Ina & Katha in Indien

Reisezeit: August - Oktober 2007  |  von Katharina Schmidt

Die Reise nach Chennai

Die Reise sollte ca 3 Tage dauern, denn es waren so ungefaehr 2500km... Los gings mit dem Nachtzug nach Ahmedabad. Wir haben natuerlich wieder mal den Volltreffer gelandet. Wir teilten uns das Viererabteil mit zwei Jains ( irgendeine bestimmte Glaubensrichtung in Indien), was wir mitbekommen haben pupsen und schnarchen sie auf jeden Fall die ganze Nacht. Anna hatte mehr Glueck. Ihr gegenueber schlief die 17jaehrige Inderin Happy. Auch wir unterhielten uns kurz mit ihr und sie erzaehlte uns wie sie so lebt. Ihre erste Frage war natuerlich wie alt wir sind und warum wir noch nicht verheiratet sind. In Indien ist es immernoch ueblich spaetestens mit 22 verheiratet zu werden. Dieses Schicksal wird auch sie treffen, obwohl sie studiert und ihre Eltern auch schon Europa bereist haben. Spaeter kam noch Ihre Mutter die ebenfalls sehr erstaunt war, dass wir ohne Maenner reisen und war schockiert das wir in so eine gefaehrliche Region fahren und nicht nach Norden in den sicheren Kaschmir "The Switzerland of India". Als die Mutter dann wieder weg war, kam von Happy der naechste Kracher. Sie fragte uns, ob es wirklich stimmt, dass Europaerinnen mit jedem Mann schlafen?! Mh ! Was sollen wir dazu sagen?...Das erklaert wohl die eine oder andere Verhaltensweise indischer Maenner uns gegenueber... Den Rest der Nacht verbrachten gut ausgeruestet mit Ohrenstoepseln, Tiger Balsam unter der Nase und MP3 Player mit den beiden Stinkern in unserem Abteil.
In Ahmedabad stiegen wir um und hatten ein ganzes Abteil fuer uns alleine das vom Rest des Wagons mit einem Vorhang abgetrennt war. Aber die Ruhe hielt nur fuenf Minuten an.
Ab dann hiess es Vorhang auf und die Show begann. Minuetlich betrat jemand neues die Buehne. Ganz harmlos fing es mit dem Schaffner an, doch schnell hatte sich rumgesprochen, dass sich Auslaender im Zug befanden die jeder einmal sehen wollte. Jeder suchte sich einen Vorwand um einen Blick zu erhaschen. So kamen sie ununterbrochen mit Tee, Kaffee, Snacks etc. zu uns herein. Die einen setzten sich, die anderen schauten nur und am penetrantesten war der der fuer die Essensausgabe zustaendig war. Wir machten schon Witze, dass er uns gleich noch Familie zeigt und dann kamen auch schon die ersten Fotos. Und wir mussten Frauen und Kinder bewundern. Er hatte einen sehr militanten Ton. Es passte ihm nicht was wir anhatten, und er ging auch nicht bevor wir uns zuechtig angezogen hatten. Auch sonst war alles ein Befehl, Aufwachen, Platz machen, Essen, und dann mussten wir auch noch seine Einladung zum Kaffee annehemen. Er nutzte den Kaffeeklatsch auch gleich um uns zu fragen, ob wir ihn denn nicht mit nach Deutschland nehmen wollen, er koennte auch kochen....als wir das veneinten und auch keine Euromuenzen fuer ihn hatten, waren wir unten durch. Aber wir hatten ja noch genuegend anderes maennliches Entertainment.Nach 36 endlosen Stunden und fuenf exakt gleich geschmacklosen Mahlzeiten, kamen wir dann endlich in Chennai an.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
So nun ist es wieder so weit.... tage kann man schon nicht mehr zählen, nur noch stunden trennen uns vom abflug... Wir werden uns so oft wie möglich melden um aus der ferne zu berichten... aber freuen uns natürlich auch über news aus der heimat.... in diesem sinne allen einen schönen sommer.
Details:
Aufbruch: 04.08.2007
Dauer: circa 10 Wochen
Heimkehr: Oktober 2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Der Autor
 
Katharina Schmidt berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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