Asien in zwei Monaten - von Peking bis nach Bangkok

Reisezeit: Februar - Mai 2008  |  von Maike Naruga

In 52 Stunden nach Vietnam

In Guangzhou angekommen machten wir uns sofort auf die Suche nach Tickets nach Nanning. Von dort soll man mit einem Bus in 10 Stunden nach Hanoi kommen.
Als Erstes mussten wir vom Ostbahnhof zum Hauptbahnhof fahren. Die Strecke haben wir im Taxi zurueck gelegt. Dort angekommen trafen wir auf das uns altbekannte Bild auf Chinas Bahnhoefen: eine Masse an Menschen, die auf ihre Zuege warten.
In diesem Gewuehl fanden wir auch das Ticket Office, aber leider gab es keine Tickets mehr nach Nanning. Da wir kaum Bargeld dabei hatten und man Tickets nur cash bezahlen kann, machten wir uns auf die Suche nach einem Geldautomaten. Diese Suche entwickelte sich zu einer zaehen Angelegenheit. Vor allem bei heissem Wetter und den dicken Rucksaecken auf dem Ruecken. Trini machte sich auf die Suche nach einem ATM und Maike wachte in einer Ecke ueber die Rucksaecke. Nach einer Weile kam Trini wieder - Geld in der Hand. Wir schnallten uns wieder die Rucksaecke auf und machten uns erneut ins Gewuehl des Bahnhofs auf. Erneut warteten wir in der Schlange und erneut sagte man uns, dass wir erst am naechsten Tag nach Nanning fahren koennen - ausser wir wuerden "standing-tickets" buchen! Doch das wollten wir uns nicht antun. Also kauften wir zwei hard sleeper fuer den naechsten Nachmittag und machten uns auf die Suche nach einem Hostel. Eine Uebernachtung, die nicht geplant war.

Wir hatten Glueck im Unglueck, denn wir fanden ein Hostel direkt am Fluss in der Stadt und in dem wohl ruhigsten Viertel der Stadt. Kaum Leute waren dort, es war nagelneu und wir chillten den ganzen Tag und naechsten Morgen bis der Zug ging. Wir hatten auch nicht wirklich Lust uns die Stadt anzusehen, hier dennoch einige wenige Eindruecke.

Blick ueber den Fluss in Guangzhou

Blick ueber den Fluss in Guangzhou

unser Hostelzimmer

unser Hostelzimmer

Stand am Locker

Stand am Locker

Unsere einzigen Aktivitaeten in Guangzhou waren, dass wir am fruehen Abend in einem Supermarkt einkaufen waren und abends Essen gingen. Die Kellnerin fand es sehr witzig, dass wir Karteikarten mit chinesischen Saetzen dabei hatten. Sie hat sich alle angeguckt und war begeistert. Ohne die Karten haetten wir auch dort nur schwer ausdruecken koennen, dass wir kein Fleisch essen.

Der Zug nach Nanning war der schaebigste, den wir in China hatten. Die hard sleeper Abteile waren offen und man schlief praktisch in einem grossen Abteil mit 66 Leuten. Ueberwiegend waren Maenner unterwegs und man kann sich vorstellen wie laut es nachts wurde, wenn alle anfangen zu schnarchen! Herrlich! Unsere mp3-Player liefen auf voller Lautstaerke

In Nanning kamen wir um 6 Uhr morgens an und laut underem Reisefuhrer fuhr der Bus nach Hanoi um 8 Uhr ab. Das Ticketoffice war natuerlich noch geschlossen und so kauften wir ein Ticket fuer den Zug zur Grenzstadt Pingxiang. Die Fahrt startete auch um 8 Uhr und dauerte 3,5 Stunden. Als wir in der Wartehalle auf die Abfahrt warteten, sahen wir einen anderen Touri kommen. Trini sprach ihn sofort an und wir sind ab dem Zeitpunkt mit Phil aus London weiter nach Hanoi gefahren.

Der Zug war ein uralter und drei Leute teilten sich eine Bank. Wir hatten ein Ticket am Fenster, aber ein Chinese, der dort sass dachte er koennte uns verklickern, dass es sein Platz war. Wir schafften es aber uns den Fensterplatz zurueck zu erobern Die Chinesen, die um uns herum sassen versuchten ein Gespraech mit uns anzufangen. Selbst als wir ihnen die Karte mit "wir sprechen kein Chinesisch" zeigten, wollten sie nicht glauben, dass wir es auch nicht lesen koennen. Nach mehreren Versuchen gaben sie auf.

In Pingxiang angekommen sahen wir, dass noch ein weiterer Tourist im Zug gewesen sein muss. Sofort schlossen wir uns zusammen, um ein Taxi bis zur Grenze (dem Friendship Pass) zu nehmen. Ein Maedchen, eine Vietnamesin, sprach uns sofort an, die auch zur Grenze wollte. Da sie auch chinesisch spricht, handelte sie einen Preis mit dem Taxifahrer aus. Kaum sassen wir drin, fing der Fahrer an den Preis in die Hoehe zu treiben. Sie diskutierte und diskutierte, aber er liess nicht mit sich reden. Phil, der ein Jahr in China lebte, fing ploetzlich auch an seine drei gelernten Woerter auszupacken, aber auch das half nicht! Schliesslich zahlten wir den hoeheren Preis und kamen an der Grenze an.

Der andere Touri kam auch aus England und somit hatte Phil einen Gespraechspartner gefunden. Langsam troedelten sie hinter uns her. An der Grenzkontrolle auf der Seite Vietnams kamen wir an einem grossen Schrank vorbei, der gefuellt war mit Drogen, die beschlagnahmt wurden. Das fanden die Jungs natuerlich am beeindruckensten!

Lucy, die Vietnamesin, organisierte einen Bus, der uns direkt nach Hanoi fuhr. Waere sie nicht gewesen, haetten wir von der Moeglichkeit nicht erfahren und waeren sehr umstaendlich nach Hanoi gefahren. So sparte sie uns Zeit und wahrscheinlich auch etwas Geld. Der Bus wurde bis aufs Letzte bepackt und dann fuhren wir in ca 3 Stunden nach Hanoi.
Unterwegs rief Lucy in mehreren Hostels und Guesthouses an und wir mussten feststellen, dass fast alles ausgebucht war. In einem Guesthouse in der Altstadt Hanois fanden wir schliesslich zwei Zimmer fuer jeweils 10 Dollar pro Nacht.

Lucy brachte uns sogar noch direkt bis in Hostel und half uns beim einchecken und bei den Tourmoeglichkeiten, die wir von dort aus buchen konnten.

Wir waren alle froh, als wir endlich in Hanoi ankamen und wussten sehr zu schaetzen was Lucy fuer uns gemacht hatte!

Nach 52 Stunden erreichten wir endlich das Thu Giang Guesthouse in Hanoi. In der Mitte Lucy

Nach 52 Stunden erreichten wir endlich das Thu Giang Guesthouse in Hanoi. In der Mitte Lucy

© Maike Naruga, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem Bestehen des 1. Staatsexamens geht es vor dem Referendariat, gemeinsam mit meiner Schwester, auf eine Reise durch einen Kontinent, der mir bisher völlig fremd ist. China, Vietnam, Kambodscha, Laos und Thailand. Keinerlei Sprachkenntnisse, keine Hostelbuchungen, keine exakte Route...das Abenteuer kann beginnen!
Details:
Aufbruch: 27.02.2008
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 02.05.2008
Reiseziele: China
Vereinigte Arabische Emirate
Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand
Der Autor
 
Maike Naruga berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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