Lea und Ida unterwegs mit Tante Eggut bei den Aussi's, Tassi's und den Kiwi's

Reisezeit: Oktober 2008 - Februar 2009  |  von Christian Jabsche

15_Kia Ora- Hallo im Land der weißen Wolke

Um aus der Wildnis zurück in die Zivilisation zu kommen mussten wir einige Berge überfahren. Zuerst ging es vorbei an einer riesigen Kupfermine. Dort wird immer noch Kupfer abgebaut. Das merkt man auch an den Flüssen, da dort früher einfach alles in den Fluß eingeleitet wurde und selbst heute noch die Bäume das nicht so gut vertragen, besser gesagt sterben.

Apropo Bäume. Es gibt, glaube ich, nicht allzu viele Orte auf dieser Welt die innerhalb von 16km vier verschiedene Vegetationen aufweisen. Im Mt. Field NP konnten wir dies beobachten. Das ging von Regenwaldbäumen und - sträuchern, über Mischwald, alpine Vegetation zu ....!
Zum Schluss standen wir an einem See, der 1200m über dem Meeresspiegel lag und es war furchtbar kalt. Zum Glück hatten wir unsere Wanderung für heute schon erledigt. Dabei besuchten wir den Nelson Wasserfall, den Horseshoe Wasserfall und ein Gebiet mit riesengroßen Bäumen. Da konnte ich auch mal mit meinen Beinen abmessen, wie lang der umgefallene Baum war. Sie sagten 2 Schritte sind ca. 1m. Da ich nun etwas kleiner bin habe ich gleich mal 3 Schritte zu 1m gemacht und kam auf ungefähr 50m. Das die Bäume auch riesige Wurzeln haben konnten wir unterwegs an einigen anderen Wanderwegen feststellen.

Man merkte, dass Papa zurück nach Hobart wollte, denn er nahm den falschen Abzweig und stellte erst etwas später fest, das wir ja noch mal kurz einen Abstecher incl Übernachtung in der Wildnis vor hatten. Es sollte unser letztes Lagerfeuer auf Tasmanien sein. Am nächsten Tag war dann auch noch die Strasse zu Ende und es ging nicht mehr weiter. Wir waren am südwestlichsten befahrbaren Punkt Tasmaniens angelangt am Gordon Damm.

Dies ist ein Staudamm der vor ca. 30 Jahren unter großen Protest der Umweltschützer errichtet wurde. Es gibt dort einige Seen, wo man unter anderem gut Angeln kann. Gut zu sehen sind auch noch die Bäume die einfach überflutet wurden und welche heute noch ganz grau im Wasser stehen. Übrigens gibt es die Protestler immer noch. Sie protestieren gegen die Abholzung des Waldes, was nicht gerade wenig ist, da uns einige mit Holz beladenen Laster von der Strasse drängeln wollten. Die Wiederbepflanzung ist dann meist mit Eukalyptusbäumen, welche schnell wieder nachwachsen, aber nicht gut ist für die natürliche Vegetation.
In Hobart wartete schon sehnsüchtig unser Kevin und natürlich die Cordel. Zuerst ging es zu Kevin, der für seine Tochter Debbie, Früchte und sonstige Leckereien, wie Marmelade, Tomatensoße etc. verkaufte. Wir durften auf und in den alten Bedford Platz nehmen.

Anschließend ging es auf den Salamancamarkt, welches der größte seiner Art in Australien ist. Da verkaufen sie dann von neu bis alt, von Gemüse bis Zuckerwatte einfach alles.

Zum Abschluß unserer Tasmanien Tour besuchten wir noch ein Folkfestival in der Nähe von Hobart. Dort gab es viele Musikanten und Tänzer.

Auf dem Rückweg ging es noch auf den Mt. Wellington. Der ist 1270m hoch und liegt genau in Hobart. Von oben kann man ganz weit in das Land und in die Stadt hinein schauen. Leider sahen wir auch von dort den Flughafen.

Denn wir mussten Abschied nehmen, von Australien, von den Kängurus, von Cordel, von Kevin, von Tasmanien, von Tante Egguth und natürlich von den giftigen Schlangen. Bepackt mit Debbies Spitzenmarmelade, Gary's Decke, meinen neuen Inlineskatern und 79 kg statt 47 kg Gepäck (armer Papa) ging es zum Flughafen und in ein neues Land.

In Auckland einige Stunden später schallte uns ein Kia Ora entgegen. Die heißt auf Maori Hallo, Viel Glück oder Alles Gute. Die ersten Nächte sollten wir diesmal nicht in einen Camper verbringen, sondern in einem Backpacker. Backpacker ist eine Unterkunft fast wie eine Jugendherberge. Da schlafen nur jüngere Leute und feiern da auch ab und zu. Papa hatte aber extra einen Ruhigeren ausgesucht. Der Backpacker war auch nur eine halbe Stunde von der Innenstadt entfernt. Da wollte ich versuchen mal eine meiner wenigen erlernten englischen Wörter anzuwenden, war aber totale Fehlanzeige. Dort waren ca. 80% nur Deutsche. Wir mussten sogar hören, das es in den anderen Backpacker so ähnlich ist. Soll heißen, das Neuseeland ein Land der deutschen Urlauber ist, ja ja der Jan, die Romy, der Mirko oder der Dr. P waren ja auch schon hier.
Nun ging es los, mal wieder die Innenstadt zu erkunden. Der erste Abstecher ging natürlich auch etwas ungewollt ins Museum. Papa hatte den Fotoapparat vergessen und im Museum macht man sowieso nicht so viele Bilder. Dort sahen wir sehr viel über die Entstehung Neuseelands. Neuseeland ist ja unterteilt in eine Nord- und eine Südinsel. Sie wurde vor Millionen von Jahren durch Vulkanausbrüche so geformt wie sie jetzt ist. Vor ca. 800 Jahren segelten Polynesier nach Neuseeland und siedelten sich dort an. Das sind die Ureinwohner und heißen Maori, vergleichbar mit den Aboriginies in Australien. Bei den Maories heißt Neuseeland, "Land der weißen Wolke." Vor ca. 350 Jahren segelte der Abel Tasman, Holländer (Mit Schiff und nicht mit Wohnwagen!!!!), um die Welt und fand nicht nur Tasmanien sondern auch Neuseeland und einiges mehr. Dann begann die Zeit der Besiedlung. Übrigens, mögen sich die Australier und die Neuseeländer nicht so. Für die Kiwi's sind die Aussi's die Nachfahren der Strafgefangenen und andersherum sind die Kiwi's kurz davor von der Erde runterzufallen und das Schlimme laut Aussi's es bekommt keiner mit. Ist ja fast wie bei uns, wenn's um Fußball geht -> Mama, FCC Fan und Papa, RWE Fan.
Zum Abschluss des Museumsbesuch mussten wir uns an Claudias Versprechen erinnern, nachdem sie gut vom Aconcaro runtergekommen sind. Sie hatte gesagt, sie wollte nie wieder so eine Expedition mitmachen. Wobei Papa meinte, erst wenn sie mit 80 zusammen in Tante Katjas Seniorenheim sitzen, würde er das glauben. Dort sahen wir den Originaleispickel von Edmund Hillary, welcher damit den Mt. Everest bezwang. Der war übrigens Neuseeländer!

Auckland ist die größte Stadt, aber nicht die Hauptstadt Neuseelands. Sie hat den angeblich größten Turm der südlichen Hemisphäre (Der Skytower in Melbourne, wie ich schon mal früher erwähnte, über 300m ist halt nur ein Gebäude!!). Von da oben hat man einen herrlichen Blick über die Stadt. Und plötzlich kam ich mir vor wie im Kino. Da schwebte eine Figur durch die Lüfte. 182m in der Höhe, ich wusste ja durch Paul in der Kita, dass es da so einen Spyderman gibt, aber hier in Auckland?? Aber es waren wagemutige Menschen, die vom Tower aus runtersprangen. Mir reichte schon die Glasplatte auf der ich stand und 182 m in die Tiefe schauen konnte.

Als Krönung des Abends gab es nach einer Tour durch eine Schiffsmuseum eine Fahrt im Hafen von Auckland mit einem echten Segelschiff. Ich kam mir vor wie eine Piratenkapitänin. Fehlt nur noch die Schatzkarte. Papa musste sogar Handanlegen und das Segel hochziehen.

Die Zeit verging wie im Fluge und nach den drei Nächten holte Papa unseren neuen Camper. Nun ging es wieder los unsere Hatz nach Abenteuern und Kilometern. Denn wir hatten in Australien über 9600km zurückgelegt. Von Vulkanen, Glühwürmchen und Papas Tanzeinlagen berichtet dann die Ida.

Haere ra

Lea

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir zwei - 4 und 6 Jahre alt - gehen auf Reisen mit unseren Eltern. Ach ja und Tante Eggut ist natürlich auch dabei. 6 Wochen im Südosten von Australien, 4 Wochen auf der Insel Tasmanien und anschließend 6 Wochen nach Neuseeland. Kommt mit und seit dabei auf unserer Abenteuerreise ...
Details:
Aufbruch: 30.10.2008
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 27.02.2009
Reiseziele: Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Christian Jabsche berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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