KARIN ON THE FARSIDE

Reisezeit: November 2007 - Mai 2008  |  von Karin Neeb

Goldsucher

17.1. Leichten Herzens machte ich mich am Sonntag nach der Coromandel-Halbinsel auf. Ich verliess den Bus in Thames, einem alten Goldgraeber-Staedtchen. Oder sollte ich sagen, einer Geisterstadt? Hier war wirklich der Hund begraben! Ich steig auf das verrostetste Fahrrad, das ich je gesehen habe und erkundete das Kaff. Ich hatte die Gewohnheit, wann immer ich ein Kaufhaus der Kette "the Warehouse" fand, dort nach Gaertnerhandschuhen in Groesse M zu suchen. Und dort, in einem trostlosen Shopping Center, traf ich auf Dichiko, mit der ich vor einem Monat zusammen in Paihia gewohnt hatte. Sie hatte tatsaechlich hier in einem jaemmerlichen "fish 'n chips-Laden fuer aemmerliches Geld gearbeitet und in einem jaemmerlichen Hostel gewohnt. In meinem sehr eigenartigen Hostel traf ich dann auf Felicidad aus Spanien, eine eigenwillige Frau in meinem Alter.

Saloon in Thames

Saloon in Thames

Kuestenstrasse

Kuestenstrasse

kleine Buchten

kleine Buchten

Am Montag ging es weiter nach Coromandel Town. Hier ist ein Zentrum von sogenannten lifestyle farms, wo es um bewusstest, naturnahes Leben geht, aber auch von Orten, wo man hochwertige Meditations-Seminare und alerart Sinnsuche betreibt. Das Hostel, das ich dort aufsuchte, war voll. In der Touristen-Info fand ich Maria Angeles aus Buenos Aires, die auch im Bus gewesen war. Sie hatte sich, wie ich auch, etwas anderes vorgestellt und suchte eine Moeglichkeit, weiter zu fahren. So sassen wir beide bald darauf in einer Shuttle nach Whitianga. Und hier war endlich Sonne, Wasser, Strand! Ich fuhr gleich mit der Faehre auf die andere Seite hinueber, machte ein paar Wanderungen und erkundete Flaxmill-Bay und Cooks-Bay, sehr ruhige, malerische Orte. Die Kueste ist sehr zerklueftet, mit vorgelagerten Inseln. In der Tat liegt Coromandel Auckland gegenueber, und man kann auch mit einem Boot hierher reisen.
Die grosse Attraktion hier ist Hot Water Beach, und ich fragte im Hostel, ob gemeinsame Fahrten dorthin moeglich sind. Es war alles ausgebucht (ich schlief in einem 12er-Zimmer, 24 Leute mit 3 Schrank-Klos und einer Dusche), und es bestand kein Interesse, den Touris eine guenstige Moeglichkeit anzubieten. So zog ich am Dienstag schon um 7 Uhr morgens per Fahrrad los. Die Hot Water Beach muss man bei Ebbe besuchen, und das haette bedeutet, dass ich 20 km in einer Stunde haette schaffen muessen, Das liess ich bleiben, machte die Tour in die andere Richtung und liess mir Zeit zum fotografieren, auch wenn ich die Attraktion verpassen wuerde oder die naechste Ebbe am Abend abpassen und Probleme mit der Dunkelheit bekommen wuerde. Es war ein wunderbarer Tag, es wurde ueberhaupt der beste Tag, seit ich in Neuseeland bin. Die Kombination von ruhigen, weiten Straenden, atemberaubenden Ausblicken und Bergland, teilweise bewaldet, teilweise mit gruenen Huegel und Kuehen, und dazu noch strahlender Sonnenschein und meine Freiheit, ueberall solange zu bleiben, wie es mir gefiel, das war einfach nur schoen. Mein erstes Ziel war Hahei, wo ich das Fahrrad abstellte und mich auf die Wanderung nach Cathedral Cove machte. Es geht den bewaldeten Hang hinab, etwa eine Stunde, zu einer abgeschlossenen Bucht mit spektakulaeren Durchbruechen. Bei einer anderen kleinen Bucht vorher ueberholte ich eine Frau, und es war Felicidad. Sie war per Taxi hergefahren, ich haette aber meine Radtour nicht missen moegen. Hier sprechen nun Bilder mehr als viele Worte....

Am Nachmittag machte ich mich auf nach Hot Springs, nochmal 12 km. Eine grosse Bucht mit ordentlicher Brandung und zwei geothermischen heissen Quellen, wo man bei Ebbe einen kleinen Pool am Strand ausgraebt und sich ganz schoen einheizen kann. Mit dem Hernnahen der Ebbe kamen Heerscharen von Besuchern, mit Spaten bewaffnet. Ich begnuegte mich damit, mir die Fuesse ordentlich aufzuheizen und entfloh dann dem Massenspektakel, genoss stattdessen die Rueckfahrt ohne Hetze. Die 20 km auf dieser Route gingen wie im Flug und am letzten Beach vor dem Hostel badete ich genuesslich und erfrischte mich. Den folgenden Tag verbrachte ich in Coromandel Town und bin jetzt zurueck in Auckland, die Kamera abholen und morgen flige ich dann nach Samoa. 13 Tage Suedsee pur, ich habe nur den Flug und werde morgen sehen, wo ich unterkomme.

vom Fahrrad aus

vom Fahrrad aus

Flaxmill Bay

Flaxmill Bay

stille Wasser

stille Wasser

Cathedral Cove

Cathedral Cove

damit Ihr was zum Traeumen habt...

damit Ihr was zum Traeumen habt...

Hier koennt ich leben...

Hier koennt ich leben...

... oder mich wenigstens erfischen...

... oder mich wenigstens erfischen...

abends in der Lagune

abends in der Lagune

© Karin Neeb, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Neuseeland- oder- nicht jeder kann ans andere Ende der Welt reisen, um bei sich anzukommen
Details:
Aufbruch: 17.11.2007
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 11.05.2008
Reiseziele: Neuseeland
Samoa
Der Autor
 
Karin Neeb berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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