Swantje & Martin lernen Spanisch!!

Punta Arenas die II. 30.03.- 4.04.09

Da das Land hier unten so spitz zuläuft, ist es beinahe nicht möglich, bis an die Spitze zu gelangen und wieder hoch zufahren, ohne nicht zweimal durch einen Ort zu kommen. Also landen wir wieder in Punta Arenas. Ein Zweites Mal versuchen wir uns vom kolonialen Viehzüchter-, Entdecker- und Maggellanstrassen-Abenteuer-Gefühl anstecken zu lassen.

Aber wieder einmal stellen wir fest, das zweite Mal hat ein Ort nicht mehr dieses unbekannte Überraschungsgefühl.

Dafür erlebten wir echte Abenteuer an der Grenze. Auf Feuerland noch haben wir Argentinien wieder verlassen um erneut in Chile einzureisen. Fleißig füllen wir alle kleinen Zettelchen aus. Das ganze Spielchen kennen wir schon. Argentinische Grenze aussteigen, Pass, Stempel für die Ausreise, Zettelchen für die Einreise, wieder alles in den Bus, 20 Min durchs Niemandsland, Aussteigen, Pass, Stempel für die Einreise...und einsteigen? Denkste...Zollkontrolle, Rücksäcke ausladen, alles was wir haben über den Scanner...und?...sie werden fündig...0,413 kg Ciruelas in Martins Plastiktüte...Swantje hat´s vergessen...
Also Martin muss mitkommen...nach 20 Min. spanischen Monologs einer chilenischen Zollbeamtin und 4 Unterschriften später, kommt er wieder raus...der Bus wartet noch...gerade so...
schnell zurück in den Bus...und nun???

2 Wochen später sollen wir zurück nach Feuerland und uns dort bei der Agrarbehörde zur Anhörung einfinden, andernsfalls wird es strafrechtlich verfolgt...mhhh..und nu? Wir wollen doch nicht hier 14 Tage warten...kann man das nicht anders klären?

Also sind wir den nächsten Tag damit beschäftigt die Geschäftsstelle in Punta Arenas ausfindig zu machen...(bei der Touristeninfo ernten wir bei der Nachfrage nur ein Grinsen).
Einen Tag, einen Erklärungsbrief an den Direktor und 150 Euro später dürfen wir wieder erleichtert sein...wir werden doch nicht festgenommen, und müssen auch nicht mehr auf Feuerland erscheinen.
Dafür scheinen die Beamten ihren Spass zu haben und wir denken: 150 Euro für 4 Pflaumen...wahrlich teuer...

Nach einigen langen Tagen, einem Brief an den Direktor der Chilenischen Marine, ob er uns nicht doch mit an die Antarktis nimmt (wahrscheinlich ist er mit dem Direktor der Agrarbehörde befreundet, und die beiden erzählen sich abends Anekdoten dämlicher deutscher Touristen) und vielen Diskussionen beschließen wir, wir haben genug von Patagonien. Wir wollen in den Norden und wir haben Glück und bekommen einen günstigen Flieger direkt nach Santiago!

Da wir vorher noch 2 Tage Zeit haben, machen wir einen kleinen Abstecher nach Porvenir und fahren doch wieder mit der Fähre nach Feuerland. Und hier meinen wir das wahre Ende der Welt gefunden zu haben. Diese Stadt ist so verschlafen, dass es schon geradezu einschläfernd wirkt.

Nur Kirchen gibt es ausreichend, auf ca. 5000 Einwohner fanden wir sicherlich 15 Kirchen und 2 Missionare, die vergeblich ihr Glück bei uns versuchten...