Kanada für Anfänger, wie mich...

Reisezeit: August 2010  |  von Sabine H.

Rüber nach Vancouver Island

17.08.2010

Heute muss ich nach Vancouver Island übersetzen und brauche dazu erstmal ein Auto. Das ist bei Alamo am internationalen Flughafen von Vancouver reserviert. Per Taxi entschwinde ich also dorthin am frühen Morgen. Mein Taxi-Fahrer lädt mich direkt vor dem Alamo-Büro ab. Ich unterschreibe die Papiere und erhalte mein Navi. DAS wird ja nach meinen letzten us-amerikanischen Negativ-Erfahrungen erstmal gründlich von mir unter die Lupe genommen und auch das Auto und dessen Zigarettenanzünder, man wird ja schlauer ! Das Auto ist ein Nissan Versa, also schon mal mehr als ok, weil japanisch und nicht amerikanisch. Das GPS ist das mir leidlich-bekannte Garmin-Modell, aber das weiss ich ja jetzt auch zu überlisten. Seit L.A. im April diesen Jahres...Alles scheint okay zu sein, ich fahre aus der Tiefgarage und progammiere das Navi. Und na klar, zickt es: Tsawwassen kennt es nicht. Das hatte ich aber schon erwartet, meine Strassenkarte liegt auf dem Beifahrersitz ausgebreitet. Die brauche ich aber auch nicht, BC ferries ist perfekt ausgeschildert.

Auf dem Highway 99 gerate ich plötzlich in einen Stau, weil ein Tunnel bevorsteht und eine Spur gesperrt ist, oh shit ! Da kommen böse Erinnerungen an den schicksalsträchtigen Stau vorm Hoover-Damm in Nevada im April hoch ! Aber es löst sich hier sehr schnell, stockt zwar über ungefähr 3 Kilometer, ist aber total harmlos - wie sich zeigt. Lustig finde ich das Hinweisschild direkt vorm Tunnel: "Turn on head-lights and remove sun-shades !" Wo, in Deutschland wird man aufgefordert, Sonnenbrillen in Tunneln abzusetzen ??? Ich durchfahre jedenfalls den Tunnel vorschriftsmäßig und lande dann fast automatisch auf Highway 17 nach Tsawwassen.

Das Erlebnis "Autofähre" performe ich jetzt erstmals im Leben, aber was ist es doch so schön einfach !

Fähranleger Tsawwassen

Fähranleger Tsawwassen

Ich merke mir sehr genau, wo ich mein Auto abgestellt habe, die Nummer des Decks und dann die Parkposition in der Nähe welcher Treppe oder Fahrstuhls auf Back- oder Steuerbordseite der Fähre. Anschliessend betrete ich das Oberdeck und aale mich in der Sonne. Gott, ist das schön ! Die Fahrt geht erst über offene See, aber dann zwischen den Gulf Islands hindurch. Und dort bewegt sich das Wasser dann heftig, denn ein riesiger Schwarm Delfine ist plötzlich um die Fähre herum und springt munter herum. Fast alle Passagiere auf dem Oberdeck haben es mitbekommen und alle versammeln sich jetzt auf der Steuerbordseite des Schiffes, um die Fische zu beobachten. Eine nicht ganz unerhebliche Gewichtsverlagerung der menschlichen Fracht, aber davon kriegt so ein Dampfer natürlich noch lange keine Schlagseite.

Entgegenkommende Fähre der BC Ferries

Entgegenkommende Fähre der BC Ferries

Ca. 10 Minuten vor dem Anlegen in Swartz Bay werden die Autofahrer per Durchsage wieder in die Fahrzeuge beordert. Meines finde ich sofort und bin 5 Minuten nach dem Anlegemanöver von Bord und auf dem direkten Weg nach Victoria. Ein Navi braucht man auch hierfür nicht, denn man fährt 30 Minuten einfach nur geradeaus. Kurz vor Victoria füttere ich das GPS jedoch mit den Adress-Informationen des Hotels an einer roten Ampel. Diese Aktion erspart mir allerdings nur wenig Zeit, denn auch das Hotel hätte ich problemlos ohne Navi gefunden. An der Rezeption werde ich von der freundlichen Tante hinter dem Tresen gleich nach meiner südafrikanischen Halskette befragt, sie erzählt, dass sie schon ewig nach so etwas sucht und würde gern wissen, wo ich die wohl her habe. Nun ja, aus dem Bord-Shop von South African Airways, sie guckt schon etwas betrübt, aber ich schlage ihr vor, doch mal online bei SAA zu gucken, vielleicht kann man diese Anhänger ja auch per internet ordern. Hoffentlich hat sie Glück !

Den Nissan verstaue ich in der Tiefgarage und mache einen ersten Erkundungsrundgang durch Victoria. Und sofort bin ich überwältigt von dieser supersüssen Stadt !

Bastion Square

Bastion Square

Fairmont Empress Hotel

Fairmont Empress Hotel

Die Blumenpracht vorm inner harbour

Die Blumenpracht vorm inner harbour

Hafenfähren

Hafenfähren

Autofähre nach Port Angeles/Washington

Autofähre nach Port Angeles/Washington

Den ganzen Nachmittag erkunde ich das Zentrum von Victoria, ohne irgendetwas zu besichtigen. Ich bummele nur und geniesse dies sehr ! Die Douglas Street rauf und die Government Street wieder runter. Immer wieder entlang des boardwalks am Innenhafen entlang, wo Strassenverkäufer, Strassenkünstler und kleine Imbiss-Stände zu finden sind. Die Sonne knallt vom strahleblauen Himmel, Wasserflugzeuge starten und landen mitten im Hafen, Touristen lassen sich in Pferdekutschen durch die Gegend fahren und Segelschiffe und whale-watching-Boote kommen und gehen. Victoria ist so ein entspanntes Städtchen, das färbt sofort auf die eigene Stimmung ab. Nichts und niemand wird mich hier stressen ! Und so beschliesse ich den Tag in einem open-air-Restaurant, lasse es mir schmecken und tiefen-entspanne danach im Pool des Hotels, der zur Hälfte ebenfalls open-air ist. Ich fühl´mich, wie im Paradies !

© Sabine H., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kanada - zweitgrösstest Land der Welt und nur 14 Tage Zeit - wie üblich bei mir. Ich suche den Einstieg und mache eine sehr komprimierte "best-of"-Tour !
Details:
Aufbruch: 14.08.2010
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 29.08.2010
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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