Vietnam - ein erstes Kennenlernen

Reisezeit: Dezember 2007 - Januar 2008  |  von H & M

3. Tag: Cu Chi und Saigon

Montag, 31.12.2007

Silvester!!!! Naja irgendwie ist uns gar nicht danach. Liegt wohl an der drückenden Schwüle hier. Aber alles der Reihe nach. Nachdem wir gestern trotz Hochzeit doch recht schnell eingeschlafen sind, standen heute zwei größere Themenblöcke auf dem Plan - Die Tunnel von Cu Chi und eine City Tour durch Saigon. Nach dem recht guten und wieder einmal viel zu reichhaltigen Frühstück habe ich (heute schreibt mal Marco) unsere Dollars in Dong getauscht. Die Befürchtungen dafür einen Geldsack zu benötigen, haben sich schnell zerschlagen. Wir sind nun Millionäre und schleppen 3,2 Mio. Dong mit uns rum. Gutes Gefühl . Im Bus waren heute früh irgendwie alle recht müde und so haben viele geschlafen, während unser neuer Tour Guide alles Mögliche erzählt hat. Auf der ca. 1,5-stündigen Fahrt gab´s natürlich einen obligatorischen Zwischenstopp in einer typischen Kautschukplantage. Alle haben sich brav 10 Meter neben den Bus gestellt, interessiert geschaut und mal die weiße klebrige Masse angefummelt und sind dann schnell wieder im Bus verschwunden. Auch am Eingang zum Open-Air-Museum in Cu-Chi der übliche Stopp an der "Befreiungshalle" (= Toilette) und auf ging´s. Zunächst gab es eine Filmvorführung zum Thema Cu-Chi. Der Film wurde Ende der 70er gedreht und war noch deutlich propagandistisch angehaucht. War wieder ein bisschen DDR. Egal, das Leben in den Cu-Chi Tunneln kam gut zur Geltung. Nen lustigen Aufkleber auf der Brust später gab´s viele Löcher zu sehen, die für meine Größe schon sehr eng waren und trotzdem bereits für Touri´s vergrößert wurden. Wenn wir mal die Zeit dazu haben, müssen wir uns mit dem Hintergrund des Krieges näher beschäftigen und warum die Amerikaner gerade dieses Gebiet so extrem belagert haben. Für mich war es wieder einmal ein ziemlich beklemmendes Gefühl, bei dem Gedanken daran, was da vor nicht all zu langer Zeit passiert ist. Durch einen Tunnel sind wir auch durchgekrochen (war ebenfalls vergrößert und doch irre eng und beklemmend). Mehr als im Entengang war nicht möglich. Im Übrigen leben dort auch Kobra´s. Hilfe!!! Ich bin doch so ein Angsthase bei Schlangen. Zum Glück hat uns das unser Guide erst später im Bus erzählt. Einen Schießstand für Schießwütige gab es natürlich auch. Ein Schuss 1USD. Das ist ´ne irre Einnahmequelle, wenn man da mal mitzählt, was da viele verballert haben. Bei der ehemaligen unterirdischen Küche konnten wir eine Kostprobe von Maniok probieren. Mit einer leckeren Mixtour aus Rohrzucker, Salz und Sesam eine nicht unleckere Sache. Dazu wurde ein Tee gereicht, wobei alle auf einen Reiswein oder Schnaps gehofft hatten. Nach der ca. 2-stündgen Besichtigung ging´s wieder Richtung Saigon und ab ins Clinton-Restaurant, deshalb so benannt, weil 2000 angeblich mal Bill Clinton drinnen essen war. Wir haben uns eine Nudelsuppe mit Hühnchen bestellt und Papayasaft. Beides sehr lecker. Überrascht hat uns die Fischsoße, die tatsächlich nicht sonderlich gut riecht, im Essen verrührt dann aber super lecker schmeckt. Die restliche freie Zeit haben wir genutzt, um im gegenüberliegenden Markt wieder einmal nach Klamotten, Uhren, Taschen und Schuhen zu schauen. Zum Kaufen konnten wir uns allerdings noch nicht durchringen. Heute Abend geht's aber noch mal auf eigene Faust in die Stadt und da wollen wir dann im großen Stil zuschlagen...bin gespannt. Gehen auf jeden Fall erstmal mit leeren Rucksack und vollem Portemonnaie hin. Die City-Tour am Nachmittag bestand zu 50% aus Busfahrt und zu 50% aus Museen und Hauptattraktionen gucken, z.B, Postamt, Rathaus usw. Alles sehr kolonial im frz. Stil gehalten. Und Notre Damm gab´s auch zu sehen. Die kopieren hier einfach alles.  Wie sagte gestern unser Guide...In Saigon gibt es alles, was es in der Welt so gibt. Was es in der Welt nicht gibt, gibt's auch in Saigon. Stimmt irgendwie. Einen kurzen Halt haben wir in einer Lackiererei gemacht, ein nationale Tradition. Sehr schön, aber auch teuer. Und wenn man nicht die komplette Wohnung asiatisch ausstattet, leider auch überflüssig. Zum Glück kannte eine der älteren Damen unsere Truppe irgendeinen John und seine Frau, die ja ach so viel Besuch haben und einen tollen Tisch, auf den die Untersetzer, die sie gekauft hat, gut passen könnten. Aber vielleicht behält sie sie auch selbst. Warum schreib ich das? Weil die Geschichte nach der dritten Wiederholung innerhalb von 5 Minuten eher unspektakulär wird. Wo ich gerade bei der Gruppe bin. Langsam findet man zu einander und heute sind noch 5 weitere Leute hinzugekommen, die das Vorprogramm Kambodscha nicht gebucht hatten. Der letzte Programmpunkt war das Kriegsmuseum. Mir wurde wieder einmal ganz anders beim Anblick der Bilder und der beiden durch Agent Orange missgebildeten Baby´s, die in Gläsern und in Alkohol konserviert präsentiert wurden. Leider kein lustiger Abschluss des heutigen Programms, aber muss ja auch nicht immer sein. Witzig war im Museum doch noch etwas. Punkt 17 Uhr klingelte es wie in der Schule und ein aufgeregter Vietnamese rannte durch die Hallen und schmiss uns wortwörtlich aus dem Museum raus. Naja. Ich sag ja. Manchmal doch noch ein bisschen wie DDR. Kennt man heute kaum noch, früher war´s normal. Jetzt sind wir im Hotel und ruhen uns ein wenig aus. In ein paar Minuten geht's dann auf ins Getümmel. Plan ist Night Market, vielleicht ´ne kleine Garküche, ein Bierchen auf ´ner Dachterrasse eines Hotels zischen und dann Silvester feiern?! Es ist ja nun schon im Alltag extrem voll hier...was soll das dann heute Abend werden? Wir sind gespannt und schreiben morgen, was wir tatsächlich gemacht haben.

P.S. Wo ist nur dieses verdammte Ladekabel für die DigiCam Akkus? Nerv!

PPS: EUCH ALLEN EINEN GUTEN RUTSCH INS NEUE JAHR!!! FEIERT SCHÖN!!

© H & M, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine organisierte Rundreise durch Vietnam mit einem Abstecher nach Kambodscha.
Details:
Aufbruch: 27.12.2007
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 11.01.2008
Reiseziele: Vietnam
Angkor Wat
Der Autor
 
H & M berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.