Auf nach Indien!

Schon sitzen wir wieder am Bahnhof und die Reise geht weiter nach Khajuraho. Thomas such verzweifelt nach Toilettenpapier fuer sein Rotznase, waehrend ich im Warteraum sitze und mich mit droehnendem Bahnhofsansagen auf Hindi durch die Lautsprecher berieseln lassen. Wir starten mit dem Zug, der drei Stunden nach Jhansi benoetigt. Von dort aus geht es ca. sechs Stunden mit dem Bus weiter. Insgesamt betraegt die Strecke rund 400 Km.
So war es zumindest geplant, aber wie wir es von Asien gewoehnt sind, kommt immer alles anders. Kaum sind wir aus dem Zug in Jhansi gestiegen, "ueberfielen" uns die Tuk-Tuk-Fahrer. Gemeinsam mit einem russischen Paerchen feilschten wir um den Preis zum Busbahnhof. Fuer 40 Rupies quetschten wir uns zu viert in das Gefaehrt. Kaum sassen wir draengten sich noch zwei Inder links und rechts zum Fahrer und einer hing sich noch hinten dran.Das Fahrzeug aechzte ein wenig bei der Anfahrt. Einer der zwei Inder neben dem Fahrer versuchte uns unentwegt davon zu ueberzeugen, in seinen Wage mit nach Khajuraho fuer nur 750 Rupies pro Person zu fahren. Der Local-Bus sei fuerchterlich, das Gepaeck wuerde aufs Dach geschnuert werden und drinnen wurde man wie in einer Konservendose sitzten oder stehen.
Das kannten wir bereits von unseren Busfahrten in Kambodscha, waren aber dennoch wild entschlossen, den Bus zu nehmen.
Der Preis purzelte auf 400,- pro Person. Als wir merkten, dass wir gar nicht in Richtung Bahnhof fuhren, drohten wir dem Fahrer auszusteigen, wenn er uns nicht sofort da hinbringt, wohin wir eigentlich wollten. Die Drohung hatte geholfen. Schlepper sprangen vom Wagen und wir aenderten die Richtung. Nach einigen Minuten sagte der Fahrer: "O.k. letztes Angebot 350,-". Nun konnten wir doch nicht wiederstehen, es war wohl auch die richtige Entscheidung, denn die Strassen hatte mehr Loecher als Asphalt und wir haben drei Stunden Fahrt gespart. Dennoch erreichten wir Khajuraho ziemlich erschossen und fielen nach einem italienischen Abendessen totmuede ins Bett. Ach, unser Fahrer wollte uns natuerlich nicht bei dem Hotel absetzten, welches wir auserkoren hatten. Haetten wir es nicht zufaellig durchs Fenster erspaeht, waeren wir wohl ganz woanders gelandet. Dieses Hotel verlangte jedoch den doppelten Preis als im Lonley Planet angegeben. So zogen wir einfach zu Fuss weiter und schnappten uns das naechstbeste Zimmer im Hotel Jain fuer 250,- die Nacht.