Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

Auf nach Rajasthan: Mit dem Kamel in die Wueste Thar

Von Regine und Peter (mit ihnen waren wir im Tibet und haben sie dann nochmals in Udaipur getroffen) erhielten wir die Empfehlung, die Kamelsafari von Khuri aus zu machen. Dort gibt es das Badal House, ein nettes kleines Guesthouse, das von Badal und seiner Familie gefuehrt wird.

Wir wurden sehr herzlich von Badal und seiner Familie empfangen und fuehlten uns sofort ein bisschen zu Hause. Die Huette, in der wir schliefen, war sehr einfach aber zweckmaessig eingerichtet. Das Nachtessen wurde von Ugam (der Mutter) mit Hilfe von Pooja (der Tochter) direkt auf dem Feuer zubereitet. Es war sehr lecker.

Chapati direkt vom Feuer - super lecker.

Chapati direkt vom Feuer - super lecker.

Die netten kleinen Huetten. Die links war fuer eine Nacht unser Zuhause.

Die netten kleinen Huetten. Die links war fuer eine Nacht unser Zuhause.

Badal organisierte fuer uns auch gleich die Kamelsafari. Am Dienstag, den 30. Dezember 2008 sollte es ab ca. 15.00 Uhr losgehen, resp. losreiten.
So hatten wir noch genuegend Zeit, dass kleine Dorf Khuri ein bisschen zu entdecken. Khuri liegt 40km suedwestlich von Jaisalmer und am Rande der Wueste Thar. Ganz in der Naehe des Dorfes gibt es einige herrlich aussehende Sandduenen, die die Touristen anziehen. So gibt es in Khuri viele Gaestehaeuser und (luxerioese) Zeltunterkuenfte.
Da aber die Touris (wie auch wir) vorallem wegen der Wueste und der Sandduenen nach Khuri kommen, blieb wohl das Dorf noch sehr urspruenglich. Trotzdem merkt man, dass sich vorallem die Kinder an Touristen gewoehnt sind. Sofort fragten sie uns nach Rupien, Pen for school oder auch Esthis Armreifen waren hoch im Kurs bei den Maedels. Es war toll, das kleine Dorf zu entdecken.

Die Wassertaenke der Hotels und Gaestehaeuser wurden durch diesen Wassertransport aufgefuellt.

Die Wassertaenke der Hotels und Gaestehaeuser wurden durch diesen Wassertransport aufgefuellt.

Dorfkinder zum ersten...

Dorfkinder zum ersten...

... und zum zweiten.

... und zum zweiten.

Als wir zurueckkehrten zu Badal, waren auch bereits unsere Kamele bereit. Diese wurden mit unserem Gepaeck den Lebensmitteln, Kochgeschirr und dem Buendel Gepaeck der Kamelfuehrer beladen und schon gings los.

Badal (links, der liebenswuerdigste Mann, den ich bis anhin in Indien getroffen habe) und Veersingh, einer unserer Kamelfuehrer. Der Name des Kamels von Esthi, welches hier zu sehen ist, lautet Gadu.

Badal (links, der liebenswuerdigste Mann, den ich bis anhin in Indien getroffen habe) und Veersingh, einer unserer Kamelfuehrer. Der Name des Kamels von Esthi, welches hier zu sehen ist, lautet Gadu.

Zuerst gings mal zur Wasserquelle in der Naehe des Dorfes. Kein Wunder also, dass uns wassertragende Frauen begegneten.

Zuerst gings mal zur Wasserquelle in der Naehe des Dorfes. Kein Wunder also, dass uns wassertragende Frauen begegneten.

Kurz vor der Wasserquelle war dieser Baum zu sehen. Angeblich wurde dieser nicht geschnitten, sondern der Baum wird duch den Wind und Sand so.

Kurz vor der Wasserquelle war dieser Baum zu sehen. Angeblich wurde dieser nicht geschnitten, sondern der Baum wird duch den Wind und Sand so.

Bevor ihr nun die weiteren Bilder zu sehen bekommt, moechte ich kurz beschreiben, wie die Wueste Thar denn so ist. Denn sonst koenntet ihr ein ganz falsches Bild bekommen. Denn die Wueste Thar ist nicht eine Wueste, wie die Sahara, die aus weiten endlosen Sandduenen besteht. Es gibt zwar auch einige wunderschoen aussehende Sandduenen, doch das meiste Gebiet der Wueste Thar besteht vor allem aus unfruchtsamen Geroell, in dem hier und da Doerfer und Ruinen stehen. Ab und zu waren brachliegende Felder zu sehen, die erahnen lassen, dass die Wueste teilweise auch fruchtbar gemacht werden kann. Wir ritten mit unseren Kamelen nicht tief in die Wueste hinein, sondern blieben am Rande der Wueste. So sahen wir nur wenig Geroell. Aber die wirkliche Trockenheit und Unfruchtbarkeit der Wueste war durch unsere Safari am Rande der Wueste schon deutlich zu erahnen.

Die erste Sandduene

Die erste Sandduene

Zu Beginn der Safari, fuehrten die Kamelfuehrer die Kamele am Seil. Nach einiger Zeit durften wir dann selber die Zuegel halten. Wir muessen allerdings gestehen, dass die Kamele wohl keinen Schritt ohne unsere Kamelfuehrer gemacht haetten.

Zu Beginn der Safari, fuehrten die Kamelfuehrer die Kamele am Seil. Nach einiger Zeit durften wir dann selber die Zuegel halten. Wir muessen allerdings gestehen, dass die Kamele wohl keinen Schritt ohne unsere Kamelfuehrer gemacht haetten.

Nach einer Stunde erreichten wir ein kleines Wuestendorf. Natuerlich liessen wir es uns nicht entgehen, kurz durch das Dorf zu schlendern.

Die Kinder von diesem Dorf bettelten sehr aufdringlich und eines wollte gar in meine Tasche fassen. Das hatte aber der Beat gar nicht gerne - der Drohfinger mit einem boesen Blick wirkte sofort!

Die Kinder von diesem Dorf bettelten sehr aufdringlich und eines wollte gar in meine Tasche fassen. Das hatte aber der Beat gar nicht gerne - der Drohfinger mit einem boesen Blick wirkte sofort!

Die Haeuser waren alle sehr einfach und alle mit Mauern um das Grundstueck. Ich nehme mal an, dass diese vor dem Wind schuetzen soll. Rund um das Dorf wuchs wirklich nicht mehr viel.

Die Haeuser waren alle sehr einfach und alle mit Mauern um das Grundstueck. Ich nehme mal an, dass diese vor dem Wind schuetzen soll. Rund um das Dorf wuchs wirklich nicht mehr viel.

Nach weiterem eineinhalb stuendigem Ritt waren wir bei unserem Nachtlager angekommen. Auf der Anhoehe einer Sandduene wurden die Kamele entladen und abgesattelt.

Bei untergehender Sonne auf einer Sandduene zu sein, ist wunderschoen. Von links nach rechts: Veersingh, Gadu (Kamel von Esthi), Wigram und Sajia (Kamel von mir)

Bei untergehender Sonne auf einer Sandduene zu sein, ist wunderschoen. Von links nach rechts: Veersingh, Gadu (Kamel von Esthi), Wigram und Sajia (Kamel von mir)

Die Kamele wurden ueber Nacht nicht angebunden, sondern durch zwei Seile zwischen den Beinen darin gehindert, weit weg zu laufen. So konnten die Kamele einige Meter gehen, um sich fressbares zu suchen.

Die Kamele wurden ueber Nacht nicht angebunden, sondern durch zwei Seile zwischen den Beinen darin gehindert, weit weg zu laufen. So konnten die Kamele einige Meter gehen, um sich fressbares zu suchen.

Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang.

Wir wurden von unseren Kamelfuehrern bekocht. Es war immer sehr lecker. Als Kochstelle dienten einfach drei Steine. Auf diese wurden die Toepfe gestellt und so bruzelte das leckere Gemuesecurry vor sich hin.

Wir wurden von unseren Kamelfuehrern bekocht. Es war immer sehr lecker. Als Kochstelle dienten einfach drei Steine. Auf diese wurden die Toepfe gestellt und so bruzelte das leckere Gemuesecurry vor sich hin.

Natuerlich fehlten Chapatis bei keiner Mahlzeit.

Natuerlich fehlten Chapatis bei keiner Mahlzeit.

Bei einer Kamelsafari ist man nicht in Eile. Nach einem gemuetlichen Fruehstueck (bestand aus suessen Chapatis und einem heissen Milchtee) ritten wir gegen halb zehn Uhr los. Kurz vor elf Uhr machten wir in einem kleinen Dorf (es bestand aus ca. drei Huetten) eine Teepause. Auch die Kamele durften bei der naheliegenden Salzwasserquelle etwas fluessiges zu sich nehmen. Nach etwa zehn Minuten weiterreiten hiess es dann bereits Lunchtime. Nach dem Holzsuchen gings los mit kochen, danach essen, Mittagsschlaf. Das nahm locker vier Stunden in Anspruch. So gings erst um halb vier wieder weiter. Und nach zwei Stunden reiten schlugen wir bereits wieder unser Nachtlager auf. Wir genossen diese gemuetliche Tempo sehr. Nach all den hektischen indischen Staedten und dem Laerm, war dieses Tempo und die Stille der Wueste sehr willkommen.

Nach einer kalten Nacht und einem staerkendem Fruehstueck waren wir bereit, um weiter zu reiten.

Nach einer kalten Nacht und einem staerkendem Fruehstueck waren wir bereit, um weiter zu reiten.

So sah es mehrheitlich aus waehrend unserer Kamelsafari: kleine Straucher wachsen auf sandigem Boden.

So sah es mehrheitlich aus waehrend unserer Kamelsafari: kleine Straucher wachsen auf sandigem Boden.

Ich mit Sajia.

Ich mit Sajia.

Bei der Teepause praesentierte uns dieser Junge stolz sein junges Lamm.

Bei der Teepause praesentierte uns dieser Junge stolz sein junges Lamm.

Die Wueste macht durstig. In der Naehe dieser grosse Salzwasserquelle hatte es viele Tierherden (Schafe, Ziegen und Kuehe).

Die Wueste macht durstig. In der Naehe dieser grosse Salzwasserquelle hatte es viele Tierherden (Schafe, Ziegen und Kuehe).

Aussicht von unserem Mittagsplatz.

Aussicht von unserem Mittagsplatz.

Die Wueste hatte nicht nur Sand und Geroell zu bieten.

Die Wueste hatte nicht nur Sand und Geroell zu bieten.

Nahaufnahme von Gadu.

Nahaufnahme von Gadu.

Anstieg zu unserem Nachtlager.

Anstieg zu unserem Nachtlager.

Sich freuen auf eine ruhige Silvesternacht.

Sich freuen auf eine ruhige Silvesternacht.

Wir geben es ja zu - ist ein gestelltes Foto - aber trotzdem wunderschoen.

Wir geben es ja zu - ist ein gestelltes Foto - aber trotzdem wunderschoen.

Kein gestelltes Foto - und trotzdem nicht weniger schoen.

Kein gestelltes Foto - und trotzdem nicht weniger schoen.

Holzsammeln in der Abenddaemmerung.

Holzsammeln in der Abenddaemmerung.

Glutroter Himmel am Silvesterabend - ein gutes Omen fuer das Jahr 2009?

Glutroter Himmel am Silvesterabend - ein gutes Omen fuer das Jahr 2009?

So einen ruhigen Silvesterabend hatten wir wohl noch nie. Am ersten Abend unserer Kamelsafari hatten wir noch gesungen, abwechselnd schweizer und indische Songs. In der Silvesternacht waren wir wohl vom vielen Nichtstun zu muede, um gross Party zu machen. So waren wir bereits um zehn Uhr im "Bett", genossen den wunderschoenen Sternenhimmel und verschliefen den Jahreswechsel.

Unsere Kamelsafari war eine tolle Erfahrung. Die ruhige Wueste, tolle Sonnenuntergaenge, das langsame Tempo, klare Sternenhimmel, da nahm Esthi ihre wunde Stelle am Allerwaertesten in Kauf. Maenner leiden waehrend eines Kamelritts haeufig mehr als Frauen. Dies war wohl der Grund, weshalb ich eine Decke mehr auf dem Sitz hatte. Darueber war ich natuerlich gar nicht traurig und ich beendete die Kamelsafari ohne lang- oder kurzfristige Schaeden  .

Unsere Kamelsafari war eine tolle Erfahrung. Die ruhige Wueste, tolle Sonnenuntergaenge, das langsame Tempo, klare Sternenhimmel, da nahm Esthi ihre wunde Stelle am Allerwaertesten in Kauf. Maenner leiden waehrend eines Kamelritts haeufig mehr als Frauen. Dies war wohl der Grund, weshalb ich eine Decke mehr auf dem Sitz hatte. Darueber war ich natuerlich gar nicht traurig und ich beendete die Kamelsafari ohne lang- oder kurzfristige Schaeden .

Unterwegs sahen wir ab und zu solche Hirsche. Und kurz vor der Rueckkehr nach Khuri kriegten wir das Specktakel eines Hirschkampfes zu sehen. Es kloepfte richtig laut, wenn die Hirsche aufeinander prallten. Ein unvergesslicher Abschluss unserer eindruecklichen Kamelsafari.

Unterwegs sahen wir ab und zu solche Hirsche. Und kurz vor der Rueckkehr nach Khuri kriegten wir das Specktakel eines Hirschkampfes zu sehen. Es kloepfte richtig laut, wenn die Hirsche aufeinander prallten. Ein unvergesslicher Abschluss unserer eindruecklichen Kamelsafari.

Am 1. Januar 2009 um ca. elf Uhr waren wir zurueck in Khuri. So konnten wir in aller Ruhe umpacken und duschen und genossen nochmals ein leckeres Essen bei Badal.

Um 17 Uhr sollte dann unser Bus nach Jaisalmer fahren. Ausser der ca. 45 minuetigen Verspaetung verlief die nicht ganz zwei stuendige Fahrt problemlos.

In Jaisalmer wollten wir den Nachtzug nach Jodhpur nehmen. Wir waren auf der Warteliste fuer Tickets. Leider kriegten wir dann keine Billete mehr. Die Bestechungsversuche haetten wohl fuer Sleepertickets (die unterste Klasse mit Schlafplaetzen) gereicht, aber der Wagen war so schmutzig und stinkig, bevor der Zug ueberhaupt losgefahren war, dass wir diese ablehnten. So verbrachten wir nochmals eine Nacht in Jaisalmer und fuhren am 2. Januar 2009 morgens mit einem Bus nach Jodhpur.

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.