Mit dem Roller nach Irland

Reisezeit: Juli / August 2023  |  von Stefan Böhm

29.07. Glendalough – Dublin, ca. 50 Kilometer: 31.07. Dublin Sightseeing

Ich muss auf jeden Fall noch in das Trinity College, den Longroom und das Book of Kells anschauen. Also auf zur O’Connell und zur (einzigen) Verkaufsstelle der ÖPNV in Dublin. Ich möchte eine Tageskarte kaufen und die bekommt man nicht in den Bussen. Die Verkaufsstelle ist am Wochenende aber geschlossen. Im Lonely Planet steht zwar, dass man die Karte „Zeitungsladen“ bekommt, aber ich habe bisher keinen gefunden. Die Tageskarte, mit der man Busse und Straßenbahnen nutzen kann ist mit 6,5 € gar nicht einmal so teuer. Ich frage, wo ich sie noch bekommen hätte. Sie überlegt kurz und meint dann „zwei Häuser weiter“. Ich sehe nach und das ist ein kleiner Spar Laden. Nachdem ich jetzt weiß, dass es hier richtig sein müsste entdecke ich auch tatsächlich etwas weiter oben ein Schild „Leap“. So heißen die Karten. Daraufhin achte ich den Rest des Tages darauf, kann aber nur noch einen Laden finden, bei dem das Schild ziemlich verblasst an einer anderen Stelle hängt.

Die schöne Post

Die schöne Post

in der ich sehr teure Briefmarken für meine Postkarten kaufe.

in der ich sehr teure Briefmarken für meine Postkarten kaufe.

Mit der Fahrkarte schnappe mich mir einen Bus (155), von dem ich mir erhoffe, dass er mich in die richtige Richtung zum Trinity bringt. Treffer, er fährt am Eingang vorbei um die Ecke noch ein Stück und stoppt. Ich habe den Eindruck, dass die Bushaltestellen im Vergleich zu Stuttgart ganz schön weit auseinanderliegen. Trotzdem passt das sehr gut, weil ich nur ein paar Meter zurücklaufen muss und zu einem Seiteneingang komme, an dem ich auch eine Karte für das Buch und den Raum bekomme, allerdings erst für 17:30, Alles vorher ist ausgebucht. Ich frage nach den zwei verschiedenen Tickets, aber sie meint, „nein, es gibt nur eine Ticketversion“, da hat der Lonely Planet mal wieder Mist geschrieben. Vielleicht gab es diese Tickets ja einmal vor Corona? Ich kaufe also ein Ticket für 17:30 und ziehe weiter.

Mein nächstes Ziel ist die Christ Church Kathedrale, die vor allem durch ihren besonderen verschachtelten Baustil auffällt. Wieder nehme ich eine. Bus auf Verdacht, der in die richtige Richtung fahren könnte und lande genau richtig. Allerdings nicht bei der Christ Church, sondern bei der St. Patricks Kathedrale. Die wäre aber sowieso als nächstes dran gewesen. Diese Kirche ist die Hauptkirche von Irland. Erfreulich ist, dass hier wieder einmal mein Schwerbehindertenausweis greift. Stadt 9 € ist der Eintritt frei. Man bekommt ein Infoblatt und einen Audio Guide. Auch interessant, dass Herr Guinness Irgendwann Ende des 18. Jahrhunderts umgerechnet auf heute etwa 22 Mio. € für den Umbau der Kirche gespendet und dann den Umbau auch gleich selbst organisiert und beaufsichtigt hat. Die Kirche ist wieder einmal beeindruckend.

Bis ich wieder raus komme hat es zum Glück auch wieder aufgehört zu regnen. Ich laufe die Straße, die wir gestern mit dem Bus gefahren sind in entgegengesetzter Richtung und komme jetzt dann doch zur Christ Church Kathedrale, für die dann gleich über 16 € fällig wären. Aber auch hier gilt wieder – Eintritt für Schwerbehinderte kostenlos. Ich vermute, dass der Eintritt deshalb so hoch ist, weil man quasi gleich zwei Kirchen auf einmal anschauen kann und außerdem noch die Krypta. Die sollen die ältesten heute noch in Funktion befindlichen Räumlichkeiten in Irland sein. Außerdem ist hier auch ein wertvoller Domschatz ausgestellt. Ich muss aber sagen, dass mich die St. Patricks Kathedrale mehr beeindruckt hat.

Jetzt fehlt mir von den Highlights Dublins im Prinzip nur noch die Guinessbrauerei. Also mache ich mich auf den Weg und nehme wieder einen willkürliche. Bus, der mich tatsächlich auch wieder in die Nähe der Brauerei bringt. Da verlässt mich dann aber mein Glück. Eine Vorreservierung habe ich natürlich nicht und hier könnte ich mich zwar trotzdem in der Schlange anstehen, aber es wartet wohl schon eine lange Schlange im Gebäude darauf, rein zu dürfen. Na dann eben nicht. Zum einen bin ich sowieso jetzt nicht unbedingt der Guinness Fan und dann wollte ich ja vor allem einmal in das Rundrestaurant ganz oben wegen der Aussicht und das ist mir Eintritt und Wartezeit nicht wert, Zumal der Eintritt auch recht happig sein soll.

Wieder laufe ich ein Stück und komme an eine Haltestelle, bei der ein Bus in Richtung der Docks fährt. Das soll so ein neues In Viertel sein, in dem sich die ganzen Internetfirmen wie Google, Facebook etc. niedergelassen haben. Ich könnte mir vorstellen, dass die architektonisch einen raushauen. Dann fahre ich doch einfach einmal da hin. Tja, was soll ich sagen. Langweiliger könnte ein solches neues Viertel gar nicht sein. Dafür habe ich beim Aussteigen aus dem Bis meine Foto fallen lassen. Der fällt so hin, dass die Gegenlichtblende zerspringt. Echt blöd. Wenn jetzt die Sonne wieder scheint werden die Fotos einfach nicht mehr so schön in den Farben, aber wenigstens ist die Kamera sonst heil geblieben.

Das gehört tatsächlich zu den interessantesten Gebäuden in dem Viertel

Das gehört tatsächlich zu den interessantesten Gebäuden in dem Viertel

Es gibt in Dublin genau zwei Straßenbahnen und eine davon, die rote Linie startet genau bei der Bushaltestelle, an der ich ausgestiegen bin um die Ecke. Dann nutze ich doch die Gelegenheit, einmal mit der Straßenbahn zu fahren. Wo sich die beiden Linien kreuzen steige ich um und fahre Richtung Hotel zurück. Ich ruhe ich etwas aus bevor es wieder losgeht, Dieses Mal zum Book of Kells. Es ist schon erstaunlich, was für einen Zirkus um ein einzelnes Buch machen – auch wenn mich mir damit jetzt bestimmt jede Menge entrüstete Feinde mache. Immerhin ist der Andrang, Vermutlich dank der Zeitslots nicht all zu heftig. Beim Buch selbst bin ich sogar mit einem Paar nur zu dritt im Raum. Das Buch liegt in einem abgedunkelten Raum in einem Glaskasten und darf natürlich nicht fotografiert werden. Im Audioguide habe ich gehört, dass das Buch alle 6 oder 8 Wochen weitergeblättert wird, Damit nicht die gleichen Seiten immer dem Licht ausgesetzt sind. Ich vermute daher, dass es Glück ist, ob man eine „spannende“ Seite oder wie ich eine eher mal langweiligere erwischt.
Auch der Longroom ist nicht schlecht, aber es fallen mir da auf Anhieb zwei Bibliotheken ein, die mich ehr beeindruckt haben, die Bibliothek von Kloster Beuron und vor, allem die Nationalbibliothek in Wien. Dazu kommt noch, dass der Longroom und die darin befindlichen Großprojekt aufwändigst restauriert werden sollen und zu diesem Zweck bereits die Mehrzahl der Bücher ausgeräumt und weggepackt worden sind. Nur noch in zwei Bögen stehen Bücher.

Zum Abendessen war ich heute in einer Pizzeria mit Holzofenpizza ganz in der Nähe vom Hotel. Die Pizzen fangen hier bei stolzen 13 € für eine Margerita an. Sie schmeckt nicht schlecht, aber im Teig, fehlt etwas Salz. Dadurch ist die ganze Pizza leider etwas fade.

© Stefan Böhm, 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In den kommenden 6 Wochen werde ich übe Luxemburg, Belgien, Südengland nach Dublin fahren. Dort einmal gegen den Uhrzeigersinn rund um Irland und von Rosslare mit der Fähre nach Cherbourg und ab dort in einer knappen Woche durch Frankreich nach Stuttgart zurück. Nachtrag: Nachdem mir mein Roller in Belfast gestohlen worden ist, habe ich die Reise auf 4 Wochen mit Rückflug ab Corck verkürzt.
Details:
Aufbruch: 17.07.2023
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.08.2023
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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