Lima, Peru und wer weiss, wo sonst noch...

Reisezeit: Januar - März 2005  |  von Lydia P.

Die Bananen schmecken anders in Peru (2)

In Peru schmecken Bananen anders. Und zwar gar nicht mehr suess, sondern mehr wie Kartoffeln, gekocht, fritiert, zu Kloessen geformt, in Bananenblaettern gegrillt oder als Getraenk verarbeitet. Zu jeder Mahlzeit am Tag. Mein Highlight war: Krokodil mit fritierten Bananen, Reis und Spaghetti zum Fruehstueck
Die Menschen sehen anders aus. Die Menschen sprechen ein Spanisch mit unglaublichem Akzent. Die native Sprache der Cocama ist leider weitgehend vergessen.
Autos gibt es nicht. Dafuer das ein oder andere Peke-Peke (Kanu mit Aussenbordmotor), getauft nach den Geraeusch, das sie machen.
Die Laeden sind 24 Stunden am Tag geoeffnet, der Besitzer wohnt ja dort. Wenn er nicht da ist, kann er nicht weit sein.
Normal scheint zu sein, dass Maedchen mit 11 Jahren Sex haben. Eine Frau zeigt mir die Pillen, die sie von der Gesundheitsstelle zur Verhuetung bekommt. Meint aber, wenn sie sie nimmt, fuehlt sie sich so, als wenn sie San Pedro (eine halluzinisierende Medizinpflanze) genommen habe.
Die meisten Fruechte habe ich noch nie zuvor gesehen.
Die Delfine in dem Fluss koennen sich in andere Lebewesen verwandeln. Einmal tauchte einer als riesiger schwarzer Mann aus dem Fluss in Mitten von hunderten dieser Tiere auf. Dort blieb er einige Minuten, so dass fast das ganze Dorf ihn sehen konnte. Etwas spaeter erschien er in einem Traum einer Dorfbewohnerin. Dort teilte er mit, dass er nicht eher Ruhe geben werde, als dass er einen Menschen gefangen hat. Deshalb kriegt meine Gastfamilie fast einen Schock, als sie mich um 9 Uhr abends bei einer wunderschoenen Vollmondnacht mit einem Freund im Fluss schwimmen sieht. Spaeter erfahre ich, dass es nachts von Krokodilen wimmelt - Schwein gehabt!
Ausserdem haben Delfine die Faehigkeiten, Traeume zu uebertragen. Auf dem Flussgrund lebt eine km-lange Schlange. Es gibt Meerjungfrauen und einen kleinen Mann mit einem Menschenfuss und einer Hirschhufe, der sich einen Spass daraus macht, die Menschen im Dschungel zu verarschen.
Die Nacht faengt um 7 Uhr an, wenn es stock dunkel ist und man am besten bald unters Moskitonetz fluechtet.

Die Coka-Cola-Flasche wird aufgehoben und noch mindestens 3x wieder verwendet, bis die Kinder sie fuer eines ihrer phantasievollen Spiele bekommen.

© Lydia P., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit akutem Fernweh fing es vor einem Monat an. Nachdem ich eine Woche lang nicht still sitzen konnte, in jeder freien Minute im Atlas geblaettert hatte, ausschliesslich exotische Tee getrunken und auf Reise-Homepages im Internet gesurft hatte, war klar: Ich muss reisen gehen!
Details:
Aufbruch: 11.01.2005
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 23.03.2005
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Lydia P. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.