Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Iran - Juni 2014: Teil 2 - Shiraz (Fars)

Prächtig - unterwegs im Iran

Prächtig - unterwegs im Iran

Immer wieder treffen wir auf freundliche hilfsbereite Menschen - Foto muss sein!

Immer wieder treffen wir auf freundliche hilfsbereite Menschen - Foto muss sein!

Shiraz (Fars)

13. Mai 2014 19. Tag
Shiraz (Fars)
Park Saadi Hotel - 49,11 Euro mit Frühstück

Wecker um 7 Uhr, Frühstück um 8 Uhr. Das Frühstücksbüffet ist sehr gut und die Kellner wieder sehr freundlich und zuvorkommend.

Heute besichtigen wir Shiraz, die Wiege der Persischen Kultur seit mehr als 2.000 Jahren. Zunächst geht es mit dem Taxi zur Zitadelle des Karim Khan, eine prächtige Festung, auch von Innen, leider et-was ungepflegt, was wir immer sehr schade finden.

Zitadelle des Karim Khan, 1770 fertig gestellt, im Zentrum der Stadt, 125 x 94 m große Festung mit 15 m hohen Rundtürmen an den Mauer-ecken, verziert mit Ziegeldekor. Sie diente als Regierungspalast, Wohnpalast und später als Mausoleum.

Karim Khan Zand war Stammesführer, General von Natir Shah, später selbst Herrscher von Persien (1760 - 1779) und Gründer der kurzlebigen Dynastie der Zand-Prinzen. Als Herrscher von Persien legte Karim Khan sich nicht den Titel eines Shah zu, sondern den eines Vakil (Statthalter des Volkes). Er war einer der gerechtesten Regenten der persischen Geschichte, als Vakil Karim Khan Zand verwaltete das Land zwischen 1762 und 1779 von Shiraz aus. Unter ihm erlebte die Stadt eine Blütezeit, insbesondere in der Wirtschaft und Kultur. Herrliche Bauwerke wurden geschaffen, u. a. der überkuppelte Vakil-Basar und die Vakil-Moschee. Während seiner Herrschaft schaffte er Frieden im Land. Nach seinem Tode brach ein blutiger Krieg aus, so dass nach kurzer Zeit seine Dynastie endete.

Wir wollen die Touristen-Information besuchen, doch diese hat geschlossen. Wir laufen zur Vakil-Moschee, doch diese können wir nur von Außen bestaunen und fotografieren. Sie ist geschlossen.

Vakil Moschee, 1773 von Karim Khan Zand erbaut. Mit ihren Ausmaßen von 110 x 104 Metern eine der größten Moscheen aus dem 18./19. Jh.

Vakil-Badehaus (Hamam-e Vakil) - unmittelbar westlich vor der Vakil-Moschee, erbaut 1776 von Karim Khan. Heute ist dort ein Museum für traditionelle Webarbeiten eingerichtet.

Nun machen wir uns auf, den Vakil-Basar zu erkunden. Dieser gefällt uns sehr gut, viel besser als der Basar in Täbriz. In einigen Gängen gibt es Ventilatoren. In einem Laden erstehen wir für mich noch eine leichte Bluse. Hier sind alle Händler geordnet, Schmuck, Teppiche, Kleidung, Haushaltswaren und in den kleinen Gassen flitzen auch nicht die schnellen Mopeds herum.

Vakil-Basar, 1170 von Karim Khan Zand erbaut. Die überkuppelte Hauptgasse ist ca. 225 m lang. An ihrem Ende befindet sich der Moshir-Hof ( Seray-e Moshir), den der qararische Gouverneur Moshir al-Molk um 1870 hinzufügen ließ. Hier befinden sich viele Kunsthandwerker und Antiquitätengeschäfte.

Als nächstes steht die Besichtigung des Shah Cherag Heiligtums auf dem Programm. Frauen und Männer müssen getrennt hinein gehen, man muss die Tasche abgeben und Frauen müssen einen Chador tragen. Da auf der Frauenseite unheimliche viele Menschen sind, bekomme ich da Platzangst, außerdem gebe ich nicht gerne meinen Rucksack mit sämtlichen Papieren ab. Ich entschließe mich, vor dem Heiligtum auf Rolf zu warten, der hinein geht, um zu Fotografieren, was aber, wie sich herausstellt, verboten ist. So können wir von dieser Schönheit leider nichts zeigen.

Shah Cherag Heiligtum - enthält den drittheiligsten Schrein der Schiiten im Iran.

Hier wird ein Bruder Imam Rezas, Seyed Mir Ahmad ibn Musa, der um 820 bei Kämpfen in Shiraz getötet wurde, als Shah Cheragh oder König des Lichts verehrt.
Im Mittelpunkt des Schreins steht der von einer silbernen Zarih-Gitterverkleidung aus dem Jahr 1827 geschützte Sarkophag. Die Innenräume sind mit prächtigen Spiegelmosaiken ausgestattet. Frauen müssen beim Besuch des Schreins einen Chador tragen, der von Nicht-Muslimen nicht betreten werden darf. Ein Zarih ist ein Gitterwerk, meist vergoldet, welches ein Grab in einer Moschee umschließt.

In der Nähe des Heiligtums befindet sich die Alte Jame Moschee, von der wir leider nicht viel zu sehen bekommen, denn es befindet sich dort eine riesige Baustelle.
Wir laufen zurück zum Hotel, ein bisschen Siesta machen. Im Hotel erfahren wir, dass heute Vatertag und daher halb Iran unterwegs ist. Wir benötigen für Mittwoch ein Hotel, aber wie es scheint, ist alles ausgebucht. Das wird wohl ein Problem, denn auf der Straße können wir schlecht schlafen. Für Donnerstag will die Dame an der Rezeption, Maryam, uns ein Hotel in Persepolis buchen. Freitag wollen wir dann weiter nach Kerman fahren. Nachdem wir uns ausgeruht haben, besuchen wir einen schönen Park (Jahan Nama) in der Nähe des Hotels. Anschließend wird Hafez Mausoleum besichtigt. Während Rolf fotografiert, sitze ich auf einer Bank und schreibe. Leider wird man hier als Frau, die allein scheint, belästigt. Eine alte Frau buddelt Blumen im Park aus und nimmt sie in einem Beutel mit.

Hafez Mausoleum - Durch den Gartenbereich gelangt man zu einem erhöhten Kolonnadenbau, dessen vier mittlere Säulen aus der Zeit von 1773 stammen, als Karim Khan den Vorgängerbau errichten ließ. Um 1939 wurde die Anlage erneuert, wobei man den dahinterliegenden Grabpavillon auf oktagonaler Plattform schuf, an dessen Entwurf der franz. Archäologe Andre Godard beteiligt war. Der Dichter Hafez hat seine Heimatstadt Shiraz nur 2x verlassen. Als er 1389 starb, hinterließ er ein universales Lebenswerk. Er besang die Liebe und den Wein als mystische Gottesgeschenke und beschrieb damit gleichzeitig seine Liebe zu Gott. Seine Dichtkunst und Freiheit des Denkens wurde von Goethe zutiefst bewundert, der Hafez im "West-Östlichen Diwan" ein literarisches Denkmal setzte. In Hafez Werk drückt sich ein universaler Islam aus, der auch zoroastrische, christliche und indische Motive integriert.

Rolf und ich kommen an einer Bäckerei vor, wo Brot in einem Holzofen gebacken wird. Der Bäcker will ein Foto mit uns. Es ist heute sehr windig mit bedecktem Himmel, doch wir sind froh, sind die Temperaturen doch angenehm bei den Besichtigungen. In einem kleinen Supermarkt kaufen wir ein: 1 Dose Cola, 2 x Pfirsichsaft und Erdnüsse (aus Versehen mit Essig!), Kosten 1,20 Euro. Nach 16 Uhr sind wir zurück im Hotel. Auch Rolf tut ein bisschen Ruhe gut, die Fahrerei in den Städten schlaucht. Plötzlich ein Regenschauer, doch der ist schnell vorüber und gegen 18.30 Uhr sitzen wir im Garten, Teepause. Die Luft ist herrlich frisch, Rolf genießt sein Zigarillo.

Da heute eine Gesellschaft von ca. 50 Personen zum Abendessen erwartet wird, gehen wir schon um 19.30 Uhr zum Essen. Rolf: Suppe, Boeuf Stroganoff, 2 alkoholfreie Biere, Uschi: Fisch-Kebab, Wasser, Kosten 15 Euro. Wir gehen früh schlafen.

Bilder auf www.harley-rolf.de und meiner Facebook Seite, Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art.

Shiraz -Zitadelle des Karim Khan, 1770 fertig gestellt, im Zentrum der Stadt, 125 x 94 m große Festung mit 15 m hohen Rundtürmen an den Mauer-ecken, verziert mit Ziegeldekor. Sie diente als Regierungspalast, Wohnpalast und später als Mausoleum.

Shiraz -Zitadelle des Karim Khan, 1770 fertig gestellt, im Zentrum der Stadt, 125 x 94 m große Festung mit 15 m hohen Rundtürmen an den Mauer-ecken, verziert mit Ziegeldekor. Sie diente als Regierungspalast, Wohnpalast und später als Mausoleum.

Ein Garten inmitten des Basar - Shiraz

Ein Garten inmitten des Basar - Shiraz

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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