Kreta im September 2004

Reisezeit: September 2004  |  von Kathrin B.

Kretas Mitte

Los ging's von unserem Hotel aus (direkt neben Rethymnon) die Landstraße entlang Richtung Osten. Wir hatten große Lust, viele kleine Bergdörfer und viiiel Landschaft zu sehen, haben deshalb also die Autobahn gemieden. Über die Dörfer Adele, Pigi und Loutra kamen wir ans Kloster Arkádi.
Das Kloster ist eines der berühmtesten auf Kreta. Es gilt als Symbol des griechischen Freiheitskampfes 1866 gegen die Türken. Die Klostergemeinschaft hielt dem Ultimatum der türkischen Soldaten stand und alle starben den Märtyrertod als die Vorräte zu Ende gingen. Vor dem Kloster befindet sich ein Beinhaus, wo die von türkischen Säbeln zerhackten Schädel säuberlich aufgereiht sind. Meiner Meinung nach lohnt es sich, dieses Beinhaus anzuschauen ("koschd nix" = "ist umsonst"), dagegen lohnen sich die 4 Euro für den Innenhof des Klosters nicht. Unzählige Touristen wollen ins Kloster und drängen sich dementsprechend im Innenhof, von dem man auch kurz vor der Kasse einen Blick erhaschen kann. (Sorry, aber da freut sich der Schwabe in mir!)
Die Fahrt von Arkádi über Eleftherna, Prines und Margarites nach Perama ist sehr schön und in Eleftherna liegen die Reste einer antiken Stadt der Dorer, außerdem gibt es eine byzantinische Turmruine. Von Perama über Livadia kamen wir nach Zoniana, wo sich eine Tropfsteinhöhle befindet. Weiter ging's dann über Anogia, Tilissos nach Gazi. Dort haben wir uns schrecklich umständlich verfahren und konnten dank zweier netter Kreter den Weg Richtung Mires im Süden wiederfinden.
Die Strecke von Gazi bis Mires waren wir erst mal so geplättet von der Landschaft und den vielen kleinen Bergdörfern, dass wir die Schnellstraße runtergerast sind und erst wieder bei Pirgos - also im Süden - verschnauft haben. Leider haben wir's verpasst, uns die Ausgrabungen in Festos anzusehen. Die sollen um ein Deutliches besser sein als die in Knossos.

Strand von Agia Galini.

Strand von Agia Galini.

Nach einer schönen Mittagspause am Strand von Agia Galini sind wir über die Schnellstraße wieder ein bisschen mehr ins Landesinnere eingedrungen und über Spili und einige kleinere Dörfer zum Frangokástello vorgestoßen. Der Mann beim Autoverleih hatte sich ja schon zu unserer Tourplanung geäußert und angemerkt, dass es wohl ein bisschen zuviel für eine Tagestour sei, und ich muss ihm leider recht geben! Wir kamen zum Sonnenuntergang am Fragokastelo bei Skaloti an und waren fertig mit der Welt.
Im Mai soll es am Frangokástello zu Luftspiegelungen kommen, die nur bei einer bestimmten Luftfeuchtigkeit, spiegelglatter See und von einem eng begrenzten Standort nahe der Kirche Ágios Nikitas aus sichtbar sind. Man kann dann lange Kolonnen schwarzer Gestalten "sehen", die an den Zinnenmauern des Kastells entlang wandern. Unheimlicher Ort!
Landschaftlich fand ich die Strecke kurz nach Spili, wo man von der Schnellstrasse wieder runter auf die Landstrasse geht, bis zum Frangokástello die eintönigste (kann aber auch daran liegen, dass ich nach 'ner gewissen Zeit einfach nur noch an diesem bl...en Kastel ankommen wollte).

Imbros-Schlucht.

Imbros-Schlucht.

Auf der Fahrt quer über die Insel nach Rethymnon zurück wurden wir dann für alles belohnt. Die Imbros-Schlucht ist mehr als nur gigantisch: Sie beginnt mit dem nur im Sommer bewohnten Dorf Imbros, das auf einer 780 m hoch gelegenen Ebene liegt. Die Imbros-Schlucht ist 7 km lang und hat bis zu 300 m hohe Wände, die am engsten Durchgang nur 2m breit sind. Über Imbros, Askifou und Alikampos fuhren wir dann wieder dem Meer entgegen und kamen bei Vrises auf die Schnellstraße nach Rethymnon zu unserem Hotel.
Alles in allem eine gewaltige Tour, für die man sich eigentlich zwei Tage Zeit nehmen sollte, um auch wirklich alles sehen und genießen zu können.

© Kathrin B., 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Woche Kreta. Eigentlich will ich nur relaxen und meine wunde Seele baumeln lassen. Aber Kreta lädt zu Tagestrips ein, um in kurzer Zeit möglichst viel von dieser schönen Insel in der Ägäis kennen zu lernen. Leute! Dies ist kein Alternativbericht, aber es muss ja nicht immer die Rucksacktour sein!
Details:
Aufbruch: 14.09.2004
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 21.09.2004
Reiseziele: Griechenland
Der Autor
 
Kathrin B. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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