Vietnam - ein erstes Kennenlernen

Reisezeit: Dezember 2007 - Januar 2008  |  von H & M

13. Tag: Hanoi

Donnerstag, 10.01.2008

Uff - inzwischen ist schon Freitag und wir sitzen fix und alle im ICE nach Berlin... Aber mal von Anfang an, sprich von Donnerstag früh...

Eine Herausforderung war es, den Koffer logistisch so zu packen, dass wir sowohl für sommerliches Wetter in Vietnam, als auch für winterliches Wetter in Deutschland eingestellt ist plus noch an alles mühelos rankommt, was man bei der Stadttour und auf dem Flug alles so braucht. War gar nicht so einfach, hat aber doch irgendwie geklappt. Unsere Anzahl an Handgepäckstücken hat sich wundersam vermehrt...

Um 9 war "Sammeln" (wie sich die Schwaben aus unserer Reisegruppe immer so lustig ausdrückten) und dann ging es erstmal zum Ho Chi Minh-Mausoleum. Seit 1975 wird der einbalsamierte Leichnam dort öffentlich gezeigt (gestorben ist er 1969 und wollte eigentlich eingeäschert werden). Das Mausoleum wurde auf dem Platz errichtet, auf dem Ho Chi Minh 1945 die Unabhängigkeitserklärung Vietnams von den Franzosen verlas.

Vor dem Rundgang wurden wir instruiert: keine Fotoapparate erlaubt (die mussten wir alle unserem Reiseleiter geben), in 2er Gruppen langsam durchlaufen und nicht stehen bleiben, Hände aus den Hosentaschen nehmen, bedeckte Schultern und Knie und nicht sprechen. War alles ziemlich durchorganisiert, nachdem man durch die Sicherheitsschranke ging, lief man auf einem vorgezeichneten Weg begleitet von einem wichtig aussehenden "Offizier" durch das parkähnliche Gelände bis zum Mausoleum. Riesiger Bau. Wir hatten Glück, es war noch nicht so viel los, so dass wir kaum Wartezeit hatten. Im Mausoleum selbst war es richtig kalt und wir sind dann brav in 2er Reihen am Ho Chi Minh vorbeigelaufen. Der sah eigentlich ganz gut aus, dafür dass er schon fast 40 Jahre tot ist, ziemlich echt. War eine gespannte Stimmung dort drin, ziemlich ergreifend.

Draußen haben wir dann unsere Kameras zurück bekommen und haben uns auf dem Gelände dort noch sein Wohn- und Arbeitshaus sowie den Präsidentenpalast angesehen. Er hat in relativ einfachen Verhältnissen gelebt. Weiter ging es dann zur Einsäulenpagode, die auf einem großen Eisenholzbaumstamm erbaut wurde, früher das Wahrzeichen Hanoi's. Natürlich waren dementsprechend viele Touristen dort.

Dann sind wir mit dem Bus zum Literaturtempel (Van-Mieu Pagode) gefahren, eine sehr beeindruckende Tempelanlage (die größte der Stadt) und die 1. Universität Vietnams. Das heutige Wahrzeichen Hanoi's. Dort hat uns unser Reiseleiter sehr viel zur Geschichte erzählt, sehr interessant! Dort wurde insb. die konfuzianische Lehre verbreitet, also ist die Anlage das konfuzianische Hauptheiligtum. Erbaut im 11. Jahrhundert und ständig erweitert. Wirklich beeindruckend!!

Dann war Mittagszeit und wir sind ins Pho 24 gegangen. Das ist offenbar eine Schnellrestaurant-Kette, bei der es hauptsächlich "Pho" gibt, die typisch vietnamesische Nudelsuppe. Die wird hier überall und von jedem verspeist und ist tatsächlich sehr lecker. Inzwischen kriegen wir das mit den Stäbchen auch ganz gut hin. Dazu gab's das obligatorische Tiger-Beer und die Gespräche drehten sich mehr und mehr um das Ende unserer Reise und um das, was uns zu Hause so erwartet. *Schnief*

Nachmittags haben wir das Museum für Ethnologie besucht und haben dort eine 2stündige Exklusiv-Führung unseres Tourguides bekommen. War auch recht interessant, man hat viel über die vielen in Vietnam lebenden Minderheiten und ihre Kultur gelernt. Allerdings wurden wir dann schon langsam etwas müde, waren irgendwie zu viele Informationen auf einmal heute.

Der nächste Programmpunkt war der Besuch des weltbekannten Wasserpuppentheaters in Hanoi. Die meisten unserer Gruppe sind mitgegangen und wir haben uns eine einstündige Puppentheateraufführung angesehen. Dazu wurde landestypische Musik gespielt und verschiedene Szenen des Lebens auf dem Lande aufgeführt. Die Puppen "schwimmen" im Wasser und werden von Leuten geführt, die bis zum Bauch im Wasser hinter einem Vorhang stehen. Ist mal was ganz anderes, teilweise sogar ganz lustig. Das ging eine Stunde und dann hatten wir noch eine Stunde zur freien Verfügung, in der wir noch mal durch die Altstadt gelaufen sind und geguckt haben, wie wir unsere letzten Dongs ausgeben könnten. Natürlich sind wir fündig geworden und haben in 2 Rucksäcke investiert. Dazu gab's noch eins von diesen oberleckeren Dumplings (mich würde wirklich mal interessieren, wie diese gefüllten Hefeteigtaschen wirklich heißen) und nach und nach sind wir den anderen von uns begegnet, die ebenfalls allerhand "Notkäufe" und verkitschte Mitbringsel erstanden haben. War ganz lustig, wie die einzelnen Einkäufe dann im Bus die Runde gemacht haben. Dann hieß es, langsam Abschied nehmen von dieser chaotischen, lauten, dreckigen, aber dennoch sehr liebenswerten Stadt. Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir hier wohl noch mal herkommen werden und das Ganze mit einem 2-Tagesausflug in die Ha Long- Bucht verbinden wollen. Das müssen wir auf jeden Fall noch mal machen, war soo schön dort.

Unser Tourguide hatte dann für abends ein Essen in einem ganz tollen Restaurant namens "Sen" organisiert. Das ist eine Art vietnamesischer Biergarten, auf einer Fläche von 4000 m² kann man dort im Garten sowie in kleinen Gartenhäuschen sitzen und sich den Bauch am gigantischen Buffet (für 13 Dollar) voll schlagen. Wir dachten ja letztens schon im Hotel in Hoi An, dass das das beste Buffet bisher war, aber im Restaurant Sen hat's das noch mal getoppt. Es gab eigentlich alles, was man sich so vorstellen kann, alles frisch zubereitet, man konnte direkt zugucken: verschiedenste exotische Salate (sogar Kartoffelsalat, der allerdings etwas anders geschmeckt hat), alle Fleischsorten, die man sich vorstellen kann, Suppen, ein gigantisches Nachspeisebuffet, Frühlingsrollen, Seafood ohne Ende, Fischpfanne, Hot Pot...uvm. Alles totaaaal lecker! Natürlich haben wir alle viel zu viel gegessen, hinterher haben wir alle mächtig rumgejammert und uns ausgemalt, wie das dann im Flugzeug ist, wenn unserer Reisegruppe geschlossen schlecht wird, aber das ist zum Glück nicht passiert. War ein sehr schöner Abschluss unserer Reise, auch dass wir noch mal alle zusammen essen waren und an 2 großen Tischen saßen. Sehr lustig! Aber irgendwann ist leider Schluss (natürlich immer dann, wenn es am schönsten ist und man sich so richtig gut aneinander gewöhnt hat), also ging es dann Richtung Flughafen. Wir haben noch den obligatorischen Fragebogen zur Reiseleitung ausgefüllt, durchweg sehr gut, denn unser Reiseleiter im Norden war wirklich klasse. Sehr fürsorglich (Lehrer eben), sehr nett, einfach lustig! Er hat uns am Flughafen sogar bis zum Check-In gebracht, wäre wohl am liebsten noch mit zum Gate gekommen, also wirklich süß!

Am Flughafen war das totale Chaos, gaaanz viele Vietnamesen, die offenbar in Deutschland leben und nun wieder dorthin geflogen sind, die gedrängelt und geschubst haben und alle wild durcheinander gequasselt haben und v.a. UNMENGEN an Gepäck dabei hatten. Wahnsinn! Wir konnten leider keine Plätze am Notausgang ergattern.

© H & M, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine organisierte Rundreise durch Vietnam mit einem Abstecher nach Kambodscha.
Details:
Aufbruch: 27.12.2007
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 11.01.2008
Reiseziele: Vietnam
Angkor Wat
Der Autor
 
H & M berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.