho Lake zu verlassen. Wir hätten auch hier duschen können im Auto, aber 90 km weiter kam man zum Liard River und den Hot Springs - heiße Quellen - und da diese so beliebt sind sollte man bis 12 Uhr mittags dort ankommen um einen Stellplatz auf dem Campingplatz zu bekommen. Und hier am Muncho Lake gab es auch nur eine Schwengelpumpe um Wasser zu bekommen.

So sind wir schweren Herzens gefahren!
Unterwegs lag einsam und allein nur für uns ein Waldbison im Gras am Strassenrand!
Wir hatten ihn aber nur einige Minuten für uns alleine, denn wenn irgendwo ein Auto hält, halten gleich die Nachfolgenden! Denn meist gibt es ein Tier zu sehen!
So war es auch mit unserem Bison! Als wir dann bald von Autos eingekeilt wurden fuhren wir weiter!

Wir kamen bald an den Hot Springs an. Parkten und packten unsere Sachen zum Baden. Leider hatte ich unsere Neopren-Badeschuhe nicht eingepackt denn der Boden im Pool waren Steine.
Zu den Pools war ein Bohlenweg angelegt der über Sumpf führte. Schon am Campingplatz war es sofort zu bemerken: wahnsinnig viele Insekten!
Wir mußten schon einige hundert Meter laufen und am Pool gab es eine Sammelumkleide und Plumpsklos. Und keine Duschen! Weder auf den einfachen CP noch hier am Pool.
Also gingen auch wir schmutzig ins Wasser. Das Wasser lief aus der Quelle allerdings immer nach und floss in den Fluss auch wieder ab. 42 Grad hätte ich mir bei dem warmen Sommerwetter nicht unbedingt gewünscht und Gregor habe ich bewundert es im über 50 Grad-Pool ausgehalten zu haben. Ich dachte meine Füße wären verbrüht worden!
Hier am Pool war gemütlich auf den Holzplanken liegen war auch nicht drin wegen der Wespen.

Wir hofften auf die Reinigungskraft von 42 Grad-Wasser und wuschen uns dann auf dem CP hinterm Auto noch die Haare. Wuschen auch noch etwas Unterwäsche aus, machten eine lange Siesta und befestigten den Moskitoschutz überall im Auto. Abends hatten wir noch Zeit und Muße zum Lesen und ich hörte klassische Musik mit meinem CD-Player.

'Unser Waldbison'!
Ganz alleine war wir einige Minuten mit ihm der sich im Gras am Strassenrand ausruhte!
Der Kopf kam mir so bekannt vor - ja richtig - da gab es solche Masken beim Rauhenachtstreiben, dem Perchen, das wir einmal im Bayerischen Wald erleben durften. Und da waren so gruselige Köpfe dabei wie solch ein Bisonkopf. 
Irgendwie sieht er doch aus wie ein kleiner Teufel, oder!?

'Unser Waldbison'!
Ganz alleine war wir einige Minuten mit ihm der sich im Gras am Strassenrand ausruhte!
Der Kopf kam mir so bekannt vor - ja richtig - da gab es solche Masken beim Rauhenachtstreiben, dem Perchen, das wir einmal im Bayerischen Wald erleben durften. Und da waren so gruselige Köpfe dabei wie solch ein Bisonkopf.
Irgendwie sieht er doch aus wie ein kleiner Teufel, oder!?

Der lange Weg durchs Sumpfgelände - in dem sich Elche aufhalten sollen - zu den heißen Quellen, den Hot Springs.

Der lange Weg durchs Sumpfgelände - in dem sich Elche aufhalten sollen - zu den heißen Quellen, den Hot Springs.

Die Hot Springs. Viele Leute gingen spätabends ins warme Wasser.Da muß man sich aber auf dem Rückweg gleich wieder mit Insektizid einsprühen um den Moskitoattacken zu entgehen!

Die Hot Springs. Viele Leute gingen spätabends ins warme Wasser.Da muß man sich aber auf dem Rückweg gleich wieder mit Insektizid einsprühen um den Moskitoattacken zu entgehen!

Dienstag, 16. Juli Watson-Lake bis Rancheria

Wir sind früh los gefahren und nur wenige km gekommen, denn dann hielt uns eine Waldbison-Herde auf. Über 50 Tiere die gemächlich über die Strasse liefen und am Strassenrand lagen oder fraßen.

Wir genossen das Schauspiel!

Später sagte Gregor - wären wir doch noch länger geblieben oder noch mal kurz gehalten oder, oder! Aber so ist das!

Jedenfalls kamen kurz nach der Bisonherde die Smith Falls, Wasserfälle, die wir vor lauter Bisons gar nicht mehr in Erinnerung hatten und den Abzweig verpassten. Na ja - ein Wasserfall mehr oder weniger ist auch egal.
Wir hielten noch kurz an den Stromschnellen eines Flusses - nur heute war nichts mit Strömung und dann ereilte uns das Schicksal.

Der TCH war auf einem Teilstück alle 50m dick mit Gravel belegt. Wir paßten schon auf wenn die Trucks kamen aber in einer Kurve kam ein Pick-up mit Anhänger mit über 100 Sachen angeprescht und wir hörten nur noch die Steine auf unser Auto prasseln.
Gregor dachte jetzt sei ein Scheinwerferglas kaputt da es so klang. Und er sah die Windschutzscheibe entlang und dann entdeckte er ein großes Einschlagloch auf der Beifahrerseite ganz oben.
Ein Schock für uns!
Meine Angst wurde immer größer als sich aus dem Loch ein Riss entwickelte der jetzt die halbe Höhe der Windschutzscheibe nach unten läuft; ein kürzerer nach oben.
Wir hatten nur noch einmal Muße und einen Blick für einen großen Waldbison der auf dem Seitenstreifen entlang spazierte. Schwarzbären -2 mal -egal - wir müssen nach Watson Lake; da gibt es eine Reparatur-möglichkeit. Ein Braunbär (?) der vor uns die Strasse überquerte war schon interessanter. Er war wirklich braun! Aber ich denke, kein Grizzly!

Unterwegs an einer Tankstelle dann der Tankwart - nein, Glasreparaturen gibt es nur in Whitehorse!
Das sind fast 500 km!
Ich hatte aber in meiner Broschüre gelesen daß es in Watson Lake auch so etwas geben soll und das waren nur noch 150 km!

In Watson Lake gleich den Typ aufgesucht; ein älterer Mann.
Er:' Oh, a big hole! It's too big for me!
Ich bin innerlich zusammengebrochen - Kosten, Probleme, Scheibe bestellen usw.
Und dann kam sein nächster Satz der aber gar nicht zu seinen ersten Äußerungen paßte - jedenfalls ist das meine Meinung!

'Ich würde das Loch ignorieren und meinen Urlaub weiter genießen! Mein Neffe hat bestimmt 10 Löcher in seiner Windschutzscheibe!

Ich war beruhigt als er uns versicherte daß die Scheibe halten würde und alles halb so schlimm sei!
Na denn - auf geht es wieder!
Erstmal eingekauft, kurze Siesta (sehr heiss war es in Watson Lake) und kurz den Schilderwald aufgesucht. Wir haben natürlich kein Schild angebracht! Zu albern!
Leider funktionierte das angeblich freie WiFi am grünen Gebäude hinterm Visitor-Center bei mir jedenfalls nicht.

Also Weiterfahrt. Rechts und links der Böschung hat man nach den Schildern ein neues Hobby entdeckt: man legt mit den Steinen aus der Umgebung Grüße oder seinen Namen usw. Und das wurde inzwischen km-weit praktiziert.Ist die Strecke nach Whitehorse wirklich so langweilig?

Wir sind heute nur bis Rancheria gefahren mit Lodge und CP. Mit Strom für 20$ und Dusche. Es war heute wieder richtig heiss; mir klebte das T-Shirt am Körper.

Sprach uns ein Mann an: Alles o.K.? Ja, gut - meinte ich - nur das hier nicht und zeigte auf unsere kaputte Windschutzscheibe.
Er lachte los - ja, das passiert. Und wenn Frost kommt dann hast Du am nächsten Tag keinen kleinen Riss mehr sondern einen über die ganze Windschutzscheibe. Kauft Euch erst eine neue Scheibe wenn sie total kaputt ist! Sie haben ja Glück - zeigte auf mich - ein Stück weiter unten und dann hätten sie nicht mehr gut gesehen!
Toll - echter Humor! Jetzt bin ich echt beruhigt! Die Windschutzscheiben der Autos hier haben wirklich fast alle Löcher und Risse. Das ist mir vorher nie aufgefallen!
Wir waren fast alleine hier auf dem CP; der washroom war 'out of order'; wir könnten aber im Badezimmer eines Motelzimmers duschen.
Wir wollten ja alles anders machen und ich hatte keine Lust zum Weiterfahren -also ja!
Gleich geduscht! Alles Bestens! Zwei Tage hintereinander duschen und Haare waschen - das ist hoffentlich gesund!?
Elektrizität funktionierte auch und jetzt sogar noch bei irgendwem ins Internet gekommen! Perfekt!

Irre! Eine Waldbison-Herde von über 50 Tieren standen und gingen über die Strasse.

Irre! Eine Waldbison-Herde von über 50 Tieren standen und gingen über die Strasse.

Unsere kaputte Windschutzscheibe. Ich würde mir wünschen daß die Einheimischen hier Recht behalten und die Sache nicht so tragisch ist!?

Unsere kaputte Windschutzscheibe. Ich würde mir wünschen daß die Einheimischen hier Recht behalten und die Sache nicht so tragisch ist!?

Unser Lonesome-Boy-Bison

Unser Lonesome-Boy-Bison

Unbeeindruckt von meiner Person setzt Lonesome-Boy seinen Weg fort!
Dabei ist das doch ein Kerl zum Verlieben, oder!?  Ein Prachtexemplar!!!

Unbeeindruckt von meiner Person setzt Lonesome-Boy seinen Weg fort!
Dabei ist das doch ein Kerl zum Verlieben, oder!? Ein Prachtexemplar!!!

Der berühmte Schilderwald von Watson Lake. 
Wir nagelten kein Schild hier an! Das würde man ja auch nicht mehr sehen nach der Devise: da sieht man das Schild vor lauter Schildern nicht mehr!

Der berühmte Schilderwald von Watson Lake.
Wir nagelten kein Schild hier an! Das würde man ja auch nicht mehr sehen nach der Devise: da sieht man das Schild vor lauter Schildern nicht mehr!

© Gregor König, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisen ist das einzig Taugliche gegen die Beschleunigung der Zeit! (Thomas Mann) Diese Behauptung wollen wir überprüfen und hoffen auf eine eindrucksvolle, schöne und problemlose Reise: 5 Monate durch Kanada, Alaska und den Südwesten der USA!
Details:
Aufbruch: 28.05.2013
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 24.10.2013
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Gregor König berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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