Annapurna Runde und Thorong La Überquerung

Reisezeit: November / Dezember 2007  |  von Guzi Altmann

Meine Trekkingkollegen und die 1.Lodge

Am nächsten Morgen (ich bin immer noch ein kleines Fleckentierchen,aber keiner merkts...oder denken alle dass ich immer so aussehe???*schäm*)
lerne ich meine "Mittrekker" kennen und nach einem kurzen beschnuppern gehts auf mit dem Bus nach Beshi Sahar (790m) in die erste Lodge und gleichzeitigem Ausgangspunkt des Treks.

Alle aus der Gruppe scheinen nett zu sein, allerdings merke ich schon wie ich auch mit unserem Guide Gorkhana und unseren Trägerjungs auf einer Wellenlänge liege.

An die Fahrt von Kathmandu nach Besi Sahar kann ich mich noch sehr gut erinnern...
durften wir doch in einem gemütlichen Kleinbus sitzen, mit toller nepalischer Musik und lustigem Busfahrer.

Ich schildere sie mal stichpunktartig:

a. Kurven
b. Kurven
c. "Linienbusse" mit ca. 50 Personen IM Bus und ca. jeweils
30 Gepäckstücken als auch Personen AUF dem Bus
d. Tempo ca. 80 kmh
e. Kurven
f. Hupen
g. Kurven
h. Hupen
i. aus dem Fenster kotzende Kinder
j. Kurven
k. wieder hupen
l. nochmal kotzen

usw usw usw usw usw usw usw usw...

Nach Besi Sahar ließ man uns nicht einfahren - nein- eine mir unheimliche und große Menschenmenge (viele Junge) umzingelte uns, schrie uns von außen unverständliche nepalesische, sich wiederholende, Sprüche durchs Fenster entgegen und so langsam fingen sie an auf unser Dach zu klettern und gegen die Scheiben zu schlagen...
Nach endlosen 10 Minuten Verhandlung durch Gorkhana und einer Geldübergabe erklärte er uns was los war... er mußte 9 leichenblasse, verunsicherte, poplige Touristen vor sich sehen und sprach sehr mitfühlend (wobei ich denke ein verschmitztes Lächeln erkannt zu haben ) mit uns.

Es handelt sich hier um das "Bruder-Schwester" Fest, ein Fest für die jüngere Generation; später sahen wir auch das auf der Straße errichtete Feuer, die Tänze und lauschten an dem uns noch fremden (aber schönen) Gesang.
Zum feiern "erpressen" sie Geld, ist aber einfach ein Ritual und gehört dazu.

By the way, dieses Fest wird gefeiert bis es hell wird, hinzu kommt die Tatsache daß vor jeder Haustüre 30 Minuten wild gesungen wird.
Klar daß bei solchen Veranstaltungen keiner an die blöden Touris denkt die sich quälend von links nach rechts drehen, in ihrer ersten zugigen Lodge, noch alles vor sich und total verunsichert *heul*.
Die scheiß Mücke hats auch nicht interessiert, aber nur solange bis Dagmar und ich uns um sie "gekümmert" haben.
Gegen den "Intervall jaulenden", über Stunden heiser gewordenen Hund konnten wir leider nichts anderes unternehmen als die Ohrenstöpsel immer tiefer ins Ohr zu drehen...irgendwann war Schluß da sich ,glaube ich, beide Enden in der Mitte getroffen haben

Das waren meine ersten 24 Stunden des Treks... was mag uns wohl noch alles erwarten???

Man beachte das rote Banner im Hintergrund: Neujahr mit "Bruder-Schwester" Fest

Man beachte das rote Banner im Hintergrund: Neujahr mit "Bruder-Schwester" Fest

Die erste Lodge... naja, sie nennen es gerne Hotel

Die erste Lodge... naja, sie nennen es gerne Hotel

Gorkhana, "best Guide of the World"

Gorkhana, "best Guide of the World"

Am Morgen ist alles gut, man lernt sich nochmal ein bischen näher kennen, alle scheinen normal zu sein und es bestätigt sich auch in Nachhinein dass kein Arschkopf dabei war, auch Zickenalarm war Gott sei Dank nicht angesagt.

*BOOOM*

Der erste Fehler während meiner "Ich möchte mich kennenlernen und viel über mein ICH erfahren" - Trekkingtour war:

Porridge (mit Banane)!!!!!

Porridge (mit Banane)!!!!!

PORRIDGE

PORRIDGE *aaaaaarrrggghhh*

PORRIDGE hält nur 1 Stunde an... auch wenn eine Banane oder ein Apfel reingeschnibbelt wurde!!! So mußte ich an meinem ersten Trekkingtag erstmal hungrig 3 Stunden tapfer weiterwandern bevor wir Lunch bekamen (danach war ich aber auch nicht so satt)...

FAZIT:

1. Kein Porridge zum Frühstück, es sei denn man wuchs als indischer Asket auf

2. Immer Rätzelhefte in Deutschland kaufen. Zum Zeitvertreib, wenn man mal schnell einen Zettel braucht, "Kümmerwerkzeug" für Mücken

3. Umrechnungskurs: 1€ -> ca. 96 NPR

© Guzi Altmann, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wie eine organisierte "Annapurna Runde Classic" doch zum Erlebnis wurde
Details:
Aufbruch: 09.11.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 02.12.2007
Reiseziele: Nepal
Der Autor
 
Guzi Altmann berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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