Unterwegs in Asien

Reisezeit: Oktober 2009 - Juli 2010  |  von Eva S.

Welcome India!: Die Kueste in Kerala

Dringe immer weiter Richtung Sueden vor und bin inzwischen in Kerala, einem der suedlichsten Bundesstaaten Indiens angekommen.
Von Mysore ging es 6 Stunden mit dem Bus nach Tellicherry im Norden Keralas durch ein riesiges bewaldetes Gebiet, einem Naturreservat, das aber von Trockenheit gezeichnet war.
Hier eine Ueberraschung: Vom Busfenter aus sehe ich 3 Elefanten friedlich auf Futtersuche.
Spaeter geht die Fahrt ueber die Huegel der Western Ghats, einem Gebirgszug der vor ueppigen Gruen nur so strotzt: Kokospalmen Tee- und Gewuerzplantagen wohin das Auge reicht.

Die ersten Haeuser im neuen Bundesstaat tauchen auf.
Viele neu gebaute Villen fallen mir auf - das erste Auto, das ich sehe ist deutscher Herkunft - eins mit einem Stern. Keralas Bewohner scheinen vom Reichtum der Natur zu profitieren.

Am naechsten Tag von Tellicherry mit dem Zug in 7 Stunden nach Cochi.
Ich sitze im Frauenabteil und schaue mich um: Jede Frau, die ich erblicke ist mit Goldohrringen, Goldarmkettchen und einer Goldhalskette ausgestattet.
Auch ein Handy gehoert bei den meisten zum unverzichtbaren Utensil, das meine Sitznachbarin ziemlich intensiv bedient.
Obwohl alle 50 Ventilatoren auf Hochtouren laufen und die Zugfenster alle geoeffnet sind, wird es hier ab Mittag bruetend heiss. Da Plaetze Mangelware sind, quetscht sich auf die Dreiersitze meist noch eine vierte Person. Ich veraendere meine Koerperhaltung immer wieder so dass abwechselnd ein anderes Koerperteil vom Fahrtwind bzw. Ventilator getrocknet wird.

Nette Bekanntschaften mache ich: eine indische Ordenschwester, die dem Orden "Our Lady of Mercy" angehoert, in Rom und London studiert hat und jetzt fuer die berufliche Eingliederung Gehoerloser arbeitet. Die offene und sehr lebensfrohe Person, packt dann noch Bildchen der Heiligen und einen Kalender aus und gibt mir diese mit guten Wuenschen fuer meine Reise mit. Dann eine junge Inderin, die zusteigt und mich intereressiert zur Kenntnis nimmt. Sie ist Lehrerin in Biotechnologie in Trissur/Kerala und mit ihrer Mutter auf dem Weg nach Varkala (beruehmt fuer seinen Klippenstrand), wo ihr Ehemann ein Haus hat.

Hier ein wenig Geschichtliches: Cochi ist eine von ehemals Portugiesen, Hollaendern und Briten eroberte Handelsstadt - der Handel mit Gewuerzen florierte einst und ist auch jetzt noch eine Einnahmequelle - in der sich syrische Christen schon im 1. Jahrhundert niederliessen und auch Juden zu Hause waren. Eine beeindruckende Synagoge zeugt heute noch davon.
Vasco da Gama wurde in St. Francis, einer von Franziskanermoenchen gebauten Kirche aus dem 15. Jahrhundert begraben.

Chinesische Fischernetze in Cochi

Chinesische Fischernetze in Cochi

Von Cochi aus eine Bootstour durch die backwaters von Kerala unternommen. Warum der Name backwaters?
Die vielen Fluesse, die Kerala durchziehen, entspringen alle in den Western Ghats, einem 1400km langen Gebirgszug im Sueden Indiens und fliessen an Keralas Kueste ins Meer. Beim Zusammenfluss von Meerwasser und Suesswasser entsteht ein Rueckstau, daher der Name.

Ich lasse Bilder sprechen von meinen Eindruecken:

Unsere Reisbarke wird ...

Unsere Reisbarke wird ...

... mit einem langen Bambusstock angeschoben

... mit einem langen Bambusstock angeschoben

Spiegelbild Backwaters

Spiegelbild Backwaters

Ein schoener Tag ging zu Ende, der mit einem Riesenschock begonnen hatte:
Ich bekam zufaellig ueber die Zeitung mit, dass am Vortag, also am 13.2. in der German Bakery in Pune eine Bombe explodiert war. 8 Tote und ca 50 Verletzte!
Ein Cafe, in dem junge indische Studenten und auslaendische Touristen ein- und ausgehen, ganz in der Naehe des Osho Resort. Vor 2 Wochen habe ich selbst dort noch Chai getrunken ....

Aber zum Schluss noch etwas Erfreulicheres:
Cochi ist auch beruehmt fuer die Kunstform des Kathakalitanzes, eines Mischung aus Koerpersprache undTanz mit farbenpraechtiger Kostuemierung und Schminke. Mindestausbildung dafuer 6 Jahre!
An einem Abend fuehrten Maedchen klassischen indischen Tempeltanz vor.
War ganz hinreissend!

Vor der Auffuehrung

Vor der Auffuehrung

© Eva S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bald soll die Reise los gehen: am nächsten Vollmondtag wird mein Flugzeug nach Kathmandu abheben und den Beginn einer neunmonatigen Reise durch verschiedene Länder Asiens markieren ...
Details:
Aufbruch: 04.10.2009
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: Juli 2010
Reiseziele: Nepal
Indien
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Singapur
China
Der Autor
 
Eva S. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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