Nach nur einem Jahr zurück in Peru!!!

Reisezeit: März / April 2008  |  von Stefan Frei

Schifffahrt Yurimaguas - Iquitos

05.03.-07.03.07:

Da die Straße von Tarapoto nach Yurimaguas gerade erneuert wird und deswegen bei Tag gesperrt ist, musste ich erstmal vor 3 Uhr nachts aufstehen, um gegen halb 4 einen der letzten Combis nach Yurimaguas zu erwischen. Warum die Straße gerade erneuert wird, erlebten wir unterwegs. Ein Lastwagen war in dem Schlamm stecken geblieben und so steckten auch wir dahinter inmitten der Baustellenzone eine gute Stunde fest, immer mit der Angst die Bauarbeiter würden die Straße schließen und wir müssten bis in die Nacht warten.

Gegen 9 Uhr morgens kamen wir dann endlich in Yurimaguas an, eine Stadt, die einen Besuch nun wirklich nicht lohnt. Glücklicherweise sollte schon an diesem Tag gegen 12 Uhr ein Schiff nach Iquitos abfahren.

Berichten anderer Reisender zufolge hatten wir sogar noch großes Glück, dass das Schiff an diesem Tag mit nur gut 3 Stunden Verspätung nachmittags abfuhr. Bei Mangel an Passagieren soll sich diese wohl ab und zu bis zum nächsten Tag verschieben.

Das Schiff war -wie aus alten Filmen wie Titanic gewohnt- in Klassen unterteilt. Ganz unten, dicht eingezwängt jede Menge Stiere, zum Teil von gewaltigem Ausmaß. Denen wollte ich nicht in freier Natur begegnen. Am 1.Deck die Einheimischen, die wie wir Touris auf dem m 2.Deck in Hängematten schliefen, allerdings nur 60 statt 120 Soles bezahlten. Dennoch auf jeden Fall die richtige Entscheidung, da das 1.Deck vollkommen überfüllt war, auf dem Boden Hühner übers Deck rannten und an schlafen wohl kaum zu denken war. Während uns das Essen ganz vornehm am Tisch serviert wurde, wurde unten durch lautes Klopfen an die Schiffsseite zum Essen gerufen, welches in einer langen Schlange aus einem großen Topf abgeholt wurde. Wer möchte, kann noch für noch mehr Geld eine Kajüte mieten, allerdings ist die Reise in der Hängematte sicher noch ein anderes Erlebnis.

So vergingen die Stunden bis wir mittwochs gegen 10 Uhr morgens in Iquitos ankamen gemütlich in der Hängematte, fast mehr mit geschlossenen als geöffneten Augen.

Yurimaguas liegt am Rio Huallaga, welcher in den Maranon fließt, der letztendlich einige Stunden vor Iquitos mit dem Rio Uyacali den Amazonas bildet. Sprich alles richtig breite Flüsse, auf denen wir unterwegs waren, rechts und links alles grün, ab und zu tauchten einige Dörfer auf, die zumeist auch direkt angesteuert wurden. Daraufhin stiegen Einheimische aufs Boot und boten Unmengen von Früchten an, von denen ich noch nie was gehört hatte, einige lecker, andere fanden schnell den Weg in Papierkorb oder Fluss.

Neben einigen sehr gesprächigen kolumbianischen Forstwirtschaftsstudenten, die auf dem Weg zu einer lateinamerikanischen Studentenkonferenz waren, lernte ich Miriam aus Köln und Charlotte aus Belgien kennen, mit denen ich dann die nächsten Tage ab in den tiefen Dschungel aufbrechen sollte.

Weniger erfreut war ich über die Bekanntschaft der Schiffkochscrew, die komplett homosexuell zu sein schien. Allen voran der "Kellner", dem man selbiges von der ersten Minute an ansah. Leider kam er gerade um die Ecke, als ich oben ohne am Waschbecken am Heck stand. In den nächsten Tagen hatte ich den Eindruck, dass er mich reichlich merkwürdig anlächelte und bediente.

© Stefan Frei, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach meinem Auslandssemester 2006/07 in Trujillo bot sich kurzfristig wieder die Möglichkeit dorthin zu reisen. Meine Reise führte mich nach einiger Zeit im Hause meiner Freundin in den Norden des Landes und nach Ecuador. Ein Monat Südamerika - im Nachhinein zu kurz, um sich wirklich wieder an das Leben dort zu gewöhnen. Schön wars trotzdem!
Details:
Aufbruch: 04.03.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.04.2008
Reiseziele: Peru
Lambayeque
Bolivien
Der Autor
 
Stefan Frei berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.