Mit dem Roller nach Irland

Reisezeit: Juli / August 2023  |  von Stefan Böhm

01.08. Dublin – Belfast, ca. 140 km: 03.08. Giant Causeway

Heute also einer meiner persönlichen Highlights der Reise, der Giant Causeway. Ich habe mir zu Hause schon überlegt, diesen Ausflug nicht mit dem Roller, sondern als Busausflug zu machen. Die Tour habe ich auch zu Hause schon gebucht. Das Wetter scheint nach den letzten eher verregneten Tagen auch mitzumachen. Wir fahren geradeaus nach Norden an die Küste und dann die schöne Straße an der Küste entlang. Eine. ersten Stopp legen wir in einem kleinen Ort mit einem schönen Hafen an. Er ist als Toiletten. Und Verpflegungsstopp gedacht, weil wir keinen Lunchstopp einlegen werden und auch am Giant Causeway kein Mittagessen eingeplant ist. Der kleine Laden, hinter dem wir Parken übrigens wieder ein Spar, ist genau darauf eingerichtet und bietet jede Menge Essen zum Mitnehmen an. Der Bus ist mittelgroß und bis auf ein oder zwei Plätze ausgebucht. Ich habe Glück, dass ich wieder den mittleren Platz auf der Rückbank bekommen. Das ist ja immer mein Stammplatz, weil es auch hier wieder der einzige Sitz im ganzen Bus ist, bei dem ich genug Platz für meine Beine habe. Beim Einsteigen bin ich nicht so glücklich darüber, dass es so voll ist. Dann wurde der Ausflug aber recht nett. Rund 80 Prozent der Teilnehmer sind Studenten aus Augsburg, die hier einen Uniausflug machen. Außerdem ist noch ein Australier dabei, der gerade seinen Bruder in London besucht und mit dem ich meistens unterwegs bin und noch eine Singapureanerin, die für einen Kongress ich Belfast ist. Die restlichen zwei Pärchen habe ich nicht weiter kennen gelernt.

Zwischendrin wird das Wetter ziemlich düster und ich befürchte schon übles, aber unser Reiseleiter bleibt optimistisch und siehe da, am Causeway ist das Wetter relativ freundlich.
Vom Parkplatz am Giant Causeway geht es erst noch 1-2 Kilometer nach unten, weil sich die Gesteinsformationen auf Meereshöre befinden und das Besucherzentrum auf Klippenhöhe. Unser Guide hat uns den Tipp gegeben, dass wir nicht in das Besucherzentrum müssen, weil das relativ teuer ist, aber die eigentlichen Formationen keinen Eintritt kosten. Während wir so den Berg herunterlaufen überlege ich mir, dass wir das ganze später auch wieder rauf müssen. Ich sehe zwei Busse die Gasse runterfahren und frage mich, ob das ein Service vom Besucherzentrum ist. Unten angekommen bin ich zuerst etwas enttäuscht. Nach den Fotos, die ich so kenne, hätte ich mehr erwartet. Es handelt sich nur um ein eher kleines Gebiet vielleicht 50 Meter die Küste entlang. Der größte Teil davon sind die Steine auch nur recht flach. Lediglich an einer kleinen Stelle sind sie ziemlich hoch und beeindruckend.

Wir haben hier etwa 90 Minuten die auch gut ausreichen. Ich frage einen der Busfahrer und der meint, sie pendeln immer zwischen dem Parkplatz oben und hier und eine Fahrt kostet ein Pfund oder 1,20 € und man kann bar oder mit Kreditkarte zahlen. Na super, dann gönne ich mir doch die Busfahrt. Oben angekommen laufe ich einmal um das Causeway Hotel herum, das hier einsam auf der Klippe steht und recht schick aber nicht mehr ganz neu aussieht. Neugierig gehe ich rein und frage an der Rezeption, was denn ein Zimmer etwa kostet. Im Moment zu um die 200 Pfund. Naja, das dachte ich mir schon. Inzwischen ist auch der Neuseeländer oben angekommen und wir stellen fest, dass wir noch genug Zeit für einen Drink in dem einen kleinen Pub haben, den es hier gibt. Ich nehme einen Cappuccino, der überraschend gut ist.

Dann kommt auch schon unser Bus und es geht weiter nach Bushmills wo die wohl bekannteste Whiskeybrennerei Irlands steht. Für eine Besichtigung haben wir leider nicht genug Zeit. Ein paar gönnen sich aber das Whiskey Tasting. Da bietet Bushmills drei verschiedene an, bei denen man jeweils drei verschiedene Whiskey zum Probieren bekommen. Die günstigste Variante kostet 10 Pfund und beinhaltet nur einen 12-jährigen. Das finde ich in Anbetracht der Tatsache, dass wir hier in der Brauerei sind ganz schön teuer. Der Neuseeländer ist sogar davon ausgegangen, dass wir eine Probe umsonst bekommen. Die nächste bessere Kategorie hätte 25 Pfund gekostet. Für die dritte Kategorie wollten sie allen Ernstes 170 Pfund. Ich habe mich dafür entschieden, einen „Hot ‚Toddy“ zu probieren, einen heißen Whiskey mit verschiedenen Gewürzen und Honig. Der hat 4 Pfund gekostet und ganz interessant geschmeckt.

Unterwegs haben wir noch an der Straße angehalten, um ein Foto von Dunluce Castle machen zu können. Das ist wieder der Nachteil solcher Ausflüge. Alleine hätte ich mir auf jeden Fall die Burg näher angeschaut. So hatten wir keine Gelegenheit dazu.

Dafür hatten wir noch einen letzten Stopp an einem Drehort von Game of Thrones. Es gibt extra Touren speziell für solche Drehorte, aber bei uns bleibt es bei dieser einen, bei der es sich um ein kurzes Stück Straße handelt, an der ganz besondere Bäume stehen. Die sehen wirklich so skurril aus, dass ich mich direkt in Game of Thrones versetzt fühle.

Gegen 17:00 sind wir wieder in Belfast. Das ist gerade passend, dass ich meine Klamotten aus der Reinigung holen kann. Erfreulicherweise sind die auch fertig. Schwer beladen komme ich wieder im Hotel an, hänge alles auf, entferne die üblichen Zettelchen.
Noch einmal ziehe ich los auf der Suche nach einem Adapter. Nach weiteren Fehlversuchen werde ich dann tatsächlich in einer kleinen Filiale von Roots fündig. für 5 Pfund bekomme ich einen einfachen Adapter der zwar nicht ganz so stabil verarbeitet ist wie der aus London, aber seine Aufgabe erfüllt.
Heute ist zum Abendessen die Mourne Seafood Bar dran. Pünktlich um 20:00 bin ich da und bekomme einen kleinen Tisch im auch wieder ziemlich vollen Lokal. Es ist allerdings auch nicht sehr groß. Ich wähle zur Vorspeise noch einmal eine Seafood Chowder, die mich aber auch wieder nicht so wirklich überzeugt. Zum Hauptgang entscheide ich mich für die „Mourne Seafood Casserole Special, die in einem Extra Kasten steht und wohl so etwas wie des Signatur Dish des Restaurants ist. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt oder, dass meine Erwartungen zu hoch waren, auf jeden Fall bin ich auch hier enttäuscht. Die Krebsarme für die die Krebszangen als Werkzeug dazu gereicht werden, sind so klein, dass fast nichts Essbares enthalten ist. Die Muscheln sind ok und die Fischstücke sind auch in Ordnung, mehr aber nicht. Das Ganze schwimmt in einer eher seeeeehr dezent gewürzten Tomatensoße, was bedeutet, dass man beim Essen die ganze Zeit die Soße an den Fingern hat. Das dazu gereichte geröstete Sauerteigbrot liegt schräg auf dem Schüsselrand und hängt halb in der Soße. Dadurch ist die Hälfte aufgeweicht. Also ich muss hier nicht mehr unbedingt her. Dabei hatte ich mir im Vorfeld schon gedacht, dass ich heute gleich noch einmal für morgen reserviere. Das lasse ich dann doch lieber.

© Stefan Böhm, 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In den kommenden 6 Wochen werde ich übe Luxemburg, Belgien, Südengland nach Dublin fahren. Dort einmal gegen den Uhrzeigersinn rund um Irland und von Rosslare mit der Fähre nach Cherbourg und ab dort in einer knappen Woche durch Frankreich nach Stuttgart zurück. Nachtrag: Nachdem mir mein Roller in Belfast gestohlen worden ist, habe ich die Reise auf 4 Wochen mit Rückflug ab Corck verkürzt.
Details:
Aufbruch: 17.07.2023
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.08.2023
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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