Mit dem Roller nach Irland

Reisezeit: Juli / August 2023  |  von Stefan Böhm

01.08. Dublin – Belfast, ca. 140 km: 02.08. Titanic Museum und Hop on Hop Off

Als allererstes steht heute der Besuch beim Titanic Museum auf dem Programm. Die Frage dabei ist, wie hinkommen? Soweit ich es herausbekomme gibt es nur einen einzigen Bus der über den Fluss in die Richtung fährt. Der fährt genau einmal alle Stunde und dann muss man noch ein ganzes Stück laufen. Ich habe mir gestern Abend noch ein Ticket für 12:40 gekauft. Davor ist bereits alles ausgebucht. Dann kommt mir der Gedanke, statt mit dem regulären Bus mit dem Hop on Hop off Bus zu fahren. Das mache ich ja sowieso gerne, er fährt alle 15- 20 Minuten und er hält quasi beim Museum. Der kostet zwar gute 20 Pfund, aber dafür bekomme ich heute ja auch noch eine Stadtrundfahrt. Gesagt, getan, und um 11:15 war ich bereits beim Museum. Das passt aber ganz gut, weil ich so schon vor dem Museum die MS Nomadic anschauen kann. Schon das ist sehr interessant. Man kann sich gut vorstellen, wie die reichen Passagiere damals mit dem Schiff unterwegs waren. Trotzdem aber kein Vergleich mit Heute.

Das Museum selbst ist ja noch recht jung und absolut phantastisch. Es gehört zu den wenigen Museen, die auch für Museumsmuffel interessant gestaltet sind. Vieles ist interaktiv und die Mischung aus Bildern mit eingeblendeten Videosequenzen ist auch richtig gut gemacht. Das Museum beginnt dabei mit der Beschreibung von Belfast und seiner wirtschaftlichen Bedeutung zur damaligen Zeit, was fast noch interessanter ist, als die Titanic selbst, wobei die Räume bei denen es um die Entwicklung und den Bau gehen ebenfalls faszinieren. Dann kommt der Grund für die Time Slots. Alle Besucher müssen über einen Aufzug, der den damaligen Bauaufzügen nachempfunden ist in den vierten Stock fahren. Das dauert schon. Dann steht man auf einer Art Galerie, die die Höhe der Titanic vermittelt. Hier hat man die Wahl, sich bei einer Fahrt mit einer Art langsamer Achterbahn anzustellen oder diese zu umgehe und die Besichtigung ohne die Fahrt fortzusetzten. Es gibt Wägen für bis zu sechs Personen und wenige die für drei + Rollstuhlfahrer gedacht sind. An jedem Wagen kann die Sprache eingestellt werden. Bei mir hieß es ich soll bitte kurz warten. Dann habe ich einen Dreierwagen für mich bekommen. Das war auch gut so, weil ich da trotz Sicherheitsbügel etwas schräg sitzen konnte. Für die Fahrt bin ich etwa zwanzig Minuten angestanden, aber das hat sich unbedingt gelohnt. Diese Fahrt ist das Herzstück des Museums.

Wieder aus dem Museum hatte ich wieder Glück u d musste nur wenige Minuten auf den nächsten Hop on Hop off Bus warten. Das habe ich auch schon anders erlebt. Durch die äußeren Gebiete von Belfast fahren wir bis zur „Friedensmauer“. Hier steige ich aus. Theoretisch müsste ich auf einem Spaziergang von hier bis zur nächsten Haltestelle alle Wandgemälde sehen, ich mir vorgenommen hatte anzuschauen. So ist es auch, Wobei sich die Stecke wieder ein al ziemlich zieht im Vergleich zu dem Stückchen auf dem Stadtplan. Irgendwann kommen mir Zweifel, ob ich überhaupt die Stelle finde, an der ich wieder einsteigen kann. Haltestellenschilder wie sonst üblich hatte ich bisher auf der Fahrt etwas vermisst. Gerade beschließe ich, lieber zur Ausgangsstelle zurück zu laufen, als von hinten wieder einer angefahren kommt. Spontan winke ich ihm, dass ich mitfahren möchte und bin dann bin dann doch überrascht, als er tatsächlich anhält und mich mitnimmt. Das ist ja super. So kann ich meine Stadtrundfahrt bis zum Ende genießen.

Zum Abendessen habe ich mich heute in die andere Richtung orientiert. Hier gibt es drei Pubs nebeneinander, von denen mich vor allem der mittlere interessiert. Der Crown Liquor Salon entspricht hier in etwa der Temple Bar in Dublin mit dem Unterschied, dass die Preise hier in Ordnung sind, Während man in Dublin komplett über den Tisch gezogen wird. Leider ist es gerammelt voll. Auch der Pub nebenan ist überfüllt und beim dritten gibt es schon kein Essen mehr. Etwas ratlos stehe ich herum, dass der Crown Liquor Salon einen Seiteneingang in einer Seitengasse hat. Hier geht es eine Treppe hoch zum „Speisesaal“ über dem Pup. Das scheint es ab und zu zu geben. In einem Pup in der Nähe von meinem Hotel ist das auch so. Also rauf die Treppe und da warten schon wieder welche. Ich frage trotzdem am Empfang. Sie bedauert und meint frühestens in 45 Minuten. Also gut, dann gehe ich so lange spazieren und lasse meinen Namen aufschreiben. Als es soweit ist komme ich zurück und bekomme auch recht schnell einen Platz. Leider entspricht das Essen nicht dem Ambiente. Ich nehme eine Kartoffelsuppe die sehr wässrig schmeckt und ein Irish Stew endlich einmal. Die „reguläre“ Portion ist eher einmal eine kleine Portion. Das Fleisch ist ganz gut aber alles schmeckt wieder eher ein bisschen langweilig. Dafür habe ich mit einem Bier weniger als 25 Pfund gezahlt.

Speisesaal im ersten Stock

Speisesaal im ersten Stock

© Stefan Böhm, 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In den kommenden 6 Wochen werde ich übe Luxemburg, Belgien, Südengland nach Dublin fahren. Dort einmal gegen den Uhrzeigersinn rund um Irland und von Rosslare mit der Fähre nach Cherbourg und ab dort in einer knappen Woche durch Frankreich nach Stuttgart zurück. Nachtrag: Nachdem mir mein Roller in Belfast gestohlen worden ist, habe ich die Reise auf 4 Wochen mit Rückflug ab Corck verkürzt.
Details:
Aufbruch: 17.07.2023
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.08.2023
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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