München, Vietnam, Kambodscha, Laos und wieder München

Reisezeit: November / Dezember 2005  |  von Melanie N

Mit Fahrraedern gegen Busse, Ankor by Bike

Ankor, nur Ruinen oder mehr? Das versuchte ich (als guter Tourist) mit ca. 500 Anderen schon am ersten Abend herraus zu bekommen.
Ich verabredete mich mit dem netten Englaender, mit dem ich schon im Bus zusammen sass (hauptsaechlich auch nur um das teure Tuktuk zu teilen) und liess mich um ca. 16.30 Uhr zu den Templen fahren. Leider ging die Sonne hinter den Wolken unter, und rot war sie auch nicht wirklich. Aber ich hatte mein Drei-Tages-Ticket fuer die Tempel und ich konnte somit am naechsten morgen beruhigt ausschlafen. Und es ist super lustig anzusehen, wie etliche Japaner, Coreaner und Chinesen in huebsch anzusehenden Sandalen, in einer Linie ihren Reisefuehrern folgend einen durch Regen nassen Berg versuchen herrunter zu klettern.

Abends gabs noch ein Bier (Ankor Bier, Laobier ist wesentlich besser) und dann ein schoen bequemes Bett, um am naechsten morgen richtig ausgeschlafen zu sein.

Mit den Fahrraedern zu den Tempelanlagen zu fahren war ist relativ einfach, billig und ueberhaupt nicht weit.
Fuer die, die sich noch nie mit Ankor beschaeftigt haben:
die Tempel von Ankor gehoeren zum Weltkulturerbe und erstrecken sich auf einer Flaeche von ca. 300m2, wie viele es sind weiss ich auch nicht, aber die aeltesten sind ca. 1200Jahre alt.
Die meisten Tempel sind ueber jahrhunderte hinweg ueberhaupt nicht benutzt oder besucht worden und sind somit vom Dschungel total ueberwuchert worden. Viele sind einfach nur noch Ruinen. Manche werden gerade neu aufgebaut und resauriert. Ankor Wat ist der beruehmteste Tempel dort und ich glaube auch der besterhaltenste.

O.k. ende mit den Ausfuehrungen. Da die Jungs schon Ankor Wat und Ankor Thom gesehen hatten (die hatten einen Tag Vorsprung) begann ich somit mit den kleineren Tempeln um das Beste bis zum Schluss aufzusparen. Es war ein super schoener Tag und ich bin dank LSF 25 um einen Sonnenbrand herum gekommen. Hier hats ja Tagsueber immerhin Temperaturen bis zu 35Grad und die meiste Zeit nicht wirklich viele Wolken am Himmel.
Nachdem wir etliche Kilometer geradelt waren und auch ca. fuenf Tempel gesehen hatten (man brauch fuer einen schon so ne Stunde bis man ueberhaupt durchgelaufen ist, und dann hat man noch kein Foto gemacht oder sich was naeher angesehn) gab ich mich nochmal einem weiteren Sonnenuntergang hin (es sollte nicht der letzte hier gewesen sein) leider war dieser wieder mal nicht so spektakulaer, aber ich hatte meinen ersten Blick auf Ankor Wat, was wirklich beeindruckend war. Die eigentlichen Ausmasse dieses Tempels konnte ich aber erst am dritten Tag erahnen.

Ankor Wat, Cool oder, aber in echt ists noch viel besser.

Ankor Wat, Cool oder, aber in echt ists noch viel besser.

Kinder die immer wieder versuchen ihre Sachen an die Touris zu verkaufen. Leider brauchte ich an diesem Tag keine Floete oder Trommel. Und der Beweis, das ich wirklich mit dem Rad unterwegs war!!

Kinder die immer wieder versuchen ihre Sachen an die Touris zu verkaufen. Leider brauchte ich an diesem Tag keine Floete oder Trommel. Und der Beweis, das ich wirklich mit dem Rad unterwegs war!!

Jahrelang unentdeckt, da wuchs nicht nur Gras drueber!

Jahrelang unentdeckt, da wuchs nicht nur Gras drueber!

Der Rueckweg war ziehmlich lustig. Man muss sich vorstellen, dass ca., ach ich weiss nicht wieviel Busse, noch mehr Tuktuks und tausende von Motoradfahrer zur gleichen Zeit versuchen ihre Kunden heil und so schnell wie moeglich in ihr Hotel zu bringen.
Und wir mitten drin mit den Fahrraedern. (ich muss dabei noch erwaehnen, dass meine Bremse nicht wirklich funktionierte und Licht gabs auch nicht).
Wir kaempften also mit Fahrraedern gegen Busse wie Don Quijote gege Windmuehlen. ( Ben, an dieser Stelle danke fuer diesen echt passenden Satz)
Das Abendteuer war aber fuer diesen Tag noch nicht zu ende. Eigentlich war ich Bettreif aber es gibt ja immer noch Andere die einen mitreissen (Irische Amerikaner, Berliner oder Hollaenderinnen). Nach nem guten Abendessen landete ich in der Bar-Strasse, Polizeilich gesperrt und bis 23Uhr nur fuer Touristen zugaenglich , ab 23Uhr kamen dann auch die Tuktuk-Fahrer, Buchverkaeufer und Bettler.
Aber auch dass hat uns nicht davon abgehalten eifrig Ankor Pitcher zu trinken. Habt ihr gewusst, dass Dollars in die Biersuppe auf dem Tisch gelegt werden, bevor man damit bezahlt? Mir hat das Herz geblutet, wie Luke mit meinem Geld umgegangen ist. Ich weiss eigentlich nicht mehr, wer auf die Idee gekommen ist, um 5Uhr morgens mit etwas zu viel Promille im Blut und total muede wieder nach Ankor raus zu fahren, um dort den Sonnenaufgang anzusehen. Aber es war lustig. Ich glaub anderst waer ich nie dazu gekommen. Leider hatten die ganzen Japaner, Coreaner und Chinesen auch die gleiche Idee (nur die waren ausgeschlafen). Es war ne reine Voelkerwanderung. Irgendwie war ich froh darfuer nicht extra aufgestanden zu sein. Der Sonnenaufgang war schoen aber nicht ganz so spektakulaer wie dafuer Werbung gemacht wird.

Naja auf dem Bild siehts doch gar nicht so  schlecht aus. Digitalkammera, alles wird moeglich.

Naja auf dem Bild siehts doch gar nicht so schlecht aus. Digitalkammera, alles wird moeglich.

Diesen Tag verbrachte ich zuerst im Bett, dann in Ankor Wat und dann wieder im Bett und zum Abendessen wollte keiner so richtig Bier trinken. Nur unsre hollaendische Kollegin sass froehlich und hellwach wieder Biertrinkend in der Bar-Strasse!?! :-}

Am letzten Tag hatte ich wieder etwas mehr Aufmerksamkeit fuer die Tempel und schaute mir nebem Ankor Thom noch ein paar weitere sehr imposante Anlagen an, setzte mich dann Abends auf die sehr steilen Stufen (90 Grad) von Ankor Wat und hatte dieses mal einen wirklich schoenen Sonnenuntergang. Zusaetzlich fand ich ne kleine Freundin, die sich riessig ueber meinen letzten Muesliriegel freute.

Bayon, der Tempel mit ueber 200 verschiedenen Gesichtern auf den Turmspitzen.

Bayon, der Tempel mit ueber 200 verschiedenen Gesichtern auf den Turmspitzen.

Mein Lieblingsbild, sie bekam auch meinen letzten Muesliriegel

Mein Lieblingsbild, sie bekam auch meinen letzten Muesliriegel

An meinem letzten Tag in Cambodia besuchte ich ein Kinderkrankenhaus. Ich war ueberrascht, wie gut sie technisch ausgestattet waren. Bis die Schwester mir sagte, dass sie von einer europaeischen Organisation getragen werden.
In ein von der Regierung geleitetes Krankenhaus kam ich nicht rein, ich schaetze mal, dass dort auch nicht annaehernt die Mittel vorhanden sind, die benoetigt werden.

© Melanie N, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine kleine Reise in die Länder um den Mekong, gewidmet denen die sich für mich freuen, um mich zittern und die sich über meine Rückkehr freuen (auch wenn ich dann meine Wohnungseinrichtung selbst wieder benötige ;-)
Details:
Aufbruch: 04.11.2005
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 16.12.2005
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Melanie N berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.