Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

Sauraha und Chitwan National Park: Fusssafari im Chitwan NP - 1.Tag

Gine und Peter hatten mit ihrem Guide auf der Fusssafari etwas Pech und erzaehlten nicht gerade positiv darueber. So hatten wir uns eigentlich entschieden, nur eine Elefantensafari zu machen und Einbaum fahren zu gehen. Hatten, weil wir uns dann von Chitu (ein Guide und Leiter der Safari-Guide-Vereinigung von Sauraha) informieren liessen und er uns anbot, mit ihm und einem franz. Paar bereits am naechsten Morgen loszuwandern. Und das fuer 3 1/2 Tage!
Er hat so viel Interessantes erzaehlt und war uns auf Anhieb sympatisch... Wir wechselten also innerhalb kurzer Zeit unsere Meinung und sagten spontan zu, obwohl wir erst am naechsten Morgen, kurz vor dem Start definitiv erfahren wuerden, ob uns die anderen zwei Touris ueberhaupt akzeptieren.
So warteten wir also am 26. November gespannt und fuer einmal sehr puenktlich auf den Start unserer Tour. Die Franzosen liessen aber auf sich warten und zuletzt wollten sie sich dann den Guide doch nicht mit uns teilen.
Chitu organisierte schnell einen weiteren Guide und Hilfsguide und so starteten wir dann mit nicht ganz einer Stunde Verstpaetung unsere Safari, die wir auf 2 1/2 Tage verkuerzten, um dann doch noch einen gemuetlichen Tag im Dorf zu haben (der urspruengliche Plan!).

Die Tour begann mit einer stuendigen Einbaum - Fahrt. Ausser ein paar Voegel sahen wir waehrend der Fahrt keine wilden Tiere, doch die Stimmung im Morgennebel war "unheimlich" schoen:

Ploetzlich ein lautes Gebruell durch den Nebel... Womoeglich einer der sehr seltenen wilden Elefanten im Park?
Leider nicht, doch tauchte ein anderes, wunderschoenes Bild vor uns auf:

Bauern mit Elefanten auf dem Rueckweg vom Elefantengras schneiden

Bauern mit Elefanten auf dem Rueckweg vom Elefantengras schneiden

Anschliessend ging es zu Fuss weiter. Am Fluss entlang, durch kleine Trampelpfade im bis zu 4-Meter-hohen Elefantengras oder unter Baeumen und Straeuchern hindurch, wo sogar ich mich (Esthi) buecken musste.
Immer auf der Suche nach Tieren und ihren Spuren...

Diese fingerlangen Kaefer begegneten uns immer wieder.

Diese fingerlangen Kaefer begegneten uns immer wieder.

Ob wohl dort hinten ein Nashorn auf uns wartet?
Sam wollte fuer uns unbedingt ein Nashorn finden...

Ob wohl dort hinten ein Nashorn auf uns wartet?
Sam wollte fuer uns unbedingt ein Nashorn finden...

Obwohl wir nicht wirklich grosse Erwartungen hatten, viele Tiere zu sehen, wurde uns unterwegs immer wieder bewusst, dass es hier zumindest nachts ein reges Wildleben geben musste. An vielen frischen Spuren konnten wir die naechtlichen Wanderungen der Tiere erkennen:

Es gibt also tatsaechlich Tiger im Chitwan National Park!

Es gibt also tatsaechlich Tiger im Chitwan National Park!

Hier hat sich am Morgen ein Krokodil aus dem Wasser Richtung Sonnenplatz bewegt.

Hier hat sich am Morgen ein Krokodil aus dem Wasser Richtung Sonnenplatz bewegt.

Nachdem wir barfuss einen kleinen Bach ueberquert hatten, kam ein Fischer mit seinem Einbaum flussaufwaerts und erzaehlte uns, dass er weiter unten Krokodile gesehen hatte. Fuer ein Trinkgeld durften wir einsteigen und uns zu den Tieren "boeoetlen" lassen.

Eine langnasige Art (Namen leider vergessen und Nepalguide bereits tief unten im Rucksack!), welche sehr bedroht ist.
Diese Gattung frisst nur Fische und hat es deshalb, vor allem im jungen Lebensstadium, schwer, zu ueberleben.

Eine langnasige Art (Namen leider vergessen und Nepalguide bereits tief unten im Rucksack!), welche sehr bedroht ist.
Diese Gattung frisst nur Fische und hat es deshalb, vor allem im jungen Lebensstadium, schwer, zu ueberleben.

Ein kurznasiger Allesfresser

Ein kurznasiger Allesfresser

Waehrend sie nachts jagen, wird tagsueber "gsoennelet"!

Waehrend sie nachts jagen, wird tagsueber "gsoennelet"!

Hier wandern wir auf der Parkstrasse. Links sieht man das bis zu 4-Meter-hohe Elefantengras.
Ob sich wohl direkt neben uns ein Nashorn versteckt?

Hier wandern wir auf der Parkstrasse. Links sieht man das bis zu 4-Meter-hohe Elefantengras.
Ob sich wohl direkt neben uns ein Nashorn versteckt?

Spuren gab es am Wegrand immer wieder...

Spuren gab es am Wegrand immer wieder...

Unser Guide hielt die Spannung immer wieder aufrecht: Stoppte, weil er gerade etwas gehoert hatte, weil er ein Nashorn oder einmal sogar einen Tiger roch. Unser Guide wurde Stunde um Stunde nervoeser: So gerne wollte er uns ein Nashorn zeigen koennen! Wir hatten wie gesagt nicht sehr grosse Erwartungen und hofften einfach heimlich, dass es vielleicht doch noch klappen konnte.
Erst am Abend erfuhren wir, dass eine andere Gruppe fast eine Stunde am Wegrand warten musste, weil ein Nashorn sie nicht passieren liess. Genau an diesem Ort hatten wir eine Viertelstunde vorher unseren Znueniplatz verlassen. Wir waren also wirklich naeher dran als wir dachten...

Keine grossen Tiere in Sicht... so freuten wir uns ueber die kleinen Dinge!

Keine grossen Tiere in Sicht... so freuten wir uns ueber die kleinen Dinge!

Ein Knacken und Rascheln im Wald: Nein, kein Nashorn sondern eine Gruppe Affen.

Ein Knacken und Rascheln im Wald: Nein, kein Nashorn sondern eine Gruppe Affen.

Ob er uns einfach ein bisschen "Action" oder Unterhaltung bescheren wollte, weil bis am Nachmittag noch immer kein Nashorn in Sicht war, oder ob es wirklich um Sicherheit ging weiss ich nicht... Auf jeden Fall fragte Sam mich ploetzlich: "Lady, can you show me, how you climb a tree?" Sein Blick war nicht gerade erfreut, als ich bereits nach ein paar Schritten auf dem kleinen, glatten Baum mit meinen Wanderschuhen ausrutschte! Als ich dann in aller Ruhe noch einmal probierte, einen Ast zu Hilfe nahm, kam ich erfolrgreich oben an. Wann hatte ich das zuletzt gemacht?
Sam war zufrieden, wenn auch nicht hundertprozentig ueberzeugt, dass ich mich so vor einem Nashorn in Sicherheit bringen koennte.
Doch dann entdeckte Chiban weiter vorne beim Bach zwei Nashoerner.Um sie zu sehen, musste aber ein gnuegend hoher Baum, ein anderer weiter vorne, erklettert werden.
Alles musste sehr schnell gehen: Ich tat mein bestes und Sam half mit, indem er Lady's Fuedli ziemlich kraeftig packte und nach oben schob... Leider waren die Nashoerner aber schneller und bereits wieder im Gras verschwunden, als ich stolz oben ankam.
Doch ganz umsonst war die Anstrengung nicht: Ein gemuetlicher Hochsitz, eine gute Aussicht auf die Weite das Parks und natuerlich ein weiteres Training fuer kommende "Sicherheitsaktionen"!

Geschafft!

Geschafft!

Was so speziell aussieht, ist eine grosse Gefahr fuer den Park. Diese Wucherpflanze, aus Brasilien eingeschleppt, waechst sehr schnell, bedeckt Straeucher und Baeume, welche deshalb nach und nach sterben!

Was so speziell aussieht, ist eine grosse Gefahr fuer den Park. Diese Wucherpflanze, aus Brasilien eingeschleppt, waechst sehr schnell, bedeckt Straeucher und Baeume, welche deshalb nach und nach sterben!

Nach einem anstrengenden Tag kamen wir erst nach Sonnenuntergang muede aber zufrieden im Dorf ausserhalb des Parks an.
Wir hatten zwar keine Nashoerner entdeckt, doch zumindest noch ein paar Hirsche vorbeirennen sehen!
Dass wir im Guesthouse hoerten, dass alle anderen Gruppen mindestens ein Nashorn gesehen hatten, machte uns und vor allem unseren Guide, doch ein bisschen neidisch.Unter den Guides schien es fast wie eine Art Wettbewerb, wer wie viele entdecken konnte.
Wir hofften auf den naechsten Tag: Es war also doch moeglich!

Mit dem Einbaum verlassen wir am Abend den Park.

Mit dem Einbaum verlassen wir am Abend den Park.

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.