Fahrradtour auf dem Balkan

Reisezeit: August / September 2005  |  von Andre Schoch

Serbien - Novi Sad und Belgrad: Belgrad und Umgebung

7.9. 25. Tag 37 km

Nach einem verdienten Frühstück des Volkes (ein Getränk und ein kleines "Sandwich") im Hotel erkundeten wir heute Belgrad. Wir fuhren mit dem Rad einige der schönen Fahrradwege an Donau und Sava ab, wo sich vor allem an der Donau auch in südlicher Richtung noch zahlreiche sehr schöne Bootcafes und Restaurants befinden, wie das bequeme Wooloomooloo wo wir unseren Morgencappuccino tranken.

Anschließend umrundeten wir Belgrads Stadtstrände am großen, künstlichen in der Sava angelegten See Ada Ciganlija. Dies ist Belgrad Freizeitparadies mit kilometerlangen Kiesstränden, zahlreichen Strandbars und Fahrradwegen im dazugehörigen Park. Und genau diese Lage am Zusammenschluss von Donau und Sava mit all den Ausflugscafes auf den Flüssen, den Parks, den Bademöglichkeiten geben Belgrad seine Attraktivität, denn die Stadt selber ist hektisch, chaotisch und wurde in so vielen Kriegen beschädigt, dass man sie in ihrer Gesamtheit nicht wirklich schön nennen kann.

Das bedeutet allerdings nicht, dass es nicht auch im Stadtzentrum hübsche Ecken gibt. Die Shopping-und Flaniermeile Knez Mihailova ist wirklich schön mit prachtvollen Häuserzeilen und Dutzenden Straßencafes. Ebenfalls sehr hüsch ist der große Stadtpark mit der mittelalterlichen Zitadelle auf dem Hügel über den Flüssen, von wo man sehr schöne Ausblicke hat. Ganz nett ist auch das alte Bohème-Viertel Skandarlija mit seinen Kopfsteinpflastergassen und zahlreichen Restaurants und Cafes. Was die Bar-und Cafészene angeht wird Belgrad durchaus ihrem Status als Metropole gerecht, da hat man die Qual der Wahl unter Hunderten von Optionen, urig gemütlich oder Großstadt-Chic, alles ist vertreten. Kulinarisch besteht allerdings noch großer Nachholbedarf. Abgesehen von einigen Italienern und den üblichen Verdächtigen (ein paar wenige verhältnismäßig teure Chinesen, französische Bistros, Tapas-Bars) gibt es in der Stadt kaum Optionen um kreativ oder exotisch Essen zu gehen.

Serbisch gegessen haben wir allerdings wieder sehr gut im Tri Sesira in Skandarlija. Etwas gehobenere Küche - Muckalica (450 Dinar), leckerer Sopska Salat (170 Dinar), gegrillte Pilze (330 Dinar) und gefüllte Paprika (240 Dinar) -zu fairen Preisen. Zu Abend teilten wir uns noch einen sehr feinen andalusischen Salat mit mariniertem Kalbfleisch im Tribeca. Diese extrem schicke und nicht ganz billige Bar kam mit seiner Speisekarte einer modernen Fusion-Küche noch am nächsten. Die Portion war serbisch üppig und daher für 450 Dinar preislich absolut in Ordnung. Der Abend wurde dann noch richtig lustig. Ich ging auf einen Abstecher in die Central Bar, eine recht schicke Cocktailbar gegenüber von unserem Hotel, wo anscheinend jeder jeden kannte und fast so etwas wie eine Privatparty veranstaltet wurde. Ich kam schnell ins Gespräch und bekam sogar einige Cocktails aufs Haus, aber auch die bezahlten Cocktails waren sehr günstig (195 Dinar) und kompetent gemixt. Sehr nette Leute, diese Serben.

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5-wöchige Radtour von Venedig nach Zagreb durch Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Rumänien und Ungarn
Details:
Aufbruch: 01.08.2005
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 16.09.2005
Reiseziele: Kroatien
Italien
Bosnien und Herzegowina
Serbien
Ungarn
Rumänien
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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