Mein Abenteuer 2006

Reisezeit: Januar - Juli 2006  |  von Christina Bauer

Hampi - ein kleines Paradies

und meine erste indische Zugfahrt!

Jetzt habe ich also meine erste Zugfahrt und Ausflugswochenende hinter mir...Es war soooo schoen - am liebsten haetten wir noch Tage verlaengert. Na ja - schliesslich bin ich ja nicht 'nur' zum Urlaub machen hier J Die letzte Woche verging eigentlich recht unspektakulaer. Ich gewoehne mich jetzt wirklich schoen langsam an alles und es kehrt tatsaechlich so was aehnliches wie Alltag ein...Kaum zu glauben bei all den Dingen die man jeden Tag sieht...Ein bisschen Yoga habe ich mittlerweile auch schon gelernt - leider ist mein "Guru" jetzt nicht mehr hier und ich vergesse schon wieder alles. Ulli - ich verspreche ich werde weiter daran arbeiten!

Wir (2 indische Freunde und Berenice) haben uns also am Freitag Abend Richtung Hampi (Weltkulturerbe - riesiges, leider zerstoertes, Hindureich mit vielen alten Tempeln und Ruinen) per Zug auf den Weg gemacht.

Meine erste Zugfahrt: zum einem wussten wir bis ca. 20 Min. vor Abfahrt nicht, ob wir denn tatsaechlich ein Ticket bekommen, da die Zuege hier schon oft Tage vorher ausgebucht sind und wir uns auf unseren indischen Freund verlassen hatten. Er hat aber immer nur gemeint - don't worry girls! Ja - ist ja wahr - an der Gelassenheit muss ich wirklich noch arbeiten! In Indien ist alles moeglich - das sind auch so typische Ausprueche die einen wahren Hintergrund haben...
Gut - wir haben also unsere Tickets bekommen und hatten sogar noch gemuetlich Zeit zum Zug zu gehen. Unsere indischen Freunde meinten es wirklich gut mit uns und fuer "Notfaelle" durfte ich lernen wie man auf einen fahrenden Zug aufspringt - kein Problem - geht ja ganz einfach....

Am Bahngleis stehen ungefaehr 70.000 Menschen von denen kaum einer eine Ahnung hat wo er eigentlich sitzt. Ich war echt froh nicht alleine zu sein, denn ich haette keinen blassen Schimmer gehabt wie man in diesem Wirrwar seinen Platz finden kann. Man hat uns dann erklaert, dass der Kontroleur eine Liste mit allen Passagieren (im Schlafwagen) haben und wenn man seinen Namen gefunden hat, dann hatts mit den Ticktets tatsaechlich geklappt. Einen so langen Personenzug habe ich noch nie gesehen - keine Ahnung wieviele Wagone es waren, hab irgendwann aufgehoert zu zaehlen. Wir haben unseren Platz gefunden und soweit war alles klar. Im Schlafwagen gibt es 3 Baenke uebereinander auf denen man liegen kann - danach erkennt man zwar sein Gewand nicht wieder, da es komischerweise zu einem braunen, dreckigen Irgendwas mutiert ist...Ein bisschen waren wir ja vorbereitet und hatten die Bank (versucht) geputzt - es ja keiner auf die Idee kommen mich zu fragen wie das Tuch ausgesehen hat!!! Unsere kleinen lieben Freunde - auch Kakerlaken genannant - kommen auch immer wieder auf einen Besuch vorbei...

Es dauert ca. 1 Stunde bis alle halbwegs zur Ruhe gekommen sind und dann bemerkt man schon langsam ein vertrautes schnarchendes Geraeusch - Schlafenszeit. Die Lichter und Ventilatoren werden ausgemacht und jeder versucht auf seine Weise die naechsten 9 Stunden so gemuetlich wie moeglich zu verbringen....wenn da nicht nur dieses "vertraute" Geraeusch immer lauter werden wuerde...Irgendwie habe ich es aber doch geschafft ein wenig zu dueseln und wir sind um ca. 7:30 morgens in Hampi angekommen. Um 06:00 sind auf alle munter geworden, sind wie wild herumgelaufen, haben Zaehne geputzt und sich die Seele aus dem Leib gehustet oder gekotzt - kann dieses Geraeusch nicht anders beschreiben...Das ist wirklich so grauslich!!!

Endstation ist Hospet - dort genehmigten wir uns ein 'gesundes' indisches Fruehstueck - wir sollten ja alles kennenlernen...War wirklich gut - ausser der Tee - phu da haette es uns fast aus den Socken geschmissen.

Mit einer Rikscha sind wir dann nach Hampi geduest. Man glaubt gar nicht wieviel Geld man spart, wenn man mit einem Einheimischen unterwegs ist...Endlich in Hampi - wow - die Landschaft ist so wahnsinnigl: ueberall Felsengebilde und dann gleich mittendrin Bananenplantage soweit das Auge reicht und dazwischen ur alte Tempelruinen! Unsere Unterkunft war auch ein Traum - River View Lodge - ein traumhafter Blick auf einen wunderschoenen Fluss und Landschaft. Haengematten und Mano Chiao begruessen uns und es war wirklich amazing - musste irgendwie gleich an Grisu denken - passt so perfekt zu dir!!
Dann wurde ein bissen entspannt und danach begannen wir die Gegend zu erkunden. Da wir ja gute Guides hatten war es fuer uns ziemlich einfach und wir lernten ziemlich viel ueber die 300.000 Goetter und ein paar 'Geschichten' dazu. Die Geschichte wie Hampi entstanden ist habe ich sehr lustig gefunden - es geht hierbei um den monkey god der sich als Kind gespielt hat und versehentlich die Sonne verschluckt hat. Darauf hin waren alle anderen Goetter etwas verwirrt und haben die Sonne wieder aus den Magen geholt - darauf hin entstand Hampi, oder so aehnlich...total witzig fuer uns, puerer Ernst fuer einen Hindu...

Hampi ist ein sehr touristischer Ort und wir haben auch sehr viele Voluntaere aus unsere Organisation getroffen und waren dann im Endefekt eine grosse Gruppe. Haben das Wochenende einfach genossen, sind radgefahren - waren schimmen in einem wirklich schoenen See und man kann dort sogar einfach einen Bikini anziehen, ohne das es Probleme gibt. Gutes Essen, shopping!!! ui ui das nimmt schon grosser Ausmasse an, aber andererseits brauche ich ein bisschen indische Kleidung um hier gut durchzukommen.

Am Montag Abend gings dann wieder zurueck nach Blr. Wir hatten diesmal leider einen extrem beschissenen Platz im Zug - direkt neben dem Klo und ausserdem wars der letzte Waggon an dessen Ende keine Tuer war...man kann sich glaub ich schon gut vorstellen wie windig es die ganze Nacht war und wie sehr es gestunken hat...hm...an schlafen war da kaum zu denken. Es aber auch so witzig, da den indern anscheinend immer kalt ist - speziell am Kopf. Ein aelterer Mann hatte sogar eine Sturmmaske auf - hab echt geglaubt ich spinn und wir haben laengste Weile darueber gelacht.

Leider verging alles so schnell und nun bin ich wieder im Buero. Naechste Woche gehts allerdings nach Kerala - 'gods own county' an die Kueste - wo ich bei einer Orientation week fuer ca. 12 Schwedinen! mithelfen darf/soll.
Freu mich drauf, da ich so auch immer wieder was neues sehe und ich oft herumkomme.

Wie ihr seht es geht mir wirklich gut und erstaunlicher Weise (wills jetzt aber echt nicht herausfordern) spielt mein Magen sehr gut mit und mir schmeckt das spicy Zeug total. Manchmal haette ich gerne ein 'Bagl' zum Fruehstueck und an gscheiten Kaffe, aber man kann ja nicht alles haben!! Bis bald

Das Paradies

Das Paradies

Hampi

Hampi

sooo mystisch...den Gott weiss ich leider nicht

sooo mystisch...den Gott weiss ich leider nicht

© Christina Bauer, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In Indien arbeiten und reisen - zuerst erwartet mich FSL India um dort meine Arbeitskraft sinnvoll einzusetzten. Danach, während dessen oder wann auch immer nehme ich mir Zeit dieses faszinierende Land zu erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.01.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 01.07.2006
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Christina Bauer berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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