Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.

Reisezeit: Januar - April 2019  |  von Daniel Trebess

Chile: San Prdro de Atacama

Nachdem ich tags zuvor meinen Reifen erfolgreich habe flicken können, konnte ich mich den angenehmen Dingen in San Pedro widmen. Ich habe mich in einer komfortablen Unterkunft eingemietet in der man Cabanas, vor allem aber Tippi ähnliche Zelte mieten kann Auf dem Gelände gibt es einen kleinen Pool, zwei Gemeinschaftsküchen im freien und einige Hängematten. Der Preis liegt mit 60 Dollar pro Nacht eigentlich deutlich über meinem Budget. Allerdings hat mich die Reifenpanne einiges an Nerven gekostet und ich hatte schlicht keine Lust, nach einer billigeren Alternative zu suchen.
San Pedro würde ich als Perle in der Wüste beschreiben, in der die Häuschen ausschließliche einstöckig sind und es so gut wie keine asphaltierten Straßen gibt. Das der Ort zu 100% touristisch ist merkt man in dem Moment, in dem man das Ortsschild hinter sich gelassen hat. Es wimmelt nur so von Bars, Restaurants, Herbergen und Tourenverkäufern. Ein normales Leben abseits des Tourismus gibt es hier kaum. Dafür bekommt man überall WLAN, genießbaren Kaffee und natürlich die Naturschönheiten der Wüste in der Umgebung.

Da ich mit dem eigenen Motorrad unterwegs bin, brauche ich keine Touren zu buchen sondern kann selber zu den Orten fahren, an denen es etwas zu sehen gibt.
Als erstes besuche ich das Valle de la Murte ganz in der Nähe. Am Eingang zum Tal fahre ich auf eine Schranke zu und werde sobald freundlich zur Kasse gebeten. Danach kann ich noch ca. 2 Km weiter mit dem Motorrad fahren und muss dann zu Fuß gehen. Das Tal selbst ist in 1 -2 Stunden zu Fuß erkundet. Auf einer mächtigen Sanddüne kann man Sandboard fahren. Die bizarren Felsformationen in der Talsohle leuchten sandrot in der Wüstensonne. Oben angekommen erfrischt ein stetiger Wind den aufgeheizten Körper.

Am Abend schaue ich mir den Sonnenuntergang im Valle de la Luna an, das ganz in der Nähe liegt. Ich beziehe, gemeinsam mit anderen Touristen, auf einer Anhöhe Position, von der aus man einen grandiosen Blick ins Tal hat. Eine Anhöhe weiter stehen übrigens Touristen die einen ganz ähnlichen Blick genießen dürfen, dafür aber haben Eintritt entlöhnen müssen. Der Sonnenuntergang ist großartig. Die Farben der Wüste wechseln mehrfach und der erfrischende Wind ist eine Wohltat. Das mir eine deutsche Reisegruppe auch noch eine Dose Bier schenkt rundet den gelungen Tag vollends ab.
Nach einer schlaflosen Nacht verlasse ich am nächsten morgen zerknirscht mein Zelt. Wie so oft wurde mir auf dieser Reise der schlaf geraubt. Die Südamerikaner scheinen keine natürliche Schamgrenze zu kennen, was nächtliche Ruhestörungen angeht denke ich mir. Dieses mal war es ein Konzert im Ortskern, das mich trotz Ohropax um den Schlaf gebracht hat.
Trotzdem mache ich mich auf den Weg um in ca. 60 Km Entfernung Flamingos in einer natürlichen Lagune zu beobachten. Nachdem ich wieder Eintritt gezahlt habe, spaziere ich auf angelegten Wegen durch die überschaubare und Flache Lagune, in der zahlreiche Flamingos im Wasser herumstochern. Ganz nett anzusehen aber wirklich vom Hocker gehauen hat mich dieser Ausflug nicht. Auf dem Rückweg fahre ich noch an der Laguna Cejar vorbei, in der es wunderschön blaues Wasser gibt und in der man zudem schwimmen kann. Auch hier begegnet mir wieder das altbekannte Muster. Ich stehe abermals vor einer geschlossenen Schranke. Der Schrankenwärter verlangt einen wie ich finde horrenden Eintrittspreis, der umgerechnet bei fast 25 Euro liegt. Als ich freundlich zu verstehen gebe das mir dies ein wenig überteuert vorkommt. hat der Schrankenwärter Nachsicht und zeigt auf eine abzweigende Piste in der Wüste. Dieser Piste soll ich 10 Km weit folgen, dann käme rechter Hand eine ganz ähnliche Lagune, bei der ich keinen Eintritt bezahlen müsse.
Kurz darauf stehe ich vor der besagten Lagune und bin völlig alleine in der Wüste. Ich nehme ein erfrischendes Bad. Auch wenn das Wasser nicht so schön blau ist wie in der Wucherlagune bin ich rundum zufrieden.
Den Sonnenuntergang verbringe ich wieder mit einer Dose Bier im Valle de la Luna.

Als nächstes mache ich mich auf ins ca. 500 Km entfernte Iquique mit dem Ziel, dort eine Verlassende Salpetermine zu besuchen, die einsam und verlassen in der Wüste steht sofern mein geflickter Reifen weiterhin durchhält.

Kostenfreie Erfrischung in der Wüste.

Kostenfreie Erfrischung in der Wüste.

Lagune mit Flamingos.

Lagune mit Flamingos.

Lagune mit Flamingos.

Lagune mit Flamingos.

Sonnenuntergang im Valle de la Luna

Sonnenuntergang im Valle de la Luna

Valle de la Luna während des Sonnenuntergangs.

Valle de la Luna während des Sonnenuntergangs.

Blick von oben ins Valle de la Murte

Blick von oben ins Valle de la Murte

Blick von oben ins Valle de la Murte

Blick von oben ins Valle de la Murte

Sandboarding im Valle de la Murte

Sandboarding im Valle de la Murte

© Daniel Trebess, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
10 Wochen lang werde ich als Alleinreisender mit meinem eigenen Motorrad durch Südamerika touren. Ich werde so manches Tophighlight anfahren aber auch abseits der großen Sehenswürdigkeiten die Vorteile eines eigenes Fahrzeugs nutzen. Ich nehme mir vor über Land und Leute, den Alltag auf reisen und die Besonderheiten einer Motorradreise zu berichten... Ich habe keinerlei Erfahrung im schreiben aber ich werde mir Mühe geben..
Details:
Aufbruch: 14.01.2019
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 02.04.2019
Reiseziele: Chile
Peru
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Daniel Trebess berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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