Um die Welt mit Sarah und Michael

Reisezeit: Mai - August 2005  |  von Michael B.

Neuseeland: Rotorua und Umgebung

Ja, dann also mal los in das vulkanische Herz der Nordinsel! Es ist eine der konzentriertesten, fuer Menschen zugaengliche geothermale Region der Welt.
Aber nicht nur fuer Touristen war die Gegend interessant. Viele Maori siedelten viele Jahre vorher rund um Lake Rotorua um die Heisswasserquellen zum Kochen und zum Baden zu benutzen oder aber ihre Haeuser darauf zu bauen, damit es im Winter auch immer schoen warm ist.

Den ersten Besuch statten wir dem "Hell's Gate" ab, 14 km von Rotorua entfernt. Schon am Eingang dampft und brodelt es und es richt mal wieder richtig schoen nach faulen Eiern.
Im Inneren kann man dann die diversen brodelnden Quellen, blubbernden Schlammbecken und fantastischen Geysire dann zu Fuss belaufen. Die ganze Gegend wirkt fast irreal, bunte und graue Steinsbrocken ueberall, Rauchfontaenen und sogar dampfende Wasserfaelle bekommt man hier zu Gesicht.

Im Hell's Gate: Es brodelt, kocht und zischt an allen Ecken und stinkt ebenfalls hoellisch 
A Hell's Gate, paysage presque lunaire avec les vapeurs de l'enfer en plus

Im Hell's Gate: Es brodelt, kocht und zischt an allen Ecken und stinkt ebenfalls hoellisch
A Hell's Gate, paysage presque lunaire avec les vapeurs de l'enfer en plus

Einer der sehr heissen Seen im Hell's Gate, ein bisschen wie auf dem Mond wirkt es
Un des bassins d'eau chaude de Hell's Gate

Einer der sehr heissen Seen im Hell's Gate, ein bisschen wie auf dem Mond wirkt es
Un des bassins d'eau chaude de Hell's Gate

Der "Devil's Cauldron", da fehlt aber definitiv noch der Bluuuubb frischer Sahne
Le "chaudron du diable", avec cette pate on fait des cremes pour le corps et le visage. MMMMMM!

Der "Devil's Cauldron", da fehlt aber definitiv noch der Bluuuubb frischer Sahne
Le "chaudron du diable", avec cette pate on fait des cremes pour le corps et le visage. MMMMMM!

Und noch ein typisches Bild aus dem Thermalgebiet: Im Hintergrund einer der vielen Geysire
Une vue typique de la region de Rotorua et sa region thermale volcanique

Und noch ein typisches Bild aus dem Thermalgebiet: Im Hintergrund einer der vielen Geysire
Une vue typique de la region de Rotorua et sa region thermale volcanique

Weiter geht die Reise dann Richtung Rotorua selbst. Hier gehts ab in das Whakarewarewa (kurz kann man auch Whaka sagen, wie wir spaeter von einem Maori erfahren).
Das interesannte ist, dass das Whaka eine lebende Stadt ist, d. h. die Maori leben tatsaechlich in der Stadt und zeigen den Besuchern ihre Art zu leben bzw. wie sie sich die heissen Quellen damals wie noch heute zunutze mach(t)en.

Als wir ankommen bekommen wir noch einen traditionellen Maori-Tanz vorgefuehrt, spaeter hilft uns dann einer der netten Maori durch die Stadt und erklaert die verschiedenen geothermalen Highlights um uns herum und die Geschichte der Stadt. Bis heute wird das Essen hier direkt im heissen Wasser oder Dampf gekocht. Es gibt ueberall viele viereckige Kisten im Whaka, die die Bewohner zum Kochen nutzen.
An einige Stellen ist die Erkruste nur wenige Meter dick, als unser Guide einmal kraeftig auf den Boden hopst, bekommt wir dies direkt zu spueren, da man den vulkanischen Hohlraum hoeren kann.

Hier kochen die Maori ihr Essen im heissen Dampf der Erde. Besser als jede Mikrowelle 
Le four a vapeur des Maoris, directement dans le sol en utilisant la vapeur des sources d'eau chaude. Un poulet congele cuit ici en 1 heure !

Hier kochen die Maori ihr Essen im heissen Dampf der Erde. Besser als jede Mikrowelle
Le four a vapeur des Maoris, directement dans le sol en utilisant la vapeur des sources d'eau chaude. Un poulet congele cuit ici en 1 heure !

Im Whaka gibt es ebenfalls den grossen Geysir Pohutu, der schon mal bis zu 20 m hoch spuckte. Im Jahr 2000 war er gar mehr als 300 Tage in Folge am Wasser spucken, seitdem spuckt er zu 80% seiner Zeit, zum Glueck auch als wir gerade da sind.

Der Grossvater aller Geysire, der Pohutu (ist Maori und heisst soviel wie "grosser Spritzer")
Le Geyser du village de Whaka, Pohutu.

Der Grossvater aller Geysire, der Pohutu (ist Maori und heisst soviel wie "grosser Spritzer")
Le Geyser du village de Whaka, Pohutu.

Nasenkontakt mit den Einheimischen und dem "grossen Spritzer" im Hintergrund
Les Maoris ne se font pas la bise mais s'embrassent de nez a nez, ici un test

Nasenkontakt mit den Einheimischen und dem "grossen Spritzer" im Hintergrund
Les Maoris ne se font pas la bise mais s'embrassent de nez a nez, ici un test

Weiter zieht es uns suedlich von Rotorua zu einem "Geheimtipp", den wir von anderen Weltreisenden in Chile erfahren hatten. Der "Kerosin Creek" kostet keinen Eintritt und ist eine kleine Schotterstrasse querfeldein, wo man dann direkt in den heissen Fluessen der Gegend baden kann. Auf dem Hinweg kommen wir an einem grossen See vorbei, wo hunderte von Voegeln kurz vor dem Sonnenuntergang im Dampf des warmen Wasser des Sees hin- und herfliegen. So recht wissen wir nicht was die Voegelchen da machen, ob sie sich die Fluegel waermen oder Insekten fangen (?). Auf dem Rueckweg ist es auf jeden Fall an dieser Stelle mucksmaeuschenstill und kein Vogel mehr da. Falls jemand weiss was das fuer einen Sinn hat, dann bitte mal uns mitteilen, danke!

Der Kerosene Creek ist wirklich wunderschoen und man steht in satter und unberuehrter Natur mit den dampfenden Seen. Leider ist aber der Spass nicht gaenzlich ungefaehrlich, denn Guardia-Bakterien koennen beim Baden durch Mund und Nase in den Koerper eindringen und nach 3 Wochen resultiert das dann wohl in uebelsten Magenkraempfen. Ist aber medimakentoes behandelbar. Dies gilt uebrigens auch fuer das Trinken von Wasser aus noch so verlockend wirkenden Flusslaeufen bei Wanderungen in Neuseeland.

Im Kerosene Creek, da ist das Thermalbaden noch kostenlos, allerdings baden die Guardia-Bakterien leider auch mit 
Le riviere de Kerosene Creek, gratuite, mais avec risque de meningite

Im Kerosene Creek, da ist das Thermalbaden noch kostenlos, allerdings baden die Guardia-Bakterien leider auch mit
Le riviere de Kerosene Creek, gratuite, mais avec risque de meningite

Wir uebernachten in einem Redwood Campingpark bei Rotorua. Super, hier gibt es ein wunderbar heisses Thermalbecken, in das wir kurz nach Ankunft erstmal reinhopsen.

Den naechsten Tag geht es nochmals ein schoenes Thermalgebiet im Sueden Rotoruas: Dem Waimangu Volcanic Valley. Dieses Gebiet ist im Vergleich zu den anderen sehr gross und besitzt eine Menge Vegetation und man kann es in mehreren Stunden erwandern.
Auf dem Gebiet ist 1886 ein riesiger Vulkan ausgebrochen, der eine ganze Kleinstadt begraben hat. Im Laufe der Jahre hat die Natur den Krater und die Lava wieder ueberwuchert. Zwischendurch gab es immer wieder kleinere Ausbrueche, der neue Landschaften geformt hat. So z.B. den Frying Pan Lake mit 100 m Durchmesser im Jahr 1907, die bisweilen weltgroesste Heissquelle.

Eine weitere Attraktion ist der Inferno Crater, dessen Wasserstand in 38 Tagen-Zyklen steigt und dann ueber einen Ueberlauf wieder abfliesst.

Zahlreiche Fluesse im Valley haben eine gelbe oder gruene Faerbung
Les rivieres d'eau chaude prennent une couleur verte et jaune en raison des algues et mineraux

Zahlreiche Fluesse im Valley haben eine gelbe oder gruene Faerbung
Les rivieres d'eau chaude prennent une couleur verte et jaune en raison des algues et mineraux

Der Inferno Crater mit seinem blauen Wasser blubbert vor sich hin
Le cratere Inferno avec son magnifique bleu turquoise

Der Inferno Crater mit seinem blauen Wasser blubbert vor sich hin
Le cratere Inferno avec son magnifique bleu turquoise

Am Nachmittag zieht es uns weiter zum Lake Taupo, der eine Flaeche von mehr als 600 km"2 hat und der durch die Leerung einer grossen Magma-Kammer beim Ausbruch des Taupo Vulkans vor 1800 Jahren entstanden ist. Wir verweilen ein wenig am See mit seinem sehr klaren Wasser und schauen den Enten beim Baden zu.

Der Lake Taupo am Abend
Le Lac Taupo le soir

Der Lake Taupo am Abend
Le Lac Taupo le soir

Fuer den naechsten Tag haben wir uns spontan fuer eine etwas groessere Wanderung, der Tongariro Crossing entschieden. Aus unseren Reisefuehrern erfahren wir, dass es eine sehr schoene ca. 8-stuendige Wanderung von 16km mit ca. 750 Hoehenmetern, die es zu ueberwinden gilt. Klingt super, denken wir und rufen dann bei einem Veranstalter an um ihn zu fragen, wann die Busse in den Nationalpark fahren um uns an den Startpunkt zu bringen. Am Telefon fragt uns dann eine Frau "Bringt ihr die Eispickel und die Schuhe mit den Eiszacken selbst mit oder wollt ihr welche leihen?" und wir verstehen, dass unsere Reisefuehrer wohl eher fuer den neuseelaendischen Sommer geschrieben worden sind.
Ein wenig zoegern wir, aber ein wenig Abenteuer und Mittelerde wollen wir ja und so vereinbaren wir einen Termin fuer den naechsten Morgen bei "Extreme Backpackers". Wir fahren noch direkt bis Turangi durch und uebernachten vor dem Startpunkt in unserem Campervan. Morgen soll es also auf den Vulkan gehen...

© Michael B., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Willkommen zu unserer kleinen Weltreise von Anfang Mai bis Ende August 2005. Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre, Sarah und Michael
Details:
Aufbruch: Mai 2005
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: August 2005
Reiseziele: Argentinien
Chile
La Serena
Atacama Wüste
Peru
Titicacasee
Kanada
Inside Passage
Fidschi
Neuseeland
Coromandel
Australien
China
Guilin
Thailand
Ko Phi Phi
Der Autor
 
Michael B. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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