Von Wien nach Helsinki in 16 Tagen
Tallinn: Bildhübsche Innenstadt & Alkoholdepots
Die Hauptstadt Estlands wartet nach zweieinhalb Stunden Busfahrt mit Sonnenschein auf – eine gute Ausgangslage für die Erkundung der mittelalterlichen Gassen in der Altstadt. Nach einer kleinen Runde betrete ich eine Gaststube mit Pelmeni, also Teigtaschen nach sibirischer Art – genau das braucht mein Bauch jetzt. Im Nachgang probiere ich sogleich den Vana Tallinn-Likör: Ziemlich süß und zimtig, trotz der Stärke süffig.
Mit frischen Kräften marschiere ich auf den Domberg. Von dort hat man einen schönen Blick über die Stadt, und die letzten Sonnenstrahlen des Tages verleihen der Silhouette der altehrwürdigen Gebäude einen warmen Glanz. Beim Abstieg streife ich den Dom und die Alexander-Newski-Kathedrale – diese gehört eindeutig zur Schwergewichtsliga.
Gut gepflegt sind die historischen Bauten, und sehr nobel erscheinen mir viele Läden und Cafés rund ums Zentrum. Ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt dagegen das Kentmanni Sõõrikukohvik, wo ich am zweiten Tag mein Mittagessen einnehme: Eine Mischung aus Kantine und Kaffeehaus mit drei Arten von Blumentapeten, dazu Vorhänge mit Obstdruck. Musikalische Untermalung sind estnische Seemannslieder – jedenfalls klingt es danach.
Im Anschluss daran marschiere ich gleich zum Alten Hafen Tallinns, zum Vanasadam. Es sind vor allem Passagierschiffe, die hier anlegen und diese können laut Webseite bis zu 340 Meter lang sein.
Riesige Ausmaße haben auch spezielle Einrichtungen in der Nähe des Hafens: Die Alkoholläden. Zu Zwecken der Marktforschung inspiziere ich eins dieser Geschäfte und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus: Das ist kein ordinärer Schnapsladen, sondern ähnelt dem Selbstbedienungslager bei IKEA – Paletten mit Alkoholika bis zur Decke. Paketeweise laden die Kunden und Kundinnen Bier und Schnaps in ihre Einkaufswägen und warten in Schlangen vor den Kassen. Gigantisch.
Es gäbe noch viel zu sehen in Estlands Hauptstadt, doch ich bin ein bisschen kränklich. Den Abend verbringe ich daher ganz ruhig – mit Tee, Vitamintabletten und Hustensaft.
Aufbruch: | 23.09.2024 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 08.10.2024 |
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