KARIN ON THE FARSIDE

Reisezeit: November 2007 - Mai 2008  |  von Karin Neeb

Parking in Auckland

09.01. Aus Coromandel hatte ich keine Einladung fuer einen neuen wwoof-Platz bekommen. Zeit, einige Sachen in Auckland zu erledigen. Sobald die Sonne schien (das tat sie selten), machten meine Augen klick-klick. Das hiess, ich vermisste das Fotografieren. Am Sonntag zog ich mir deshalb saemtliche Fotoshops rein. Nach 4 Stunden Datensalat der angebotenen Apparate war ich etwas wirr im Kopf. Feste Oeffnungszeiten gibt es hier nicht. Allgemein ist bis 17:00 geoeffnet, aber, wer mag, hat auch spaeter oder am Sonntag geoeffnet. Am Montag schrieb ich wegen der Garantie meiner beiden kaputtgegangenen Ricoh's den Haendler Kodak, den Grosshaendler Lacklands und Ricoh in Japan an. Dann machte ich mich daran, sie aufzusuchen. Von Kodak wurde ich zu Ricoh geschickt. Ist ja fuer einen Fussgaenger auch nicht immer ein Vergnuegen, sich in so einer Metropole zurechtzufinden. Ricoh erklaerte sich nur fuer Buerokopierer zustaendig. Netterweise steichelte und massierte der Mann dort aber meine Kamera, und sie tat es wieder! Nicht ganz ohne Macken, aber sie fotografierte! Ich entschuldigte mich bei den Geistern fuer die Mutlosigkeit, die ich auf meinen Irrwegen empfunden hatte. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Der Grosshaendler schrieb mir auch, dass er sich um eine Reparatur bemuehen wolle. Also begab ich mich am Dienstag wieder auf Tour. Die NewNorth Road bis nach der Bruecke, dann links, hatte er gesagt. Natuerlich hatte es angefangen zu regnen, als ich den Bus verlassen hatte. Mancher wird nass, andere gehen nur im Regen. Ich wollte gerade aufgeben, als eine Art Bruecke in Sicht kam. Leider war es die Kreuzung von 2 vierspurigen Autobahnen. Wie kommt man da zu Fuss auf die andere Seite? Irgendwie kam ich an, langes Palaver. Man wuerde die Kamera reparieren (nur die, die ich in NZ gekauft hatte, die, welche jetzt wieder einigermassen funktionierte) und mir eine Leihkamera geben, etwa fuer die 2 Wochen, die die Reparatur benoetigen wuerde. Nach all dem Papierkram kam der Pferdefuss. Als Leihkamera gab es nur ein aelteres Modell, also noch ein Batterieladegeraet, noch ein Monsterstecker am Kabel, andere Bedienung... Und wer sagt, dass man vom Regen nicht in die Traufe kommen kann?

Sollte ich doch noch ein Auto kaufen fuer die Weiterfahrt? Ein Drittel meiner Zeit hier ist vorbei und ich habe noch nicht sehr viel gesehen. Aber am Steuer eines Autos, wenn ich alleine fahre, sehe ich nur noch Strasse. Als ich in Auckland angekommen war, war ich erst in einer fensterlosen Besenkammer mit 2 Stockbetten gelandet und hatte daraufhin das backpackers gewechselt. Jetzt wohnte ich seit 4 Tagen in einem hellen, luftigen, sehr angenehmen Zimmer. Die Maedels sind nett, aber fast immer auf dem Sprung zur Heimreise. Am ersten Tag hatte ich ein Maedel bei Auschecken gefragt, ob sie Deutsche sei. Ja, sie ist erst gestern angekommen, habe aber gleich 2 Gefaehrtinnen getroffen, mit denen sie im Mietwagen gen Norden aufbrach.
Solch Glueck war mir nicht beschieden, das Alleinesein beginnt zu nerven.
12.1. Die beiden grossen Reiseunternehmen, die Bustouren zu allen angesagten Locations fuer Backpacker durchfuehren, bieten einen Tag Aucklandrundfahrt umsonst an, eine Art Kaffeefahrt, die die Entscheidung fuer ein pauschales Busticket erleichtern soll. Eine solche Tour machte ich mit und kann sie nur empfehlen. Der Tag begann mit einer Ueberquerung der Auckland Bridge zu Fuss, bei der die Gelegenheit besteht, von der Bruecke zu springen. Oder, fuer Angsthasen wie mich, sich einen Bungy-Sprung aus naechster Naehe anzuschauen. Anschliessend fuhren wir an die Nordseite, nach Davenport, an schoenen Straenden vorbei auf zwei der Vulkane, von denen man wunderbare Blicke auf Auckland und die Inseln hat. Am Nachmittag brach dann der Sommer herein, endlich! Schon nach 2 Tagen waren die 3 Maedels aus dem Norden wieder zurueck. Einen Abend verbrachten wir zusammen, dann waren die beiden flotten Irlaenderinnen schon wieder weg. Franziska aus Deutschland wollte sich ueberlegen, wie sie ihre Reise bis April am besten organisieren konnte. Dazu wollten wir an einen der Straende fahren. Und da stand dann ein Van auf dem Parkplatz vor dem Hostel zu verkaufen. Ich bot Franziska an, zu zweit zu fahren, ich wuerde das Auto kaufen. Sie war, wie ich anfangs auch, von dieser Idee ueberrumpelt und buchte noch am selben Tag mit KiwiExperience eine volle Rundtour. Die Moeglichkeit, alleine per Van zu reisen, beantwortete ich fuer mich nun eindeutig mit nein. Die Bus-Rundreise lasse ich noch offen, denn ich habe erstmal neue Plaene. Ich will nach Samoa fahren, beziehungsweise fliegen! Die Buchung des Fluges kostete mich unendlich viele Nerven und den ganzen Samstag, da das Maedchen im Reisebuero, selbst aus Samoa, nicht wirklih kompetent und sehr chaotisch war. Aber am Ende des Tages hatte ich einen Flug gebucht, ein paar sperrige Sachen nach Deutschlang geschickt sowie die kaputte Kamera, die eventuell repariert ihren Weg zu mir zurueck finden koennte. Ich hatte meinen Rucksack untergestellt und will ihn erst nach Samoa, am 31. Januar, wieder abholen. Solchermassen erleichtert, feierte ich erstmal Abschied von Auckland auf dem Skytower und schaute mir die Stadt mit allen Inseln aus 328m Hoehe an.

Auckland Harbour Bridge,
kurz vor dem Bungee-Sprung

Auckland Harbour Bridge,
kurz vor dem Bungee-Sprung

Auckland von Davenport gesehen: 
es ist Sommer!

Auckland von Davenport gesehen:
es ist Sommer!

Daemmerung vom SkyTower geshen

Daemmerung vom SkyTower geshen

© Karin Neeb, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Neuseeland- oder- nicht jeder kann ans andere Ende der Welt reisen, um bei sich anzukommen
Details:
Aufbruch: 17.11.2007
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 11.05.2008
Reiseziele: Neuseeland
Samoa
Der Autor
 
Karin Neeb berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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