Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Türkei: Teil 3 - Istanbul

Yerebatan-Zisterne. 
Der "Versunkene Palast", ein geheimnisvoller byzantinischer Wasserspeicher, zählt zu den beeindru-ckendsten Sehenswürdigkeiten Alt-Istanbuls. Für uns ist es ein Ausflug in die "Unterwelt".

Yerebatan-Zisterne.
Der "Versunkene Palast", ein geheimnisvoller byzantinischer Wasserspeicher, zählt zu den beeindru-ckendsten Sehenswürdigkeiten Alt-Istanbuls. Für uns ist es ein Ausflug in die "Unterwelt".

Istanbul - . Einer Säule dienen gar zwei seitlich liegende Häupter der Medusa als Sockel. Mir gefallen diese Medusa-Häupter ganz besonders. Sie sehen mehr als unheimlich aus. Wasser tröpfelt von der Decke und am Boden glitzert es silbern. Musik verstärkt die geheimnisvolle Atmosphäre. Wer einen Tropfen Wasser erhascht, soll um mind. 15 Jahre jünger aussehen. Lange halten wir uns hier in der Unterwelt auf. Es ist feucht und kühl, angenehm nach der Hitze vorher.

Istanbul - . Einer Säule dienen gar zwei seitlich liegende Häupter der Medusa als Sockel. Mir gefallen diese Medusa-Häupter ganz besonders. Sie sehen mehr als unheimlich aus. Wasser tröpfelt von der Decke und am Boden glitzert es silbern. Musik verstärkt die geheimnisvolle Atmosphäre. Wer einen Tropfen Wasser erhascht, soll um mind. 15 Jahre jünger aussehen. Lange halten wir uns hier in der Unterwelt auf. Es ist feucht und kühl, angenehm nach der Hitze vorher.

Istanbul

11. Juni 2014 48. Tag
Istanbul - Übernachtung bei unserem Freund Hayrettin

Wecker wie immer um 7 Uhr. Um 8 Uhr sind wir fertig. Wir frühstücken und dann steht der Besuch des Topkapi Palastes auf dem Programm. Wie gestern fahren wir mit der U-Bahn oder Metro, gekühlt und sehr schnell.

Wir bewundern den schönen Sultan Ahmet Park zwischen Hagia Sofia und Blauen Moschee. Sultanahmet ist das Herz der historischen Altstadt von Istanbul - UNESCO-Weltkulturerbe.

Auch das Hürrem Sultan Hamami aus dem 16. Jh. hat es mir angetan. Heute sind dort Saunen, Kalt- und Warmwasserbäder zu genießen. Und ich bestaune den Deutschen Brunnen.

Der Deutsche Brunnen ist ein pavillonähnlicher Brunnenbau am nördlichen Ende des Sultan Ahmet Platzes, gegenüber dem Mausoleum Sultan Ahmeds I. Der Brunnen wurde im Jahre 1900 im Andenken an den Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. in Istanbul errichtet und war ein Geschenk für Sultan Abdül Hamit II. Er wurde in Deutschland hergestellt und in einzelnen Teilen nach Istanbul geschickt, um dort an seinem heutigen Ort zusammen gesetzt zu werden. Die neobyzantinische achteckige Kuppel wird von 8 Marmorsäulen getragen. Das Innere der Kuppel ist mit goldenen Mosaiken versehen.

Beim Topkapi Plast angekommen stellen wir fest, dass dort Hunderte von Menschen an den Kassen Schlange stehen. Viele Kreuzfahrer warten auf Einlass. So verzichten wir auf den Besuch, denn wir haben keine Lust, stundenlang in der Hitze anzustehen und uns dann in den Räumlichkeiten von den Menschenmassen drängeln zu lassen.
Stattdessen setzen wir uns auf eine schattige Bank und beobachten die Menschen um uns herum. Ein Wahnsinn, was man so alles sieht.

Eine nette junge Frau aus Pakistan spricht mich auf Englisch an. Sie erzählt mir, dass sie jedes Jahr Frankfurt besucht. Ihr Mann ist in der Bekleidungsindustrie tätig. Die junge Frau, stark verhüllt, und ihre beiden Töchter sind sehr gut und teuer angezogen. Die Töchter besuchen Privatschulen. Ich hoffe nicht, dass sie auch zu den Ausbeutern der Kleiderindustrie in Pakistan gehören.
Hayrettin ist auch ein Tierfreund wie ich und so kann er nicht an einigen Katzen, die im Park herum laufen, vorbei gehen, ohne sie zu graulen.

Nachdem wir unseren Durst mit Wasser gestillt haben, besuchen wir 5 Türben, nahe der Hagia Sofia. Wir kennen diese noch nicht und sind erstaunt, dass der Eintritt frei ist:

Türbe Sultan Selim II.
Türbe Princess
Türbe Sultan Murad III.
Türbe Sultan Mehmed III.
Türbe Sultan Mustafa I. und Sultan Ibrahim

Eine Türbe bezeichnet im türkischen Sprachraum ein muslimisches Mausoleum oder eine Grabstätte.
Ein Mausoleum ist ein monumentales Grabmal in Gebäudeform. Es handelt sich dabei oft um architektonisch prachtvoll geschmückte Gebäude, in deren Innerem der Kenotaph oder Sarg des Toten steht.

Ein Kenotaph, auch Scheingrab genannt, ist ein Ehrenzeichen für einen oder mehrere Tote. Im Gegensatz zum Grab dient es ausschließlich der Erinnerung und enthält keine sterblichen Überreste.
Der Leichnam selbst befindet sich mehrere Meter unter der Erde.

Zum Abschluss des heutigen Tages besuchen wir noch die Yerebatan-Zisterne.
Der "Versunkene Palast", ein geheimnisvoller byzantinischer Wasserspeicher, zählt zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Alt-Istanbuls. Für uns ist es ein Ausflug in die "Unterwelt".

Im Jahr 532 von Kaiser Justinian erbaut, um Wasser in die Stadt in Fällen der Belagerung zu schaffen. Sie fasste 80.000 Kubikmeter Wasser, das über Aquädukte aus dem Belgrader Wald kam. Die Zisterne ist 143 m lang und 70 m breit. Ihr einstiger Grundriss war größer als der der Hagia Sofia. Zwei Drittel der Anlage können wir besichtigen, der Rest verschwand im 19. Jh. hinter Mauern. Laufstege führen durch das geheimnisvoll gurgelnde Halbdunkel, das bis 1987 nur mit Booten zugänglich war. 336 Säulen, jede 8 m hoch, stützen die Zisterne. Kaiser Justinian ließ die Säulen aus allen Teilen seines Reiches herbei schaffen. Einige der Säulen weisen korinthische Kapitelle auf. Einer Säule dienen gar zwei seitlich liegende Häupter der Medusa als Sockel. Mir gefallen diese Medusa-Häupter ganz besonders. Sie sehen mehr als unheimlich aus. Wasser tröpfelt von der Decke und am Boden glitzert es silbern. Musik verstärkt die geheimnisvolle Atmosphäre. Wer einen Tropfen Wasser erhascht, soll um mind. 15 Jahre jünger aussehen. Lange halten wir uns hier in der Unterwelt auf. Es ist feucht und kühl, angenehm nach der Hitze vorher.

Mit der Metro geht es zurück nach Hause. Die Bahn ist überfüllt und ein freundlicher junger Mann bietet mir seinen Platz an. Er hat wohl gesehen, dass ich ziemlich fertig bin. Diese Geste erlebt man heutzutage selten. Ich bedanke mich sehr und mache ein Foto von dem jungen Mann, natürlich habe ich vor-her gefragt. Er erzählt von seinen Studien, Hayrettin macht den Übersetzter.

Nach 17 Uhr sind wir zurück Zuhause, nicht ohne vorher noch ein leckeres Eis gegessen zu haben. Wir ruhen uns aus, duschen und schauen uns einige Sachen mit Hayrettin am PC an.

Heute Abend lädt uns Reyan, Hayrettins Nichte, die wir auch schon von 2010 kennen, zum Essen in ein nahes Lokal ein. Die ganze Familie ist so nett zu uns. Hayrettins gesamte Familie wohnt im Haus. Seine Schwester mit Mann und Tochter (Reyhan), sein Sohn mit Frau und seine Mutter, 87 Jahre alt. Sie spricht noch gut Deutsch und kennt uns noch von vor 4 Jahren. Jeden Tag begrüßt sie uns und gibt uns gute Wünsche mit auf den Weg. Mancher Deutscher könnte von diesen netten und hilfsbereiten Menschen lernen.

Touristen in Istanbul

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Istanbul

Istanbul

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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