Lima, Peru und wer weiss, wo sonst noch...

Reisezeit: Januar - März 2005  |  von Lydia P.

Von "Perurian Guys" und "German Girls"

Als ich am naechsten Morgen aufwachte, konnte ich es noch gar nicht glauben, ploetzlich im Sommer zu sein. Vorsichtig schaute ich mich erst einmal im Hostel um. Als ich mich schliesslich nach einem koestlichen Obstsalat mit einem Englaender zusammen vor die Tuer traute, hatte ich mehr das Gefuehl in einem Film herumzulaufen, als in der Wirklichkeit. Palmen um mich herum, ganz anderes Licht, ganz andere Luft, bunte Haeuser, ueberall kleine Laeden und das erste Mal einen Blick auf das Meer. Mein Begleiter amuesierte sich ueber meine Gefuehlsausbrueche...
Fast haette ich an diesem Morgen zum ersten Mal Paragliding ausprobiert. Es war mir dann aber doch ein bisschen zu teuer und der Mann, mit dem ich fliegen sollte ein wenig zu schnell ohne irgendwelche Erklaerungen oder Anweisungen. Na ja, immerhin hat man ja bei einem Tandemflug die Sicherheit, dass der Flieger auch lebend wieder unten ankommen moechte - vorausgesetzt er vergisst nicht die Befestigung zwischen ihm und mir oder er ist kein Selbstmoerder.
Am Abend verabredete ich mich mit einem peruanischen BWL-Studenten, den ich im Internet im Hospitalityclub (sehr zu empfehlen!) kennen gelernt hatte. Er war nett, holte mich vom Hostel ab. Wir gingen etwas trinken und unterhielten uns gut ueber alles moegliche. Schliesslich kam das Gespraech auf typische "Perurian Guys", wie er einer zu sein scheint und untypisch "German Girls" (das bin ich...) Sehr interessant, wie das hier laeuft, mit dem flirten usw.
Wir hatten geplant, spaeter tanzen zu gehen. Grund genug fuer ihn, mir in einem Park zu selbstgesungener Musik Salsa beibringen zu wollen. Mir wurde sein Tanzstil allerdings bald zu eng, woraufhin unsere Konversation ueber "Perurian Guys" und "German Girls" weiterging. Er verstand mich nicht wirklich und ich bekam langsam ein komisches Gefuehl im Magen. Ich war recht ueberrumpelt, als er ploetzlich anfing, mir zu erzaehlen, dass ich wunderschoene Augen habe und mich dann kuessen wollte. Nun stellte ich erstmal ganz klar, dass das nicht meine Absicht war und ich "no kisses" wollte. Wir hatten ziemlich aneinander vorbei kommuniziert. Ein nicht 100prozentiges Nein von einer Frau war fuer ihn eine eindeutige Aufforderung.
Ihm wars in dem Moment wohl ziemlich peinlich, ich fands eher lustig. Ist doch sehr interessant, wie verschieden die Kommunikations- und Flirtwege sind und wie unterschiedlich die Signale gedeutet werden! Fuers naechste mal bin ich auf jeden Fall schlauer.

© Lydia P., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit akutem Fernweh fing es vor einem Monat an. Nachdem ich eine Woche lang nicht still sitzen konnte, in jeder freien Minute im Atlas geblaettert hatte, ausschliesslich exotische Tee getrunken und auf Reise-Homepages im Internet gesurft hatte, war klar: Ich muss reisen gehen!
Details:
Aufbruch: 11.01.2005
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 23.03.2005
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Lydia P. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.