Central- and Southamerica on a shoestring 07/08

Reisezeit: Oktober 2007 - Juni 2008  |  von Simon/Fabian/Simon Giro

Nicaragua: Volcano Boarding

Schon in ganz Zentralamerika haben wir von verschiedenen Leuten davon gehört: Volcano Boarding.
Vor circa 150 Jahren wächst aus dem fruchtbaren Ackerland Nicaraguas plötzlich ein Vulkan, bis heute hat er es auf 400 Meter Höhe gebracht. Und da die eine Flanke aus Sand besteht und glichmässig steil abfällt, hat sich irgend ein Verrückter mal gedacht, dass man hier doch runterboarden kann. Ein Hostel in Leon hat die Idee dann in ein Geschäft umgesetzt.

Die Hinfahrt

Die Hinfahrt

Blick vom Gipfel

Blick vom Gipfel

Da wir alle zu unterschiedlichen Zeiten in Leon waren, haben wir die Tour alle separat gemacht. Mit dem hosteleigenen Jeep geht es Über staubige Feldwege vorbei an uns fröhlich zurufenden Kindern hinein in die wilde Vulkanlandschaft Nordnicaraguas. Am Fusse des "Cerro Negro" (Schwarzer Hügel) angekommen nehmen wir unsere "Schlitten", besser gesagt ein Holzbrett mit Schnur, in Empfang und steigen den Vulkan empor.

Mogli, der aus dem Dschungel kam

Mogli, der aus dem Dschungel kam

Mhmmm, tumtitum

Mhmmm, tumtitum

Wir haben noch Zeit, und so begeben wir uns in den Krater des höchst aktiven Vulkanes, der circa alle 7 Jahre ausbricht. Giftige Schwefeldämpfe steigen aus den Spalten empor, und die gelben Sulfurkristalle lassen den gesamten Krater wie eine unwirklich erscheinende Mondlandschaft aussehen. Dann setzen wir den ca. 45 minütigen Marsch fort, für gute Stimmung sorgt dabei nicht nur die Vorfreude auf die adrenalinhaltige Abfahrt, sondern auch die blonde Tourführerin aus Holland, die mit ihren recht knapp bemessenen Hot Pants fröhlich vorrausstapft.

Der Krater mit feinen Schwefeldaempfen

Der Krater mit feinen Schwefeldaempfen

Start frei und immer schoen s`Aermle oben lassen

Start frei und immer schoen s`Aermle oben lassen

Dann legen wir unsere stylischen Rennanzüge an, orangene Malerkittel, dazu die obligatorische Abfahrtsbrille, sodann gibt es eine Technikeinführung und einen kurzen Problauf.
WICHTIG: Nie mit der Hand auf den Boden!
Doch die Prophezeihung, dass 50 Prozent der Bobpiloten es trotzdem machen werden, sollte sich bewahrheiten.
Die Devise lautet Augen zu und durch, nicht bremsen, nicht lenken. Der Rekord für die ca. 500 Meter lange Strecke steht bei 22 Sekunden, was einer Geschwindigkeit von ca. 80 Km/h entspricht!

Hier kommt man (im Idealfall)kerzengerade den Hang runtergschossen

Hier kommt man (im Idealfall)kerzengerade den Hang runtergschossen

Kleines Empfangskomitee am Fusse des Berges

Kleines Empfangskomitee am Fusse des Berges

Und so fühlt es sich auch an: Nach der Hälfte der Strecke versteilert sich der Hang, der versuchte Freudenschrei wird im aufspritzenden Vulkansand erstickt, und wer nicht unterwegs eine unfreiwillige Notbremsung eingelegt hat, bekommt am Ende des Berges einen gewaltigen Tritt in den Hintern, bevor einen kopfgrosse Vulkansteine zum Stehen bringen. Schlimmere Verletzungen als Abschürfungen sind bisher angeblich noch nicht passiert, in den Anfängen dieses noch jungen Sports sind die Leute noch in Bikinis und FlipFlops hinuntergefahren - in Deutschland würden sie das ganze wahrscheinlich gar nicht erst erlauben. Eine Riesengaudi war das ganze auf jeden Fall, auf der Rückfahrt geht es mit einem kühlen Bier in der Hand auf der Ladefläche des Pickups hinein in den nicaraguanischen Sonnenuntergang.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 Hochschwarzwälder (genauer gesagt zwei Ännäwiädler und ein Baaremer) machen sich auf, den Lateinamerikanischen Kontinent von Mexiko bis Buenos Aires zu erkunden. Dazwischen liegen traumhafte Strände, antike Ruinen, wolkenkratzende Gipfel, unberührte Regenwälder, fremde Kulturen und das Ende der Welt. Und vielleicht auch der ein oder andere Durchfall.
Details:
Aufbruch: 05.10.2007
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 03.06.2008
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
El Salvador
Honduras
Nicaragua
Panama
Venezuela
Der Autor
 
Simon/Fabian/Simon Giro berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.