Inside Passage

Reisezeit: Mai - August 2005  |  von Michael B.

Nordamerika: Alaska - Inside Passage

Mit unseren Rucksaecken auf dem Ruecken und vor dem Bauch, etwas nass geregnet und leicht angedreckt kommen wir Inselkinder schliesslich zu Fuss und ohne Stretch-Limousine am Nachmittag am feinen Vancouver Kreuzfahrt-Terminal an, was uns einige komische Blicke von Mitreisenden und dem Kreuzfahrtpersonal einbringt. Scheinbar sind wir dann so doch nicht die perfekte Kreuzfahrt-Klientel. Aber dann doch ein ansrengendes Laecheln als wir tatsaechlich ein Ticket aus der Tasche ziehen und doch nicht nur das huebsche Schiff knipsen wollen. Es geht doch, ist doch schliesslich FREESTYLE-Cruising, oder?

Ja, mit dem Schiff geht es ja Richtung Alaska, was ja Bundesstaat der USA ist, also nochmals Fingerabdruecke links und rechts und ein huebsches Foto und sie lassen uns drauf auf das schoene Schiff, die Norwegian Sun. Wow, so einen Luxus haben wir schon lange nicht mehr gehabt, 9 Restaurants, etliche Bars, Shows jeden Abend, 2 Swimmingspools, viele Whirl-Pools, also alles was das Herz begehrt.

Das Cruise-Terminal in Vancouver am Tag vor unserer Abreise
Le terminal de croisiere de Vancouver

Das Cruise-Terminal in Vancouver am Tag vor unserer Abreise
Le terminal de croisiere de Vancouver

Die Norwegian Sun - hier im Hafen von Ketchikan, 260m lang, 33m breit, stolze 2.050 Passagiere und 950 Besatzungsmitglieder passen auf insgesamt 12 Decks darauf, Baujahr ist 2001
Le Norwegian Sun dans le port de Ketchikan

Die Norwegian Sun - hier im Hafen von Ketchikan, 260m lang, 33m breit, stolze 2.050 Passagiere und 950 Besatzungsmitglieder passen auf insgesamt 12 Decks darauf, Baujahr ist 2001

Le Norwegian Sun dans le port de Ketchikan

Um 5 Uhr laueft die Norwegian Sun aus dem Vancouver Hafen und nimmt Kurs Richtung Alaska/ Inside Passage. Leider ist es sehr bedeckt und windig an diesem Tag, aber der Blick auf Vancouver und die umgebende Berglandschaft ist wunderschoen und wir geniessen die schoene Ausfahrt und die langsam am Horizont verschwindende Kulisse Vancouvers.

Die Ausfahrt vom Cruise-Terminal in Vancouver
Vue du bateau sur la Skyline de Vancouver

Die Ausfahrt vom Cruise-Terminal in Vancouver
Vue du bateau sur la Skyline de Vancouver

Den Abend erkunden wir das geraeumige Schiff und stellen fest, dass in allen Restaurants ausser dem Buffet Jeans, T-Shirts und sportliche Kleidung am Abend nicht gern gesehen sind.
Somit ziehen wir geschickt wie wir sind statt Jeans unsere saubersten Wanderhosen und statt T-Shirts allerfeinsten Alpaca-Zwirn aus Peru an und bestehen problemlos die Feuerprobe zum Einlass in eines der Spezialitaetenrestaurants am ersten Abend und hoffen bis heute noch auf den Gewinn des Preises fuer das schrillste Outfit.

Den naechsten Tag ist Seetag angesagt und wir erkunden weiter das Schiff und nutzen den Fitnessraum und die Whirl-Pools sowie Sauna und geniessen an Deck die an uns vorbeiziehende schoene gruene Landschaft der Inside Passage Alaskas und studieren in der Buecherei die uns bevorstehenden Zielhaefen. Unsere Kabine ist auf dem Deck 4 gelegen und ein schoen grosses rundes Bullauge ermoeglicht die Sicht nach draussen.
Abends gibt es frisch zubereitete lecker Sushi im Ginza-Restaurant.

Bullauge sei wachsam - unsere Kabine mit der Nr. 4218 auf Deck 4
notre cabine

Bullauge sei wachsam - unsere Kabine mit der Nr. 4218 auf Deck 4
notre cabine

Yami, yami, it's Sushi-Time
Soiree Sushi

Yami, yami, it's Sushi-Time
Soiree Sushi

Am fruehen Morgen um 7 legt die Sun dann am ersten Hafen in Ketchikan, der selbsternannten "Lachshauptstadt der Welt" an.

Statt City-Tour entscheiden wir uns fuer eine schoene Wanderung auf den Deer-Mountain, der tolle Blicke auf die Fjorde ermoeglichen soll. Die Wanderung ist aufgrund der geringen Zeit im Hafen nicht ohne, immerhin 1000m hoch und wieder runter, ein nettes Fitness-Programm also. Auf halber Strecke werden wir durch den voellig aufklaerenden Himmel und wunderschoene Ausblicke auf die Fjorde der Umgebung belohnt. Auch die Moskitos finden das Wetter klasse und summen uns ploetzlich von allen Seiten an und kosten ein wenig Mitteleuropaer-Blut. Unfairerweise schmeckt ihnen das Deutsche besser als das Franzosen-Blut, ab morgen wird dem mit Anti-Moskito-Creme vorgebeugt.

In der Stadt Ketchikan

In der Stadt Ketchikan

Blick vom Deer-Mountain
Vue du Deer Mountain

Blick vom Deer-Mountain
Vue du Deer Mountain

Nochmals Blick vom Deer-Mountain, da unten liegen 3 Kreuzfahrtschiffchen am Pier
Encore une vue du Deer mountain sur le port

Nochmals Blick vom Deer-Mountain, da unten liegen 3 Kreuzfahrtschiffchen am Pier
Encore une vue du Deer mountain sur le port

Den Abend beschliessen wir mit ein wenig in der Sonne liegen und lesen sowie der neuen Disziplin Jacuzzi-Whale-Watching. Einer der Whirlpools der Sun ist ganz dicht am Rand des Schiffes gelegen, sodass wir einen sehr guten Blick auf das Meer haben. Tatsaechlich sichten wir nach einiger Zeit den ersten Buckelwal, nicht der letzte den wir auf der Fahrt sehen werden.

Weiter geht die Reise nach Juneau. Obgleich Hauptstadt mit ca. 30.000 Einwohnern ist Juneau nur per Wasserflugzeug oder Schiff zu erreichen. Wir nehmen an einer Whale-Watching-Tour auf einem Jetboat teil und nach kurzer Zeit sehen wir ganz nah vom Boot den ersten Buckelwal. Ein tolles Erlebnis und wenn man so nah dran ist wird einem erst bewusst wie riesig diese Tiere tatsaechlich sind. Sie tauchen im 20-30 Sekunden Takt zum Atmen auf um dann nach einem tiefen Luftholen fuer einige Minuten mit einer winkenden Schwanzflosse abzutauchen. 2 weitere Wale konnten wir sichten, einer tauchte nach einem laengeren Tauchgang nur wenige Meter vom Schiff wieder auf, fast zum Greifen nahe. Ein paar Adler und Seeloewen und Robben kreuzten an diesem Tag auch noch unseren Weg.

Buckelwal voraus
Balein en vue!

Buckelwal voraus
Balein en vue!

Spaeter gings mit dem Bus noch zum Mendehall Glacier. An den Gletscher kommt man sehr nah dran, was beeindruckend ist. Auf dem tuerkisfarbenen Wasser davor schwimmen einige Eissschollen, die vom Gletscher abgebroeckelt sind. Leider reichte es nicht fuer einen Gang ueber den Gletscher, da das Boot schon um 1 Uhr wieder ablegte um in den Tracy Arms Fjord zu fahren.

Der Mendenhall Glacier bei Juneau

Der Mendenhall Glacier bei Juneau

Bei der Fahrt in den Tracy Arms Fjord kamen zunehmend mehr Eisschollen links und rechts von uns vorbeigeschwommen, teils mit sich sonnenden Robben darauf. Die Fahrt endete kurz vor dem Sawyer-Gletscher, hier waren die Schollen so dicht, dass das Boot aus Sicherheitsgruenden nicht mehr weiterfahren konnte. Anschliessend dann volle Fahrt zurueck mit Kurs auf Skagway. Wunderbar in Alaska ist es, dass es so lange hell ist (bis weit nach 22 Uhr) und man bis in die spaeten Abendstunden an Deck oder in einer Bar oder Restaurant die wunderschoene Landschaft bestaunen kann.

Im Tracy Arms Fjord mit Sawyer Gletscher im Hintergrund, Eisschollen erschweren die Weiterfahrt
Tracy Arm Fjord avec au fony Glacier Sawyer

Im Tracy Arms Fjord mit Sawyer Gletscher im Hintergrund, Eisschollen erschweren die Weiterfahrt
Tracy Arm Fjord avec au fony Glacier Sawyer

Schoene Farben am Abendhimmel der Inside Passage vom Pooldeck aus
Pont exterieur en soiree

Schoene Farben am Abendhimmel der Inside Passage vom Pooldeck aus

Pont exterieur en soiree

Abenddaemmerung in der Inside Passage

Abenddaemmerung in der Inside Passage

Skagway erreichen wir am naechsten Morgen um 7 Uhr in der Frueh. Wir beginnen den Tag ebenfalls frueh mit einer Wanderung zum Ice Lake und zum Lower Dewer Lake.

Der Iced Lake bei Skagway - so eisig war er aber (im Alaska Sommer) gar nicht
Iced Lake - Skagway

Der Iced Lake bei Skagway - so eisig war er aber (im Alaska Sommer) gar nicht
Iced Lake - Skagway

Ein lauschiges Plaetzchen am Lower Dewer Lake

Ein lauschiges Plaetzchen am Lower Dewer Lake

Weiter geht es zur Mittagszeit mit einer Fahrt mit der guten alten Eisenbahn auf den Whitepass, die im Jahr 1898 zur Goldgraeberzeit gebaut wurde.
Auf der Fahrt ueber interessante Brueckenkonstruktionen mitten im Berg gibt es wunderschoene Ausblicke auf die umgebende Berglandschaft und Wasserfaelle. Oben auf ca. 1000m, wo die Bahn dann auf kanadischem Territorium weiterfaehrt, liegt noch viel Schnee. Zum Glueck ging es dann von oben gleich wieder runter nach Skagway, sodass Michael die erneute Immigration nach Kanada erspart wurde

Die White Pass und Yukon Route Railroad kaempft sich langsam aber sicher den Berg hoch
En route vers le White Pass

Die White Pass und Yukon Route Railroad kaempft sich langsam aber sicher den Berg hoch
En route vers le White Pass

Oben angelangt auf amerikanisch-kanadischem Grenzgebiet
Frontiere canado-americaine

Oben angelangt auf amerikanisch-kanadischem Grenzgebiet
Frontiere canado-americaine

Nachmittags ging es dann zum absoluten Highlight der Woche, einem Helikopterflug auf einen der nahegelegenen Gletscher. Fuer uns beide war es das erste mal in einem Helikopter und der Flug ueber die Gipfel und Landung auf dem Gletscher - einfach WAAAAAHHHNNNNNSINNNNN!!!! Wir lassen mal die Fotos fuer sich sprechen, denn hier fehlen uns schlicht die Worte.

Start- und Landeplatz der Gletscher-Helis
Depart en helico pour les glaciers

Start- und Landeplatz der Gletscher-Helis
Depart en helico pour les glaciers

Ueber Alaaaska, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein 
Vue de l'helicoptere

Ueber Alaaaska, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
Vue de l'helicoptere

Gletscher in Sicht, da hinten die ganz kleinen Punkte im Schatten (hintere Bildmitte) sind tatsaechlich Menschen
Glacier en vue

Gletscher in Sicht, da hinten die ganz kleinen Punkte im Schatten (hintere Bildmitte) sind tatsaechlich Menschen
Glacier en vue

Landung auf dem Gletscher
Atterissage sur le glacier

Landung auf dem Gletscher
Atterissage sur le glacier

Sicher gelandet wagen wir ein paar Schritte auf dem Gletscher
Nous faisons quelques pas sur le glacier

Sicher gelandet wagen wir ein paar Schritte auf dem Gletscher
Nous faisons quelques pas sur le glacier

Letzter Hafen der Cruise in Wrangell am Freitag. Wir gehen mit dem Sea-Kayak auf Entdeckungstour und paddeln ein wenig auf dem Meer herum. Zwischendurch erwischt uns ein richtig netter Vollschauer, schliesslich sind wir im Regenwaldgebiet. Zwischendurch erspaehen wir ein paar Seeadler und Robben, die unser Kayak verfolgen. DUrch den Regen und den Wellengang musste die Tour leider etwas umdisponiert werden und wir konnten nicht die ganze Tour durchfuehren. Orkas, die sich sehr viel in diesem Gebiet tummeln, konnten wir leider keine sichten, ihnen war es scheinbar auch zu nass da draussen. Es bleiben schoene Paddelerlebnisse und ein Muskelkater

Auf dem Meer mit dem Kayak
Kayak en mer

Auf dem Meer mit dem Kayak
Kayak en mer

Das Ziel ist schon in Sichtweite, Wasser brauchten wir nicht, es gab genug von oben 
Objectif en vue

Das Ziel ist schon in Sichtweite, Wasser brauchten wir nicht, es gab genug von oben
Objectif en vue

Sarah laesst mal wieder den Alaska-Abendhimmel erroeten 
Dernier coucher de soleil en Alaska

Sarah laesst mal wieder den Alaska-Abendhimmel erroeten
Dernier coucher de soleil en Alaska

Zurueck auf dem Boden der Tatsachen, Waeschewaschen im Laundry-Shop in Vancouver

Zurueck auf dem Boden der Tatsachen, Waeschewaschen im Laundry-Shop in Vancouver

Nach einem weiteren Seetag mit Ausschlafen und Faulenzen am Pool bei schoener Alaska-Sonne erreichen wir am Sonntag morgen wieder Vancouver. Wir gehen wie wir gekommen sind schwer bepackt mit Rucksaecken und viel schmutziger Waesche von Bord und blicken auf eine wunderschoene Woche Alaska und Inside Passage zurueck.

Am Montag morgen geht es nach Los Angeles von wo wir in Richtung Yosemite Nationalpark aufbrechen werden ... Wir lesen uns

© Michael B., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Willkommen zu unserer kleinen Weltreise von Anfang Mai bis Ende August 2005. Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre, Sarah und Michael
Details:
Aufbruch: Mai 2005
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: August 2005
Reiseziele: Argentinien
Chile
La Serena
Atacama Wüste
Peru
Titicacasee
Kanada
Inside Passage
Fidschi
Neuseeland
Coromandel
Australien
China
Guilin
Thailand
Ko Phi Phi
Der Autor
 
Michael B. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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