3 Monate Singapur oder Entdecke Südostasien

Reisezeit: August - Dezember 2006  |  von Caro G.

Hanoi, Halong Bay und Schlangen

Dieses Wochenenende war ich mit 5 anderen Commerzbank Praktikanten in Hanoi, der Hauptstadt von Vietnam. Vietnam ist übrigens seit den 2. Juli 1976 eine sozialistische Republik als Nord- und Südvietnam wiedervereint wurden.

Eine erste Zusammenfassung des Wochenendes: Wunderschöenes Panorama in der Halong Bay, wunderschöne Stadt, Ho Chi Minh leider zur alljährlichen Inspektion/Restauration in Russland, Schlangenschlachtung beigewohnt und Schlange gegessen. Aber alles der Reihe nach.

Hier erst mal eine Karte von Vietnam und Umgebung, damit ihr wisst, wo ich mich dieses mal herumgetrieben habe.

Wie ihr seht ist Hanoi ganz im Norden. Halong Bay befindet sich im Golf von Tonkien. Da sich Hanoi ja im Inland befindet, mußten wir 3, 5 Stunden mit dem Bus zur Halong Bay fahren. Am südlichen Ende von Vietnam befindet sich übrigens Ho-Chi-Minh-Stadt, das ehemalige Saigon.

Wie ihr seht ist Hanoi ganz im Norden. Halong Bay befindet sich im Golf von Tonkien. Da sich Hanoi ja im Inland befindet, mußten wir 3, 5 Stunden mit dem Bus zur Halong Bay fahren. Am südlichen Ende von Vietnam befindet sich übrigens Ho-Chi-Minh-Stadt, das ehemalige Saigon.

Erst mal zu Hanoi: Eine wie ich finde hübsche Stadt mit wunderschöner Architektur, wobei ich nicht weiß, ob das vietnamesischer Stil ist (glaube ich ja weniger) oder nicht doch auf die französische Kolonialzeit zurückzuführen ist. Es gab sogar mal breite Bürgersteige in einigen Strassen, was ich bisher in Asien (außerhalb von Singapur) noch nie hatte. Natürlich war die Luft in Hanoi eine ziemliche Katastrophe. Nur Smog von den Abgasen der Motorräder und von einigen Autos. Ein Moped scheint aber das Hauptfortbewegungsmittel zu sein. Chaos pur diese Strassen. Da darf man sich aber nicht von einschüchtern lassen, sondern einfach mitten rein in das Getümmel, da man sonst gar keine Chance hat die andere Straßenseite zu erreichen - die Mopeds weichen schon aus. An ganz wenigen Straßen hat man dann auch mal Ampeln gesehen, aber viele waren es nicht.

Die Straße ist scheinbar nicht nur für Motorräder da ...

Die Straße ist scheinbar nicht nur für Motorräder da ...

... aber sie überwiegen ganz klar im Straßenbild ...

... aber sie überwiegen ganz klar im Straßenbild ...

... und hier das Resultat des ganzen Verkehrs - das versmogte Hanoi

... und hier das Resultat des ganzen Verkehrs - das versmogte Hanoi

Blick auf Hanoi aus unserem Hotel

Blick auf Hanoi aus unserem Hotel

Erwartet man solche Häuser von Vietnam?

Erwartet man solche Häuser von Vietnam?

Oder erwartet man so etwas vorzufinden?

Oder erwartet man so etwas vorzufinden?

Am Samstag haben wir aber von Hanoi noch nicht soviel mitbekommen, da wir mit einem ziemlich kleinen, engen und damit unbequemen Bus um die 3,5 Stunden zur Halong Bay getuckelt sind.

Auf der Fahrt zur Halong Bay

Auf der Fahrt zur Halong Bay

Was für ein Panorama!!! Aber leider war die Umweltverschmutzung auch hier eine Katastrophe. Smog in der Luft und Öl im Wasser. An einigen Stellen war das Wasser von einer total öligen Schicht überzogen. Ich weiß nicht, ob da irgendwelche Firmen auch was ins Wasser leiten, aber auch die Boote allein, die uns Touries dorthin bringen, dürften ausreichen, um für so eine Verschmutzung zu sorgen. Was von den Motoren ins Wasser und in die Luft gelangt, ist katastrophal. Wir hatten ja gehofft, schwimmen gehen zu können, aber daran war in dieser Brühe gar nicht zu denken. Es ist nur so schade, diese wunderschönen Orte so erleben zu müssen und dann auch noch zu wissen, dass es in den nächsten Jahren mit zunehmender Industrie und noch mehr Tourismus bestimmt noch schlimmer wird.

Unser Schiff ...

Unser Schiff ...

... und ein gesunkenes Schiff, das da ebenfalls im Hafen liegt und scheinbar keinen stört

... und ein gesunkenes Schiff, das da ebenfalls im Hafen liegt und scheinbar keinen stört

Das sollen zwei streitende Hähne sein, wie uns unser Guide erklärte

Das sollen zwei streitende Hähne sein, wie uns unser Guide erklärte

Kinder, die uns Obst verkaufen wollten

Kinder, die uns Obst verkaufen wollten

Abends waren wir sehr lecker essen, in einem Restaurant, wo man sich seine Frühlingsrollen selber drehen konnte. Ich denke, diese Dinger hatten mit den Frühlingsrollen wie wir sie kennen nicht mehr viel zu tun, aber die mag ich ja auch gar nicht, während diese "selbstgedrehten" sehr lecker waren: Einfach karamelisiertes Beef, Ananasstücke, Tomaten, Gurken, Sprossen und Salat. Hmmm...

Abends waren wir in einer Kneipe/Disco???, die Dragonfly hieß. Groß was an Auswahl zum Weggehen hat man in Hanoi ohnehin scheinbar nicht. War aber sehr nett da.

Sonntag stand dann Sightseeing in Hanoi auf dem Programm. Erst ging es zum Tempel of Literature...

Temple of Literature

Temple of Literature

Im Tempel gab es gerade eine Bonsai Ausstellung - hier das "Kunstwerk" lesender Mönch unterm Baum

Im Tempel gab es gerade eine Bonsai Ausstellung - hier das "Kunstwerk" lesender Mönch unterm Baum

Irgendein König

Irgendein König

... und dann wollten wir zum Ho Chi Mingh - Komplex mit Museen, Mausoleum und Parks. Leider waren Museen und Mausoleum geschlossen, da Ho Chi Minh in seinem Ausstellungssarg jedes Jahr generalüberholt werden muss und er leider erst nächste Woche wieder zurück nach Hanoi kommt. Dabei hätte mich so ein einbalsamierter Leichnam schon interessiert. Allerdings ruht er dort auch gegen seinen Willen, da er wollte, dass seine Leiche verbrannt und die Asche in Nord- und Südvietnam verteilt wird. Tja, war also nicht.

Das Ho Chi Minh Mausoleum
Nur noch einmal kurz etwas zu Ho Chi Minh: Er war vietnamesischer  Revolutionär und Kommunist, der im September 1945 die Demokratische Republik Vietnam proklamierte und später die Führung des Landes als Staats- und Ministerpräsident bis 1969 übernahm.In den 60er Jahren war er eine der treibenden Kräfte in den Versuchen, Nordvietnam und Südvietnam wiederzuvereinigen und bis zu seinem Tod im Jahre 1969 führte er fast ununterbrochen den Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes an.

Das Ho Chi Minh Mausoleum

Nur noch einmal kurz etwas zu Ho Chi Minh: Er war vietnamesischer Revolutionär und Kommunist, der im September 1945 die Demokratische Republik Vietnam proklamierte und später die Führung des Landes als Staats- und Ministerpräsident bis 1969 übernahm.In den 60er Jahren war er eine der treibenden Kräfte in den Versuchen, Nordvietnam und Südvietnam wiederzuvereinigen und bis zu seinem Tod im Jahre 1969 führte er fast ununterbrochen den Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes an.

Anschließend wollte Myra unbedingt zu einem Schlangenvillage und Schlange essen. Mit ansehen, wollte ich mir dieses Village auch, obwohl ich nicht vorhatte, von ner Schlange zu kosten. Eigentlich sollte da auch gezeigt werden, wie man Medizin aus Schlangen gewinnt und andere spannende Dinge, die mich schon sehr interessiert hätten, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Der Taxifahrer hat uns offensichtliche Touries natürlich mal wieder woanders abgesetzt - nämlich bei einem Restaurant, wo er unter Garantie mal wieder Provision dafür gekriegt hat, dass er uns dämliche Touries an der Nase herumführt. Aber gut, die wollen ja auch leben und im nachhinein gibt es auch keinen Grund zu meckern. Allerdings ist Restaurant wohl zu viel gesagt. Es gab einen Raum mit einem Tisch und ein paar Stühlen drum herum. Außerdem waren hier auch diverse eingelegte Schlangen, Geckos, Krebse und anderes Gekreuch und Gefleuch ausgestellt.

Das "Restaurant" und an den Wänden seht ihr die ganzen "Ausstellungsobjekte"

Das "Restaurant" und an den Wänden seht ihr die ganzen "Ausstellungsobjekte"

Wir wurden aber erst mal vom Inhaber/Koch/Schlangenbeschwörer zum Verschlag mit den Schlangen geführt - eine davon war eine Kobra, was man spätestens dann sah als sie sich aufrichtete. Habe ich schon erwähnt, dass der Typ zuerst wollte, dass wir mit ihm in die Schlangenbuchte gehen? Da wußten wir noch nicht, dass da auch Giftschlangen drin waren, aber wir haben uns das sowieso nicht getraut. Der Rest war bestimmt auch giftig, aber da er kein Wort Englisch und wir kein Wort vietnamesisch sprachen, konnten wir leider nicht mehr als "Kobra, Kobra" von ihm verstehen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt immer noch nicht gerafft, dass wir uns von den Schlangen eine zum Essen aussuchen sollten. Na ja, wir dann erst mal wieder zurück in den "Speisesaal", wo uns dann auch gleich mal die Speisekarte gebracht wurde und da wurde ich schon neugierig. Hier ein Foto.

Die Menükarte - leider nur schlecht zu erkennen

Die Menükarte - leider nur schlecht zu erkennen

Wir haben uns fuer das mit Sicherheit unspektakulärste Gericht entschieden: Gegrillte Schlange - erschien uns am ungefährlichsten. Wir dachten ja da kommt so was längliches an, aber die Schlange war in kleinen Stücken, frittiert und hinreichend unspektakulär wie ihr an dem Foto sehen könnt.

Die äußerst unspektakuläre gebratene Schlange (das sind die kleinen Fleischstücke hinten im Bild)

Die äußerst unspektakuläre gebratene Schlange (das sind die kleinen Fleischstücke hinten im Bild)

Kann also quasi alles gewesen sein. Myra und ich haben dann ein paar Stücke gegessen und war auch nicht dramatisch. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben, war aber auch nicht sooo außergewöhnlich, wie Fleisch halt und war auch gut gewürzt, aber auf keinen Fall eklig. Myra hatte übrigens schon vorher einen Schlangenschnaps mit dem Inhaber getrunken, der sich erst geweigert hatte mitzutrinken. Darauf wollte sich Myra aber nicht einlassen - man weiß ja schließlich nicht, was einem da angedreht wird. Und als wir dann ein bisschen Schlange gegessen hatten, kam der Typ wieder mit dem Schnaps um die Ecke. Na ja dachte ich mir, kann ja nicht schaden. Also haben wir noch mal zu dritt (Myra, ich und der Inhaber des ganzen) die Gläser gehoben. Ach ja, in dem Alkohol war übrigens eine Kobra eingelegt gewesen - also wie Rumtopf nur mit Schlange statt Obst Hier ein Foto von dem Zeug inklusive eingelegter Schlange.

Irgendetwas davon habe ich getrunken

Irgendetwas davon habe ich getrunken

Tja und dann blieb auch nicht mehr viel Zeit bis zum Abflug.

Hier aber noch ein paar Eindrücke von Vietnam.

So sieht die Stromversorgung in Vietnam aus.

So sieht die Stromversorgung in Vietnam aus.

Schließlich sind wir nachts um 1:30 Uhr wieder in Singapur gelandet. Das war also mein letzter Wochenendtrip. Wie üblich ziemlich anstrengend, aber absolut lohnenswert. Wird mir zu Hause bestimmt komisch vorkommen, nicht alle paar Wochenenden in der Weltgeschichte herumzureisen .

© Caro G., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 13. August startete mein Flieger nach Singapur, wo ich die naechsten 3 Monate zusammen mit Carina fuer ein Praktikum weilen werde. Aber natuerlich werde ich mir die Chance nicht entgehen lassen, mir gleichzeitig ein bisschen vom Rest Suedostasiens anzusehen. Geplant sind also ein paar Wochenendtrips nach Malaysia, Vietnam, Hong Kong, Indonesien und zum Schluss 3 Wochen Urlaub in Thailand. Mal sehen, was ich davon so alles schaffe....
Details:
Aufbruch: 14.08.2006
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 15.12.2006
Reiseziele: Singapur
Malaysia
Indonesien
Hongkong
Vietnam
Der Autor
 
Caro G. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.