Namibia - in 20 Tagen durch Südwestafrika

Reisezeit: September 2007  |  von Sarah Paulus

Windhoek

Tag 1
09.09.2007, Sonntag

Früh um 08:30 Uhr betreten wir müde blinzelnd den recht kleinen Hauptflughafen von Namibia, der ca. 30-40km von Windhoek entfernt ist. Erster Eindruck: Das Vorzeigen der Pässe und Einreiseformulare ist ein bedeutender Akt, dem von offizieller Seite viel Lebenszeit geopfert wird. Es gibt einen Geldautomaten, der aber leider (zumindest unsere) EC-Karten nicht akzeptiert. Also zur Wechselstube. Auch dies wird zum administrativen Akt. In einer 3-Personen-Schlange finden wir auf diese Weise erste ruhige Momente der Akklimatisierung.

Reisende sind generell gebeten, sich um ein sicheres Taxi zu bemühen. Wir befragen einen der zahlreich herumlaufenden Flughafenangestellten und erreichen mit einem sehr geschäftstüchtigen Cabdriver unbeschadet die einzig vorgebuchte Pension Kashima B&B, Fahrpreis: N$ 280. Kashima B&B ist ein kleines Bed and Breakfast-Anwesen, das ca. 10 Fußminuten vom Stadtzentrum entfernt, mit Swimmingpool, einer Art Bungalow und einem Preis von N$ 347 pro Nacht für zwei Personen aufwartet. Inklusive gibt es neben dem Frühstück und stacheldrahtbewehrten Mauern auch Ugly und Rübe. Obwohl wir vor Hunden eher zittern, sind wir sehr mit unserer kleinen Unterkunft zufrieden, gehen im eiskalten Pool baden und schwatzen anschließend mit der Besitzerin. Vor etwa zehn Jahren wanderte sie mit Ehemann ursprünglich nach Südamerika aus. Da es von Berlin aus zu teuer war, einen Transporter zu überführen, landete sie in Windhoek, ohne Ehemann.

Kashima B&B bei Nacht

Kashima B&B bei Nacht

Wir erfuhren auch, daß man bei Dunkelheit besser nicht durch die Straßen laufen soll. Im September geht hier die Sonne schon gegen 19:00 Uhr unter und dann ist es ja auch ziemlich schnell duster. Tja, wir haben uns immer brav an diese Regel gehalten. Die Abendspaziergangfrage wurde dennoch oft diskutiert und wir sind uns nicht wirklich einig darüber geworden, ob die Vorsicht nun Sinn macht oder nicht. Das muß jeder für sich entscheiden.

Reiterenkmal

Reiterenkmal

Tintenpalast

Tintenpalast

Windhoek ist sonntags wie ausgestorben. Schade. Recht einsam laufen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab (Reiterdenkmal und Alte Feste speziell für Rolfi, Craft Market, Tintenpalast, etc.), bleiben auf der Terrasse eines Steakhauses in der Independence Avenue bei einigen Bierchen hängen und besichtigen danach ausgiebig den nächstgelegenen Supermarkt (sonntags geöffnet!). Es gibt frisch gebratene Grillhähnchen, die wir als Abendessen zuerst vor, wegen der hungrigen Hündchen dann aber in unserem Bungalow verspeisen. Köstlich. Die Windhoek Lager werden nicht mehr ausgetrunken und Südwestafrikas Sternenhimmel nur halbherzig bewundert, da wir schon gegen 21:00 Uhr todmüde vom Flug ins Bett fallen.

Fazit Windhoek: Wahrscheinlich tun wir der Stadt unrecht.
Aber hier hat man zumindest sonntags nicht all zu viel verloren. Als Reisestart aber unumgänglich und nützlich, da alle notwendigen Vorkehrungen erledigt werden können: einkaufen, tanken, Bargeld abheben. Der letzte Punkt ist wichtig, da z.B. an Tankstellen grundsätzlich nur in bar gezahlt werden kann. Somit bitte immer gut 'durchfinanziert' sein.

© Sarah Paulus, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wüste, Allrad, Einsamkeit.
Details:
Aufbruch: 08.09.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.09.2007
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Sarah Paulus berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.