Per Anhalter von Indonesien über Mongolei und Afghanistan nach Deutschland

Reisezeit: Dezember 2006 - Juli 2009  |  von Piotr Nogal

Berge und Tsunamis

Der Norden der Philippinen versprach mir angenehmes Klima mit milden Temperaturen und wunderschönen Landschaften. So war es auch!
Erst aber verbrachte ich insgesamt 30 lange Stunden auf einem Cargo-Schiff von El Nido nach Manila. Nur sechs Stunden Verspätung waren es diesmal. So fuhr das Schiff nicht wie auf dem Ticket gedruckt, Mitternacht, sondern Morgens um sechs. Bereits kurze Zeit später gab es auch schon Frühstück. Was gab es? Genau Fisch und Reis. Mehr auch nicht! Da Jonathan, ein Engländer, mit dem ich zwei Wochen auf den Philippinen von Insel zu Insel reiste, etwas durch Fieber und Durchfall angeschlagen war, durfte ich seine Portionen genießen. Die Tage vor der Abreise, bekochten wir uns selbst, einmal gab es Bratkartoffeln mit Zwiebeln und viiiiel Knoblauch und am nächsten Tag Ei mit Beef plus Bohnen und Kartoffeln...hmmm.
Es verging eine Nacht und zwei morgen, als wir in Manila ankamen. Alte Erinnerungen frischte ich wieder auf. Geplant hatten wir beide, eine Nacht dort zu bleiben, damit sich Jonathan "regeneriert" und dann nichts wie zu einer Vulkaninsel. Am nächsten Tag also ging es frühzeitig dorthin und uns erwartete ein neues Erlebnis. Ohne Unterkunft,wie auch sonst die letzte Zeit standen wir auf der Hauptstrasse und überlegten was wir nun machen sollten, dort bleiben oder weiter.
Wir überlassen das dem Schicksal und hielten unsere Hände einfach mal auf die starkbefahrene Strasse. Diesmal hatte es ziemlich lange gedauert, doch als es dann mal geklappt hat, dann so richtig! Ein sehr reicher Mann mit einem zwei Wochen alten Bus hielt an und fragte wohin wir wollen. Wir antworteten nur, runter zum See. Er nickte und für die erste Zeit war es dann auch ruhig im Bus. Nach dieser Zeit, bot er uns an, zuerst zu seiner Pferdefarm zu fahren und anschließend in seinem "Holiday Resort", etwa 100 km weiter, seine Gäste zu sein. Jonathan und ich zweifelten kein bisschen. Schon erst recht nicht, als er hinzufügte, dass er mehrere swimmingpools hätte. Wir malten uns auf einer Rücksitzbank seines neuen Busses bereits im voraus Gedanken aus und waren überglücklich. Denn in der Hitze im Frischwasser zu baden, sollte doch etwas rares sein, wenn das gesamte Land von Salzwasser umgeben ist.

Auf der Ranch gab es frisch gepflückte Kokosnüsse und unterwegs zum Resort viele Geschichten der Philippinen. Auch habe ich die Antwort auf das "Hy Jo" Phänomen bekommen. Dafür war ich sehr dankbar. Hehe.
Insgesamt acht Swimmingpools wobei zwei davon mit Vulkanwasser befüllt werden und auch diese Temperatur haben. Erfrischend waren sie nicht aber erholsam und so richtig zum einschlafen.
Meine Zeit zum Abflug aus den Philippinen wurde immer knapper und ich hatte noch soooo viel vor. Ich entschied abzureisen und endlich in den kühlen Norden zu fahren. Eine Nacht noch, verbrachte ich bei einer einheimischen Familie in Manila. In einer kleiner Nebenstadt, wo es so richtig philippinisch ist. Abendessen,Frühstück und Mittag konnte ich kosten. War aber nicht anders als am Cargo-Schiff. Frischer Fisch und Reis. Egal zu welcher Tageszeit. Die Mutter mag mich besonders, da ich nicht so wählerisch im Essen sei, meinte sie. Hehe. Das erfreute mich besonders. Zu diesem Treffen kam ich über eine Bekannte aus dem Internet. Auf dem selben Weg, wie ich zu Ros aus Indonesien kam.
Viele Emails mit Ostergrüßen habe ich bekommen und da wurde mir erst bewusst, warum es in den Philippinen die Höhle los ist. Familien mit den Autos vollgepackt unterwegs oder aber alle zu Hause. Bis zu 90 Prozent sind hier christlich. Das war auch ein Grund, dass die Züge nicht fuhren und ich das erst am Tag des Geschehens erfuhr. So stand ich nun da am Bahnsteig und wartete. Bis es mir nach nur kurzer Zeit irgendwie ru ruhig war und nachfragte. Ich landete im Bus.
Über Nacht fuhr ich nach Banaue. Punkt sechs Uhr morgens kam ich in einem vernebelten kalten Ort an und war einfach froh, dass ich endlich auch mal meinen Pullover anziehen durfte. Frische Temperaturen und leichter Regen auf ca 1500 Metern. Super, dachte ich mir. Der dichte Nebel löste sich nach Stunden auf und ich wanderte den Reisterassen entland bis zu einem eiskalten Wasserfall. Es war wirklich kalt, aber ich musste einfach. All die lange Zeit nur warmes Wasser und Temperaturen. Auf so ne art Reserve für die bevorstehenden heißen Monate.

Kaum war ich draußen aus dem Wasser musste ich auch wieder den langen Trek zurück wandern, aber diesmal bergauf! Wie ich am Wasserfall nass aus dem Wasser kam, so kam ich auch durchgeschwitzt oben an der Straße wieder raus.
Zusammen mit einem Türken teilte ich ein Tricycle und wanderte mit ihm diesen Tag herum. Es folgten schließlich noch folgende Tage in den wunderschönen Bergen, an denen wir uns immerwieder trafen ohne etwas ausgemacht zu haben. Durch Zufall dann, habe ich eine einheimische Familie kennengelernt und es wuchs dabei eine art Freundschaft an. Den kommenden Tag verbrachte ich komplett mit dieser, sei es bei der Autofahrt, beim Picknick oder beim Wandern. Besonderes Highlight zum Schluss der Philippinen war, als ich ihn im gleichen Flieger nach Kuala Lumpur den Türken wieder traf.Hehe.
Doch unsere Wege trennten sich letztendlich auch dort. Er ging südlich und ich nördlich nach Penang. Lange aber hielt es mich dort nicht. Etwas unheimlich war es dort für mich. Eine Insel mit einem berühmten Namen aber nicht so besonders interessant.
Nichts wie weg also nach Thailand, wo ich vieles über Essen und Leute gehört habe. Bereits auf der Grenze ist mir eines aufgefallen, das Lachen ist hier angeboren! Vom Essen konnte ich auch gleich eine Meinung bilden. Leckerschmecker!
Die erste Nacht verbrachte ich dann im Lagerraum eines Resorts und die drei weiteren waren auch kostenfrei. Nur eine Stunde verbrachte ich auf dem weltberühmten Strand von Phuket "Patong Beach". Der Trubel und überhaupt das gesamte Flair erinnerte mich an "Bibione" in Italien. Nur dass es vom Essen billiger, das Wasser wärmer und klarer und das Wetter traumhafter ist. Per Anhalter schlug ich mich ein wenig in den Norden und verbrachte eine Nacht in einem verlassenem Haus am Meer, dass bei der Tsunami Welle 2004 verwüstet wurde. Beim Sonnenuntergang, den ich filmen wollte zeigte mir die Welle ihre Kraft, ich stellte meine Camera EIGENTLICH auf einen sicheren Platz vor den Wellen, doch ploetzlich wurden diese so maechtig, dass der Abstand nicht mehr ausreichte und eine Ueberspuelung nicht verhindert werden konnte. Ein Schock fuer mich!
Anschliessend geschah etwas unheimliches in der Nacht.
Ein mächtiges Gewitter zug über diesen Ort her und das Geräusch der Wellen brachte meine Hintergedanken der Katastrophe näher. Ich war froh, als ich morgens um kurz nach fünf Uhr das Haus verlassen habe und mich in den Osten Thailands aufmachte. Auch diesmal per Anhalter. Über Chumphon kam ich in Bangkok an.
In Bangkok selbst verbrachte ich eine schöne Zeit, dank dem Essen und einer super Übernachtungmöglichkeit. Natuerlich habe ich mir die allergleiche Camera wieder gekauft, auch wenn sie von einem Secondhand Markt stammt, sie schaut aus wie Neu und funktioniert einwandfrei. Ich bin uebergluecklich..

Mein Visa von Myanmar habe ich nach vier Tagen Wartezeit auch bekommen und so hält mich nun nichts mehr, in das Nachbarland, dass auch Burma genannt wird. Leider mal wieder per Flieger, aber anders gings auf meiner Reise nicht.
Wie es war, wird berichtet....FORTSETZUNG FOLGT : )

© Piotr Nogal, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Per Anhalter auf dem Land- und Wasserweg von Indonesien über Mongolei und Afghanistan nach Deutschland..
Details:
Aufbruch: 30.12.2006
Dauer: 31 Monate
Heimkehr: 27.07.2009
Reiseziele: Indonesien
Malaysia
Philippinen
Thailand
Myanmar
Laos
Kambodscha
Vietnam
China
Der Autor
 
Piotr Nogal berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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