Jakobsweg 2012 - Caminho Portuges

Reisezeit: März 2012  |  von Uschi Agboka

Resüme

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Der Caminho Portugues hat seinen Reiz. Er ist nicht besonders schwer zu laufen. Was mich jedoch störte, war der dauernde Straßenlärm, entweder von der Nationalstraße oder von der Autobahn. Es leben eben viele Menschen an der Küste. Besonders schön sie die Strecken Barcelos - Ponte de Lima und Ponte de Lima - Valenca. Ich würde empfehlen, auf jeden Fall zuerst am Douro entlang bis zur Mündung und anschliessend einen Tag an der Atlantikküste zu laufen bis Vila da Conde.

Außerdem finde ich den Abstecher nach Braga unbedingt lohnenswert.
Portugal war ausgesprochen günstig in den Preisen, z. B. Espresso 0,60 €. Was ich gut fand, war, dass die Kilometerstein entlang dem Caminho Portugues ca. 80 % vollständig waren, im Gegensatz zum Camino Finisterre. Dort fehlten 90 % der Kilometerangaben. Diese fehlenden Schilder waren für einige Pilger wohl ein schönes Andenken an den Weg!

Ich hatte viel Glück mit dem Wetter. Nur ½ Tag Regen und während eines Tages Schauerwetter (3 kräftige Regenschauer). Den Caminho Portugues würde ich jedoch nicht ein zweites Mal gehen. Glück hatte ich auch mit den Mitpilgern. Wir haben uns gut verstanden. Alle gingen früh ins Bett und standen früh auf. Anzumerken ist auch, dass ich auf diesem Camino keine Blasen bekommen habe. Ich führe das auf die Nylonsocken zurück. Auch sonstige Verletzungen blieben aus, obwohl manchmal am linken oder rechten Fuß irgendetwas gezwickt hat. Aber man wird ja auch nicht jünger.

Was mir dieses Mal unangenehm aufgefallen ist, der Jakobsweg verkommt immer mehr zum "Event". Allerdings nicht so sehr auf dem Caminho Portugues, sondern hauptsächlich auf dem Camino Frances bis nach Finisterre. Heute gehört es zum guten Ton, den Camino zu laufen und seien es nur die letzten 100 km ab Sarria, damit man die Compostela bekommt. Auf dem Camino Frances wird abends viel gefeiert und getrunken. Das ist nicht mein Ding und meine Intention des Weges, der eigentlich dazu dienen soll, zu sich selbst zu finden. Viele gehen unvorbereitet auf den Weg und so kommt es zu vielen Abbrüchen. Mir wurde gesagt, dass 1/3 der Pilger nicht in Santiago ankommen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass viele sowieso nur Teilstrecken gehen. Besonders ärgerlich sind die Bus- und Taxi-Pilger, die sich ihr Gepäck nachfahren lassen. Aber wie gesagt, der Camino ist ein Event geworden, welches man mitgemacht haben muss.

© Uschi Agboka, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf, von Porto nach Santiago de Com-postela, 7. bis 27. März 2012. Wer Interesse hat, der schaue sich die Diashow auf Rolfs Seite an - www.harley-rolf.de - das macht Spaß und bietet viele Infos!
Details:
Aufbruch: 07.03.2012
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.03.2012
Reiseziele: Portugal
Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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