Asien in zwei Monaten - von Peking bis nach Bangkok

Reisezeit: Februar - Mai 2008  |  von Maike Naruga

Peking Teil 1

Als wir voellig erschoepft und verbrannt im Flieger gen Peking waren, merkte man schon gleich den Unterschied zum ersten Flug. Ueberwiegend Chinesen an Bord und die Stimmung war anders. Einige weigerten sich ihre Sachen in die dafuer vorgesehenen Klappen zu tun, obwohl sie am Notausgang sassen, anderen war es egal, wenn jemand neben ihm schlief und machten das Fenster auf, so dass die aufgehende Sonne dem Schlafenden direkt ins Gesicht blendete und sie zogen auffaellig laut die Nase hoch... All diese Sachen sind uns zu Beginn aufgefallen, aber im Grunde haben wir die knapp 7 Stunden Flug geschlafen. Kein Essen mitbekommen, keinen einzigen Film gesehen - nada! Wir waren froh, dass wir uns etwas ausruhen konnten und unsere Gesichter aus der Sonne waren.

In Peking angekommen, haben wir ohne viel Theater den Bus richtung Innenstadt gefunden und waren die einzigen Touristen an Bord. Nach ca. 1 Stunde Fahrt mussten wir den Bus wechseln, um zum Hostel zu gelangen. Wir wurden sofort von Taxifahrern angequatscht, aber schafften es doch mit Zeichensprache den richtigen Bus zu finden. 1 Yuen kostet eine Busfahrt - ca. 11 Cent! Ein Schnaeppchen im Vergleich zu HHer Preisen Auch das Hostel fanden wir ohne grosse Probleme und wir muessen zugeben - es ist ein Traum! Und das ist wirklich ernst gemeint...grosse Betten, dicke Decken, saubere Laken! Super Klos und Duschen..echt unglaublich, wir hatten wirklich anderes erwartet. Dabei muss man beachten, dass wir fuer dieses Superhostel 4,50 Euro pro Nacht zahlen! Absolut empfehlenswert! Ausserdem liegt es sehr zentral, zu Fuss kann man viel erreichen.

Unsere erste Citytour ging zur Apotheke, auf der Suche nach Fenistil oder Aloe-Gel. Apotheke gefunden, aber...keiner Sprach Englisch und keiner wusste mit der deutsche Fenistil-Tube etwas anzufangen...in der zweiten Apotheke trafen wir durch Zufall auf einen Chinesen, der deutsch sprach und er hat uns geholfen. Die Tube, die wir dann kauften, roch jedoch nicht so nach Aloe wie wir es kannten...Trini schmierte die Paste jedoch grosszuegig auf ihre Arme!

Im Anschluss suchten wir nach etwas Essbarem. Nur wo? In einer Mall fanden wir einen Food-Court mit asiatischen Koestlichkeiten. Die Gerichte lagen jeweils unter Plastik aus und man konnte eigentlich sehen was man essen konnte. Nur erkannte man nicht, was Fleisch und was Gemuese war. Alle Verkaeuferinnen sprachen uns auf chinesisch an und wir hatten buchstaeblich drei ??? im Gesicht. Bis wir unsere erste Karteikarte zueckten: Wir sind Vegetarier. Bitte kein Fleisch, Gefluegel oder Fisch. Ploetzlich hellten sich die Gesichter der Chinesen auf und sie brabbelten uns voll. Naja...nach einigem hin und her, Zeichensprache wussten wir was wir essen konnten, wollten. Hier das Resultat! Yiyiun, ohne deine Karte waeren wir sicherlich verhungert!

Unser erstes Essen in China

Unser erstes Essen in China

Am naechsten Morgen bzw. Mittag machten wir uns auf dem Weg zur Verbotenen Stadt. Zu Fuss. Keine 10 Minuten vom Hostel entfernt.

Die Besichtigung hat uns ca. 3 Stunden gekostet und in der Zeit haben wir noch nicht mal alles gesehen. Fuer einige Bereiche muss man auch noch extra Eintritt zahlen. Es war ueberwaeltigend gross. Nach einem Tor kam das naechste und ueberall gingen kleine Gassen ab, hinter fast jedem Haus befindet sich ein neuer kleiner Innenhof. Einige Gebaeude wurden leider gerade restauriert. Es war jetzt schon voll mit Touristen, auch vielen Asiaten, wir moechten nicht wissen, wie es im Sommer sein wird - vor allem waehrend der Olympischen Spiele!

Wir haben natuerlich viele viele Fotos gemacht, aber wir stellen hier nur sehr wenige online, da das Internet hier nicht so schnell ist.
Leider war das Wetter nicht so doll, bzw. die Smogwolke hing tief ueber der Stadt.

Eingang zur Verbotenen Stadt vom Tiananmen Platz aus

Eingang zur Verbotenen Stadt vom Tiananmen Platz aus

Lecker, lecker!

Lecker, lecker!

Im Anschluss sind wir wieder zu Fuss gen Hostel gelaufen und sind in der Wangfuying Snack Street Essen. Ein Abenteuer fuer sich. Eine kleine Gasse zwischen den grossen Shoppingmalls, die unzaehlige kleine Kuechen beherbergt, die Essen verkaufen. Neben gegrillten Maden gab es auch Spiesse mit Erdbeeren, Ananas, Fleisch und auch Skorpionen. Lecker! Auch dort haben wir wieder Nudelsuppe gegessen und waren die Attraktion fuer alle Chinesen.

Abends sind wir noch "schnell" zur Beijing West Railway Station gefahren, um unsere Zugtickets nach Xi`an zu kaufen. Der Bahnhof war brechend voll, die Heizung in der Halle auf volle Pulle und wir mitten drin. Irgendwo blinkte dann ein Schild auf "English speaking counter". Nichts wie hin...die Frau sprach aber nur gebrochen und als wir nach der Uhrzeit fragten, sagte sie immer "night, night" - nach einigem hin und her haben wir erst verstanden, dass sie eigentlich "nine, nine" sagen wollte. Mit den Tickets in der Hand (gleicher Zug, gleiches Abteil haben wir doch einen unterschiedlichen Preis gezahlt - anscheinend je hoeher das Bett, desto billiger) sind wir zum Gleis gelaufen. Vor lauter Menschen sah man nicht 1x die Gleise, wir konnten es nur erahnen. Nach 5 Minuten war es uns genug und haben uns auf den Rueckweg gemacht. Wir sind gespannt, wie die Fahrt ansich werden wird und vor allem, ob wir ueberhaupt unser Abteil finden werden

Am kommenden Tag sind wir zum Summer Palace gefahren. Liegt etwas ausserhalb der Stadt, aber im Reisefuehrer stand alles gut beschrieben - dachten wir. Aber der eine Bus fuhr nicht dort wo er sollte und im Endeffekt sind wir ueber Umwege, also nochmals U-Bahn und Bus fahren, angekommen. Gleichzeitig mit uns eine Deutsche Tourigruppe der TUI! hihihi
Das Wetter war super, zwar kalt und windig, aber sehr sonnig. Nicht so gut fuer unsere Gesichter, aber dafuer sehen die Fotos super aus! Auch der Summer Palace ist sehr weitlaeufig und man kann Stunden darin zubringen, wenn man wirklich alles sehen moechte.

Maike vorm Summer Palace Tempel

Maike vorm Summer Palace Tempel

Nachdem wir nur den Studentenpreis am Eingang zahlen mussten (Trini war mega stolz drauf!), goennten wir uns noch den Aufstieg zum Tempel in dem noch ein Budda mit 7 Koepfen steht. Der Weg dort hoch hat sich allemal gelohnt! Die Aussicht ueber das ganze Gebiet des Summer Palace war super, man konnte sogar die ganze Skyline Pekings sehen. Auch wenn wir nicht alles gesehen haben, lohnt sich ein Besuch und vor allem die extra 10 Yuen zum Tempel!

Hier einige Eindruecke des Summer Palace:

Blick vom Tempel uber die ganze Anlage, im Hintergrund die Skyline Pekings

Blick vom Tempel uber die ganze Anlage, im Hintergrund die Skyline Pekings

Maike und Trini vor der Skyline Pekings

Maike und Trini vor der Skyline Pekings

Anschliessend hetzten wir noch schnell zu den Hutongs Pekings. Die einzigen kleinen Haeuser der Stadt, die noch nicht durch Hochhaeuser ersetzt wurden. Wir schafften es tatsaechlich noch im Hellen und konnten so noch unbekuemmert durch die kleinen Gassen schlendern. In Mitten der Hutongs stehen zwei Tuerme. Der Bell Tower und der Drum Tower.

Als wir uns auf den Rueckweg zum Hostel machten, waren wir erstaunt darueber wie gut wir uns bereits auskennen. Zumindest haben wir einen Bus gefunden, der uns direkt zum Hostel brachte. Natuerlich haben wir auch heute wieder dank der Karteikarte lecker essen koennen. Dieses Mal gebratene Nudeln mit Gemuese.

Hutong schraeg - sorry!

Hutong schraeg - sorry!

© Maike Naruga, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem Bestehen des 1. Staatsexamens geht es vor dem Referendariat, gemeinsam mit meiner Schwester, auf eine Reise durch einen Kontinent, der mir bisher völlig fremd ist. China, Vietnam, Kambodscha, Laos und Thailand. Keinerlei Sprachkenntnisse, keine Hostelbuchungen, keine exakte Route...das Abenteuer kann beginnen!
Details:
Aufbruch: 27.02.2008
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 02.05.2008
Reiseziele: China
Vereinigte Arabische Emirate
Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand
Der Autor
 
Maike Naruga berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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