Unterwegs in Asien

Reisezeit: Oktober 2009 - Juli 2010  |  von Eva S.

Vamos a Vietnam!: Saigon und Mekong Delta

Saigon, die Metropole im Sueden Vietnams habe ich in einem Tag abgehakt.
Hier, wie in Hanoi im "Womens Museum" habe ich mich im War Remnants Museum ein Stueck mit der schrecklichen Geschichte Vietnams vertraut gemacht, die noch gar nicht so lange zurueckliegt.

Bilder von zerfetzten Leibern und koerperlichen Behinderungen schwersten Grades aufgrund des Einsatzes von Agent Orange gehen einem ganz schoen an die Nieren.
Unschuldige die Blutzoll bezahlen muessen aufgrund eines Machtkampfes zweier Imperien, die von unterschiedlichen politischen Konzepten gekennzeichnet sind.
Nur zur Vorstellung: In Seveso traten damals 300 Gramm des giftigen Gases aus, in Vietnam wurde es tonnenweise eingesetzt.
Heute noch kommen Kinder aufgrund des genetischen Defektes verstuemmelt auf die Welt.

Nachdem dem Musuem verschaffe ich mir einen Eindruck von der Stadt, die so ganz anders ist als ihre kleine Schwester Hanoi.
In Saigon, zumindest im Zentrum, dominieren grosse Bankengebaeude, mondaene Hotels und herrschaftliche Baustile. Daneben exklusive Geschaefte beruehmter Marken.

ganz schoen edel!ei

ganz schoen edel!ei

Aber nicht ueberall in Saigon herrscht diese vornehme Eleganz.

Am Nachmittag mache ich mich ins Chinesenviertel auf. Ich heuere einen Taxifahrer an, der aber kaum ein Wort Englisch versteht.
Als sein Taxameter schliesslich auf 72000 stehen blieb, meinte er, ich haette 7Hundertausend zu bezahlen, das waeren knapp 20 Euro. Das kann wohl nicht sein. Ich versuche deswegen erstmal, ob er sich mit einem Zehntel, das der Wegstrecke eher angemessen ist, zufrieden gibt und strecke ihm 70000 entgegen. Ich will nur wissen wie er reagiert. Da wird er auf einmal ganz aufgeregt. Ich denke erst, er will tatsaechlich die 7 Hunderttausender und weigere mich. Da wird er zunehmend aggressiv und haut mir auf die Hand. Da macht er sich verstaendlich und gibt preis, dass eben noch die 2000 (ca 10cent) fehlen. Ich gebe ihm das restliche Geld und verschwinde schnell aus dem Taxi ....

Am Marktplatz in Chinatown ausgestiegen, suche ich irgendetwas das ich mit China verbinden kann. Aber ausser wenig einladenden Marktstaenden deren Inhaber wohl gerade Mittagspause haben, entdecke ich nicht viel.
Neugierige Blicke verfolgen mich.
Ich fuehle mich irgendwie verloren hier. Mein Stadtplan reicht nicht fuer dieses Gebiet. Wohin soll ich gehen? Bald treffe ich einen Burschen mit Motobike, der sich als Taxi anbietet. Ich nehme an und lasse mich zu einer Pagode fahren, die sich als sehenswert erweist und in dessen Viertel ich schliesslich auch ein kleines Bistro finde.

Ich bin der einzige Gast und werde freudig zur Kenntnis genommen. Zur Begruessung bekomme ich einen Eistee und nach meinen Spagetti mit Meeresfruechten schoen geschnitzte Melonen extra.
In diesem Viertel verirren sich wohl nicht viele Touristen....

Nun steht eine Dreitagestour ins Mekong Delta bevor.
Von Saigon aus schippern wir mit motorisierten Kaehnen und von Muskelkraft bewegten Booten durch breite Arme des Mekongs aber auch durch schmale, von Palmen gesaeumte Wasserpfade.

einfach nett!

einfach nett!

Wir lassen uns vorfuehren, wie aus Kokosmilch Karamell hergestellt wird,
(und testenes natuerlich auch ) und lassen uns die Produktion Royal Jelly erklaeren
Wer sich traut, laesst sich mit Pythonschlange um den Hals ablichten ...

... oder probiert ''Schnap'mit eingelegten Schlangen oder Spinnen .....

... oder probiert ''Schnap'mit eingelegten Schlangen oder Spinnen .....

Ich lerne Roseapple und die Jackfrucht kennen.

Mit Katharina und Manuela aus Ruhpolding werde ich in ein sogenanntes Homestay in Vinh Lung einquartiert. Wir duerfen beim Abendessen kochen helfen und auch mal die Suppe umruehren oder die Fruehlingsrollen rollen .... (hier kein Bild, sorry)

Nach den vielen Eindruecken und einem Bierchen schlummern wir selig unter unseren Moskitonetzen.

Am naechsten Tag als ich aufwache herrscht himmlische Ruhe.
Der Dieselmotor, der die halbe Nacht gelaufen ist (um die Toilette fuer uns mit Licht zu versorgen?) steht endlich still.
Da sich die Abfahrt wegen niedrigen Wasserstandes verzoegert, besichtigen wir nach dem Fruehstueck noch eine Krokodilfarm. Weit aufstehende Maeuler mit gefaehrlichen Zaehnen koennen uns hinter dem Zaun keine Furcht einfloessen ....

Dann geht die Fahrt auf einem der unzaehligen Arme des Mekong Deltas weitern. Unser Boot bringt uns zu einem floating market, in dem grosse "Marktschiffe"stehen, die von Kartoffeln, Kuerbissen, Zwiebeln alles moegliche feilbieten. Was das einzelns Schiff anzubieten hat, ist an der Stange sichtbar ausgehaengt.

Wasserhyazinthen und Antennenwald gehoeren auch zum typischen Bild

Wasserhyazinthen und Antennenwald gehoeren auch zum typischen Bild

Am Abend steigen wir in den "Sunsetcruiser um, und schippern auf dem oeberen Deck gemuetlich in den Sonnenuntergang hinein ...

Diese Nacht verbringen wir auf einem floating boat.

Am naechsten Morgen besichtigen wir noch ein Dorf mit einer muslimischen ethnischen Minderheit und einem unvermeidlichen Souvenirladen, dann
muss ich mich von den anderen trennen und steige in das Schnellboot Richtung Kambodscha ein.

© Eva S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bald soll die Reise los gehen: am nächsten Vollmondtag wird mein Flugzeug nach Kathmandu abheben und den Beginn einer neunmonatigen Reise durch verschiedene Länder Asiens markieren ...
Details:
Aufbruch: 04.10.2009
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: Juli 2010
Reiseziele: Nepal
Indien
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Singapur
China
Der Autor
 
Eva S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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