We go Fidji!!!

Reisezeit: April / Mai 2009  |  von Alexandra Koch

Beqa und Yanuca

Donnerstag, 30. April (Viti Levu/Suva => Lagune bei Pacific Harbour)

10:30 Uhr. Wir lichten den Anker und motoren los.
11:00 Uhr. Gennua hoch und raus aus dem Hafen! Vorne sieht man ein Riff, wo sich die Wellen brechen.
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16:30 Uhr. Ankunft in einer Lagune bei Pacific Harbour. Haben unser heutiges Etappenziel erreicht. 25 Seemeilen bei leichtem Wind liegen hinter uns. Bugsieren uns geschickt am Riff vorbei. Sind ganz gut durchgeschüttelt worden durch die Pazifikdünung vor Viti Levu.

Baden alle in der 28°C warmen SÜDSEE!!! Mein erstes Sudsee-Bad!!! HURRA!!! Danach duschen: Einshampoonieren, ins Wasser springen. Wir schöpfen wir mit einer leeren Wasserflasche Süßwasser aus einer Regenwassertonne, das gießen wir uns dann über den Kopf. Fertig. Sauber.

Am Horizont ein Regenbogen, der dazugehörige Regen geht vielleicht an uns vorbei ...

So sehen Sonnenuntergaenge in der Suedsee aus!!!

So sehen Sonnenuntergaenge in der Suedsee aus!!!

Und so sieht Bordkatze Ginny aus - immer sehr relaxt ...

Und so sieht Bordkatze Ginny aus - immer sehr relaxt ...

Freitag, 01. Mai 2009 (Viti Levu/Lagune bei Pacific Harbour ==> Beqa)

10:30 Uhr. Vorbereitungen zum Auslaufen. Es geht nach Beqa. Das scheint zum Greifen nah - mal sehen, wie weit es wirklich ist.
11:00 Uhr. Es geht los.
12:30 Uhr. 8,5 Seemeilen später. Wir sind schon da!!! Sind heute nur motort. Wind war zu schwach, als dass wir hätten segeln können. 16 Tonnen brauchen schon eine gewisse Windstärke, um in Bewegung zu kommen. Das lohnt sich erst bei 7-8 Knoten, etwa Windstärke 2-3.

Wir liegen jetzt vor einem kleinen Inselchen bei Beqa. Sonne knallt. Die Südsee glitzert in allen nur erdenklichen blau-grün Tönen. Das werde ich bestimmt noch öfter schreiben ... verzeiht mir, wenn das dann langweilig klingt, es ist aber soooooo schön ... !!!

Direkt geht der "Südseestress" los: Motor wird runter zum Dingi gelassen. Sonnensegel aufgespannt. Nur Ginny, die Bordkatze, bleibt entspannt liegen ... Es soll geschnorchelt werden. Alle Mann ins Dingi und los. Nähern uns der Mini-Insel, laut Karte heißt sie Nunuku Island.

Sehen ein Zelt darauf stehen. Erster Gedanke "wie nett". Dieser erste Gedanke muss allerdings sehr schnell revidiert werden. Sehen erst einen Typen, dann einen zweiten und einen dritten, die aufgeregt rumlaufen und uns beobachten, als wir kurz vor dem Ufer den Anker werfen. Um von hier aus zu schnorcheln oder an Land zu gehen und da ein bisschen abzuhängen. "Go away!, "It is not allowed!", brüllen sie. Silja ist schon ins Wasser. Wir fahren ein Stück weiter weg von der Insel und werfen dort noch mal den Anker. Sie wirken immer noch nicht erfreut, Schreien irgendwas auf fidschianisch, verstehen nix, aber das aufgebrachte "FUCK YOU!", das verstehen wir sehr wohl. So viel zu "unserer" netten, idyllischen Südseeinsel ...

Planschen etwas im Wasser herum. Franz bleibt im Dingi. Ich klettere auch bald wieder rein, die Maske beschlägt ständig und das Durch-den-Mund-Atmen mag ich auch nicht besonders gern. Habe ein paar kleine Fische und Korallen gesehen. Franz fährt mich zur Samba zurück. Silja und Sven sehen noch 2 Riffhaie und eine fette Muschel. Und die von der Insel brüllen immer noch.

Abends gibt´s vegetarisch, weil wir heute keinen Fisch gefangen haben. Gebratene Kassava-Wurzel (schmeckt sehr neutral, muss stark gewürzt werden, ist hier aber ein "Grundlagen"-Nahrungsmittel) und gemischten Salat. Dazu ein Fiji Bitter. Das schmeckt immer. Sind früh müde, halb neun fallen alle in die Koje.

Vor dieser Insel ankern wir - sieht von weitem nett aus ... aber die "Bewohner" sind uns nicht wohlgesonnen ...

Vor dieser Insel ankern wir - sieht von weitem nett aus ... aber die "Bewohner" sind uns nicht wohlgesonnen ...

Standortbestimmung nach der Hoehen-Differenzmethode

Standortbestimmung nach der Hoehen-Differenzmethode

Samstag, 02. Mai 2009 (Beqa/Nunuku Island)

Der heutige Tag ist dem seligen NICHTSTUN gewidmet. Minimale action. Also Hängematte auf dem Vorschiff aufhängen und reinlegen, Berechnungen und Messungen mit dem Sextanten, Donald Duck, Yacht und Spiegel lesen, Schnorcheln.
Silja fängt mit der Harpune unser Abendessen, darunter ein Papageienfisch und zwei, die wir "Alienfisch" nennen. Ginny ist ganz aufgeregt, hofft auf einen Leckerbissen. Kriegt sie auch, die kleinen roten sind das Katzenfutter.

Bin auf der Samba geblieben, als die anderen mit dem Dingi zum Schnorcheln sind. Die auf der Insel brüllen immer noch von Zeit zu Zeit - keine Ahnung, ob sich gegenseitig an oder ob sie uns verwünschen. Habe die fixe Idee, dass einer von denen vielleicht durchgeknallt genug ist, um bis hier rüber zu schwimmen. Der Gedanke behagt mir nicht wirklich ...Beobachte mit dem Fernglas die Insel. Sollte einer kommen, schnappe ich mir die Flossen und schwimme zügig in die Richtung, wo Franz mit dem Dingi wartet. Mit Flossen bin ich allemal schneller, als die Typen von der Insel. Soviel zur Theorie. Aber es passiert nix. Sind wahrscheinlich Nichtschwimmer.

Franz spricht unterwegs mit einem Typen auf einem Hochseeangel-Boot, der meint, die Insel sei eine Privatinsel, gehöre zu einem Resort. Die Typen, die das bewachen, seien manchmal etwas "crazy". Na, dann haben wir diesem Flecken Erde direkt die richtigen Namen gegeben: "Fuck-Off-Island", "Idioteninsel", "Insel der Schwachmaten".

Jetzt freuen wir uns auf ein leckeres Fisch-Abendessen. Barracuda und Red Snapper sind leider aus dem Programm genommen - Gefahr von Ciguaterra. Das wollen wir natürlich nicht bekommen.

Dösen bis zum Abend, Sven baumelt in der Hängematte. Wind kommt auf. Den könnten wir morgen früh gebrauchen ... Südost ...

Sonntag, 03. Mai 2009 (Beqa/Nunuku Island ==>Yanuca ... Seemeilen)

10:00 Uhr. Nach erfrischendem Bad in der SÜDSEE (ich muss es einfach noch mal erwähnen!!!), genau in einem Riff mit vielen bunten kleinen Fischen, geht´s los!!! Sofort die Angel-Leine rausgeworfen. Keine Chance verstreichen lassen. Aber wo bleibt der Wind??? Wir nehmen Fahrt Richtung Yanuca auf, das liegt westlich von uns. Ganz, ganz weit hinten am Horizont liegt das "Festland". Vereinzelt sehen wir weiße Tupfen auf dem Wasser. Wochenend-Segler aus Suva. Ziehen auch heute nur die Gennua hoch, es geht mit etwa 2 Knoten voran. Langsam kommt man auch ans Ziel. Viel Zeit - welch ein Luxus - zum Lesen, Dösen (darin ist ganz klar Ginny die Expertin) und Geschichten erzählen.

Diverse Highlights an diesem dahinplätschernden Tag: Eine DELPHINSCHULE, die gemächlich an uns vorbeischwimmt. So viele habe ich noch nie gesehen, bestimmt 15 Flossen!!! Als wir uns dann Yanuca nähern, sehen wir tatsächlich eine Gruppe JETSKI-FAHRER. Wo die wohl herkommen??? Wie aus dem Nichts aufgetaucht. Sie geben Gas und düsen ab Richtung Viti Levu. Vor Yanuca: Nähern uns einer Bucht, haben vor, dort zu ankern - da sehen wir plötzlich einen fetten weiß-schwarzen MANTA, der gleich mehrere Male in die Luft springt und dabei Salto schlägt. Ganz schön cool!!!

Kaum haben wir den an Anker geworfen, ist Silja auch schon im Wasser, sehr enthusiastisch. Das Riff ist auch tatsächlich atemberaubend. Dass Wasser glasklar. Supersicht. Ich bleibe ganz in der Nähe der Samba und sehe "nur" kleine Fische, aber die sind schön lila-gelb, Modefische, wenn man näher darüber nachdenkt. Sven schnappt sich die Harpune und versucht, das Abendessen zu fangen. Bleibt lange im Wasser, leider trotzdem kein Fisch, scheint nicht so einfach ...

17:00 Uhr. Zeit für den Sundowner. Silja mixt uns einen leckeren eiskalten Vodka Lemon. Mit echten Limonen. Nix Fanta oder so. Wir genießen ihn vor traumhafter Kulisse.

Ein kleines Motorboot kommt an, eine Handvoll Leute drin, sie winken uns zu und gucken auf unsere Flagge, ah! Germans! Scheinen in dem kleinen Resort hier in der Bucht zu wohnen.

Der Abend wird gemütlich mit viel Fiji Bitter. Silja und Sven spielen Mikado und das "Nimm-Spiel" mit langen Streichhölzern. Später gehen sie zusammen mit Franz zu "Bonanza" über, einem Kartenspiel, wo es um Bohnen geht. Und dann gibt es auch noch lustige Kartentricks.

Cooles Wasser vor Nanuku Island

Cooles Wasser vor Nanuku Island

Montag, 04. Mai 2009 (Yanuca ==> unterwegs nach Kadavu)

Es war recht spät gestern Abend und ich habe einen Mini-Kater. Nehmen das Dingi und fahren an Land, mal gucken. Ein netter Fijianer hilft uns, das Boot an Land zu ziehen. Kaum sind wir ausgestiegen, kommt noch ein anderer Typ angeschlurft, ist aus Hawaii. Dann die Besitzerin des Resorts, Hawaiianerin. Bewundert die Samba, sagt, das während der Saison (die jetzt anfängt), manchmal 6 oder 7 Boote hier vor Anker liegen. Dann führt sie uns herum, zeigt uns stolz ihr Resort. Es ist ein Surfcamp, sie haben 2 kleine Motorboote, damit bringen sie die Gäste raus zu den Riffen, zum Wellenreiten. Es gibt ein Haupthaus, das als Restaurant und als Kneipe dient, einen Schlafsaal und 2 oder 3 Doppel-Häuschen. Die Palmen sind geschmückt mit Muschelketten, es durftet nach Blüten, Hängematten laden zum Faulenzen ein.

So vergeht der Nachmittag.

Zurück an Bord noch ein kleiner Schnorchel-Gang. Nicht zu ausgedehnt. Sven und Silja haben noch Schnupfen, da klappt es nicht so wirklich mit dem Druckausgleich. Daher auch kein Fisch, die verschwinden immer in der Tiefe, wenn Sven mit der Harpune anrückt.

Halb 4. Wir ziehen das Dingi aus dem Wasser und verschnüren es an Deck. Liegt jetzt über dem Fenster von unserer Koje, das man jetzt nicht mehr als ein- und Ausgang gebrauchen kann. Statt dessen haben wir jetzt eine gemütliche Wohnhöhle.

Wir starten nach KADAVU (gesprochen "KANDAVU"). Etwa 45 Seemeilen südlich von Yanuca gelegen und laut "Lonley Planet Fiji" ein Taucher-Eldorado. Fangen zwei kleine Fische, die geben ein leckeres Abendessen. Ginny flippt total aus, hat immer Fischhunger.

Halb 6. Die Sonne geht unter. Fahren unter Motor. Haben die Gennua wieder runter gezogen, die ein Weilchen zur Unterstützung des Motors mitgewirkt hatte. Aber jetzt, außerhalb des Riffs und auf direktem Kurs Richtung Kadavu (genau gegen den Wind) - da nützt sie leider nix mehr. Um 6 ist es dunkel hier in den Tropen, etwas Mondlicht gibt es. Franz und ich haben die erste Nachtwache. Silja und Sven schlafen ein bisschen.

Sterne kommen raus, das Kreuz des Südens, das uns die ganze Nacht begleiten wird. Franz mixt uns Rum-Orange. Das Wasser ist tiefschwarz. Man sieht kein einziges Licht, weder an Land noch auf dem Wasser. Nur am Anfang noch den Leuchtturm von Beqa in der Ferne. Verblassend. Mir kommt das immer ein wenig unheimlich vor. Dabei st es, wenn man recht bedenkt, zumindest heute Nacht, ruhig und entspannt.

21:00 Uhr. Silja und Sven sind an der Reihe. Lege mich hin und versuche, zu schlafen. "Freue" mich auf Mitternacht, wo mein Geburtstag anfängt und ich zur zweiten Nachtwache wieder raus muss ...

© Alexandra Koch, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Jetzt sind es noch 7 Wochen. Draußen ist es grau und mega verregnet und wir freuen uns tierisch auf satte 20 Stunden plus in der Qantas-Sardinenbüchse und danach noch ein paar Stündchen Air Pacific, um ans andere Ende der Welt zu gelangen. Und da zu segeln. Auf der Samba. Silja und Franz wiederzusehen. ES GEHT IN DIE SÜDSEE!!! Zwischenstopp Sydney - und das ist ja auch schon ein Mega-Ziel ... Fidji calling!
Details:
Aufbruch: 24.04.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 23.05.2009
Reiseziele: Fidschi
Australien
Der Autor
 
Alexandra Koch berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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