Ein Traum wird wahr - einmal um die Welt...

Reisezeit: Juli 2005 - April 2006  |  von Jens Marion

Vietnam: Trekken in Sa Pa

Diesmal ging es nach Sa Pa. Sa Pa ist eine Bergregion im Norden Vietnams, schon fast in China. Dort hingekommen sind wir mit dem Nachtzug. Und damit wir auch nicht in den falschen Zug steigen hat uns der Angestellte aus dem Hotel direkt bis in unser Abteil gebracht. Das war sehr nett. Am Bahnhof in Lao Cai wurden wir auch sofort entdeckt und in einen Bus verfrachtet. Wir konnten zwar kaum die Augen offen halten, aber irgendwie haben wir mitbekommen, dass die Landschaft ziemlich beeindruckend war.

Berge und Reisfelder so weit das Auge reicht

Berge und Reisfelder so weit das Auge reicht

Nach einem Fruehstueck sah die Welt auch schon wieder besser aus. Als dann ein Maedchen an unseren Tisch kam und meinte sie waere unser Trekkingguide guckten wir etwas verwirrt. Sie sah doch sehr jung aus (man hat ja seine Vorurteile). Aber wir wurden eines besseren belehrt. Mit Olga (aus Russland) und Uxio (aus Spanien) war unsere kleine Gruppe vollzaehlig.

Thong unser Guide und Olga

Thong unser Guide und Olga

Na wie alt schaetzt Ihr unseren Guide? Um es kurz zu machen, wir haben uns etwas verschaetzt, sie ist 19. Wie Ihr Euch bestimmt vorstellen koennt hat Olga bei den vietnamesischen Maennern fuer einiges Aufsehen gesorgt. Am ersten Tag ging es langsam los, wir sind vormittags zu einem Dorf gewandert und Thong hat uns ein bisschen was ueber die Sitten in dem Dorf erzaehlt (falls es Euch interessiert, die Frauen haben dort das Sagen). Der Nachmittag sollte eigentlich frei sein, aber da uns Sa Pa als Stadt nicht sonderlich gefallen hat und wir jetzt richtig im Wanderfieber waren sind wir alle zusammen am Nachmittag noch einen Berg bestiegen und die Aussicht genossen.

Am zweiten Tag mussten wir leider auf Olga verzichten - schnief ;-( Dafuer kamen zwei Franzoesinnen in unsere Gruppe, leider ueberhaupt kein Ersatz fuer Olga. Heute haben wir dafuer einen richtigen Einblick in das Leben auf dem Land bekommen.

Waehrend wir schwitzend und schnaufend in der Hitze versuchten den Berg runter zu kommen, sind die Kids mit ihrem Bueffel locker flockig den Berg hochspaziert. Das hat uns doch sehr zu denken gegeben. Gott sei Dank sahen die anderen Touris genauso verschwitzt aus wie wir
Die Mittagspause am Fluss war auch dringend noetig. Marion hat dort eine neue Freundin gefunden: Sue. Mit 9 Jahren sprach die Kleine schon perfekt Englisch und ein bisschen Franzoesisch und Spanisch - wir waren schwer beeindruckt. Sie war von Marion allerdings wohl auch beeindruckt und meinte nur "You are very tall" und wich dann nicht mehr von ihrer Seite bis wir im naechsten Dorf angekommen sind.
Jens hat in der Zwischenzeit versucht Thong zu beeindrucken. Man hoerte nur einen kleinen Schrei und Jens waere fast den Berg runtergekullert. Thong konnte ihn gerade noch packen und mit gemeinsamen Kraeften hat Jens es wieder auf den Weg zurueck geschafft. So viel Glueck hatte allerdings nicht jeder, eins der Maedels ist komplett abgerutscht (Gott sei Dank ohne schwere Verletzungen) und musste den Aufstieg von Neuem anfangen.

Auf den Feldern war ueberall Handarbeit angesagt. Nirgendwo war eine Maschine zu sehen. Marion durfte das mit dem Reisdreschen auch mal probieren. Ganz schoen anstrengend, besonders, wenn man das 8 Stunden am Tag macht.

Abends wurde dann noch was gekocht. Wie man sieht sind die Huetten ziemlich einfach und ausser einer Matratze und einem Bett gibt es auch so gut wie keine Einrichtung. Das Einzige was jede Huette hat und ist sie auch noch so klein, ist ein Fernseher und ein DVD-Player. Sieht irgendwie aus wie in einem falschen Film.

Bei der allabendlichen Kniffel-Runde hat Marion Verstaerkung von Peng bekommen. Jens hatte keine Chance, wir haben ihn mit 3 Kniffel total abgezockt.

Jens, Peng und Marion beim Kniffeln

Jens, Peng und Marion beim Kniffeln

Der Kreis auf Pengs Stirn wird da irgendwie mit Bueffelhaut drauf gemacht. Das Ganze macht man bei Kopfschmerzen, damit die Kopfschmerzen durch den Kreis aus dem Kopf koennen. In ein paar Tage ist von dem Kreis dann nichts mehr zu sehen.

Das einzig Stoerende bei unserem Trek war, dass man die ganze Zeit von irgendwem bedraengt wurde etwas zu kaufen. Eine Decke, eine Tasche, Armreifen und Ohrringe, alles war im Angebot. Uxio hat damit eine neue Freundin gewonnen. Nachdem er ihr ein Armbaendchen, ein Hemd, eine Tasche und einen Schal abgekauft hat, ist sie ihm nicht mehr von der Seite gewichen. Selbst am naechsten Morgen war sie schon beim Fruehstueck wieder da und wollte ihm was Neues verkaufen. Diesmal haben wir sie aber kommen sehen und Uxio ist schnell gefluechtet. Peng und ihre Freundin waren morgens auch wieder da und haben sich erstmal an Marions Haaren zu schaffen gemacht. Nach 5 Minuten war das Wunder vollbracht und Marion sah mit zwei gelochtenen Zoepfchen gleich 5 Jahre juenger aus Abends ging es dann mit dem Nachtzug wieder zurueck nach Hanoi. Und zum Abschied gibt es noch ein Bild von der tollen Landschaft:

© Jens Marion, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bisher sind wir ganz brav und zielstrebig durch unser Leben getingelt. Jetzt wagen wir den großen Schritt und wollen ein Jahr die Welt sehen. Unsere Route: Frankfurt - Bangkok - Auckland - Santiago de Chile - Buenos Aires - Frankfurt
Details:
Aufbruch: 12.07.2005
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 19.04.2006
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Halong Bay
Kambodscha
Phnom Pen
Neuseeland
Chile
Der Autor
 
Jens Marion berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Jens sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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