Ein Traum wird wahr - einmal um die Welt...

Reisezeit: Juli 2005 - April 2006  |  von Jens Marion

Neuseeland: Northland

Gleich nach unserer Landung bekamen wir die strikte Handhabung der neuseelaendischen Regierung zu "spueren". Es geht hier wirklich darum die eigene Tier- und Umwelt zu schuetzen. Dass man keine Lebensmittel oder Tiere einfueren darf ist logisch, da ich aber meine Wanderschuhe anhatte und ein bisschen Dreck an der Sohle hatte, gings ab in einen Nebenraum damit meine Schuhe desinfiziert werden konnten Nein wirklich.

Als wir nach draussen kamen wartete Philip schon auf uns, mit unserem neuen Gefaehrt, einem Toyota Hiace. Er wird die naechsten drei Monate nicht nur unser Auto sondern auch unser zu Hause sein. Dank Philip verfuegen wir von Anfang an ueber ein richtiges Luxusgefaehrt, von der ersten Tasse, einem Einbaubett, einem Tisch bis hin zur Petroliumlampe, Philip hat an alles gedacht. Ausserdem hatte er nur 250 Tkm runter, fuer neuseelaendische Verhaeltnisse fast ein Neuwagen. Auf den Backpacker Automaerkten sind Autos mit ueber 400Tkm auf dem Tacho keine Seltenheit. Und er faehrt gut und zuverlaessig, unser Rudi. Ja lacht nur, aber ohne Namen kommt hier kein Auto davon.

Rudi von vorne

Rudi von vorne

Nach einem kurzen Jetlag-Stop in Auckland starteten wir unsere Reise Richtung Norden - nach Northland (was fuer ein passender Name). Was uns von Anfang an aufgefallen war, die Farben waren hier so intensiv, dagegen erschienen uns die Fotos aus Asien wie durch einen Filter. Alles ist so richtig saftig Gruen mit ein paar kleinen weissen Farbtupfern, die eigentlichen Bewohner der Insel - Schafe. Die koennen vielleicht dumm gucken.

Manghawhai Heads war unser erster Stop, keine Angst die Namem der Staedte und Regionen werden noch schaerfer. Wir hatten uns ja schon darauf eingestellt, dass wir unser asiatisches Luxusleben hier wohl nicht so weiterfuehren koennen. Hier ist campen angesagt. Aber da Philip ja wie schon gesagt perfekt vorgesorgt hatte, waren wir bestens mit Toepfen, Geschirr und einem Gaskocher mit zwei Platten ausgestattet. So ganz haben wir es mit dem Selbstkochen noch nicht raus, denn wir rennen noch fast jeden Tag zum Supermarkt, weil wir wieder irgendwas vergessen haben, aber wir werden langsam besser. Und in den ersten 10 Tagen gab es nicht einmal das Gleiche. Wir bemuehen uns wirklich gesund und abwechslungsreich zu essen, ihr werdet es kaum glauben

Vertraute Dreisamkeit

Vertraute Dreisamkeit

Unser Campingplatz lag genau am Strand, also exklusive Lage. Nur der Wind liess sich abends nicht abstellen und da wir noch auf asiatische Temperaturen eingestellt waren, war es einfach nur sch...kalt. Aber wenigstens war es tagsueber schoen warm. Am naechsten Tag haben wir dann unsere erste kleine Wanderung gemacht. Wandern kann man hier wirklich ueberall und die Wanderwege sind echt super markiert d.h. selbst wir hatten keine Chance uns irgendwie zu verlaufen. Und bei der tollen Aussicht hat selbst Jens seinen Hintern hochbekommen:

so sieht es bei einem neuseelaendischen Kuestenwanderweg aus

so sieht es bei einem neuseelaendischen Kuestenwanderweg aus

Wir hatten sogar Glueck mit dem Timing und die Flut war schon soweit zurueck, dass wir bis zu Rudi am Strand entlang zuruecklaufen konnten.

Unser naechster Stop war Whangarei. Dort haben wir uns mit Philip getroffen und Ihr werdet es kaum glauben, einen Tag spaeter sind wir schon wieder wandern gegangen. Diesmal ging es nicht am Strand entlang, sondern bergauf und wir haben keine Risiken gescheut, um Euch mit den besten Bildern zu versorgen:

Verschwitzt wie wir waren gings dann ab zum Strand, eine Runde schwimmen. Im Gegensatz zu Vietnam war das Wasser hier allerdings eiskalt, ganz eiskalt! Aber schoen wars trotzdem

Und damit Ihr wisst, was wir mit den tollen Farben meinen, gibts jetzt noch ein Bild vom Rueckweg:

Nein, die zwei das sind nicht die Schafe

Nein, die zwei das sind nicht die Schafe

Unser naechster Stop war Russell, ein kleines Nest in der Bay of Islands. Ein kleines suesses Staedtchen, ganz im Kolonialstil. Und da ging es das erste Mal auf grosse Tour: mit dem Katamaran zu den Delfinen, mit denen kann man hier sogar schwimmen. Soviel Glueck hatten wir aber diesmal nicht, eigentlich hatten wir noch viel mehr Glueck, wir haben naemlich Orkas gesehen und die kommen nur alle zwei Monate mal in die Bucht. Die Delfine haben sich den Tag dann freigenommen, hatten wohl keine Lust als Fischfutter zu enden.

Am Anfang haben wir sie nur aus der Ferne gesehen...

Am Anfang haben wir sie nur aus der Ferne gesehen...

... aber dann kam einer auch ganz nah an unser Boot:

Jens hat die Chance dann gleich genutzt und ist noch Schnorcheln gegangen. Nein, nicht mit den Orkas, sondern ein bis zwei Segelstunden weiter.

Und faellt Euch was auf? Genau, der Bauch ist weg

Und faellt Euch was auf? Genau, der Bauch ist weg

Marion ist in der Zeit lieber wandern gegangen und hat die Aussicht von oben genossen

Nach einem kleinen Abstecher an der Maitai-Bay gings in den noerdlichsten Norden zum Cape Reinga. Wie alle Touris sind wir natuerlich bis ganz zur Spitze und haben uns den Leuchtturm angeschaut.

Danach wollten wir unbedingt zum Ninety Mile Beach sandboarden. (diese Betrueger, der ist nur 64 Meilen lang) Das sind wirklich kilometerlang nur riesige Sandduenen und man kommt sich vor wie in der Wueste. Wir hatten zwar keine Sandboards, aber was soll's, mit Pappkartons wird das ja wohl auch gehen. Dachten wir. Also wir erstmal rauf auf eine riesige Sandduene, das Ganze soll sich ja auch lohnen. Das war vielleicht anstrengend. Ich war kurz vorm Erstickungstod bis wir endlich oben waren. Beim runtergucken war mir dann doch ein bisschen mulmig, das war echt steil. Aber gut, jetzt sind wir schon oben, jetzt will ichs auch wissen. Also auf den Karton gesetzt und los. Ja, schoen waers gewesen, die drei Maedels, die auch da oben waren sind abgerauscht und wir sind nach ungefaehr 10 Zentimetern mit unseren fetten Hintern im Sand stecken geblieben. Das war zuviel fuer den Karton. Steil hin, steil her, wir sassen fest. Und alles rudern und zuruecklehnen half nix, wir sind einfach nicht runtergerutscht. Die Maedels hatten inzwischen was zu lachen und wir haben versucht mit paddeln und weddeln irgendwie wieder die Duene runterzukommen. Aber die Maedels hatten Mitleid und haben uns Ihre Boards geliehen. Das war doch mal eine nette Geste. Und mit dem Sandboard ging es dann auch mit richtig Speed die Duene runter.

Am Ninety Mile Beach kann man auch mit dem Auto langfahren. Allerdings sollte man da nicht stecken bleiben, sonst wars das mit dem Auto, die Flut ist unerbittlich. Und das wollten wir Rudi nicht zumuten - und Marions Fahrkuensten auch nicht. Also sind wir brav ueber die Strasse zurueck gefahren. Und das war gut so. Am naechsten Morgen haben wir am Strand nur zwei Maedels gesehen, die sich im Strand festgefahren haben. Aber Ihr wisst ja, jeden Tag eine gute Tat und mit vereinten Kraeften haben wir es auch irgendwie geschafft das Auto wieder aus dem Sand zu schieben.

So ganz hat uns die Idee mit dem Strand cruisen aber nicht losgelassen und am Wochenende haben wir uns dann mit Philip zwei Quads gemietet und sind am Baylis Beach den Strand langeduest.

ganz der Profi - so gehts richtig (ab)

ganz der Profi - so gehts richtig (ab)

und nun die Anfaenger - aber die Spuren rechts sind wirklich von uns

und nun die Anfaenger - aber die Spuren rechts sind wirklich von uns

Und Ihr werdet es nicht glauben, was wir am naechsten Tag gemacht haben. Richtig, wir sind mal wieder gewandert. Diesmal im Kauri Forest, bei den Kauri Baeumen. Und weil der Kauri Forest ein Regenwald ist, hat es auch richtig schoen geregnet und wir sind pitschnass geworden. Aber wir haben die Kauri Baeume gesehen und die sind gross. Das sind die groessten Baeume Neuseelands und manche von denen sind ueber 2000 Jahre alt. Ehrlich.

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben...

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben...

Aber die kleinen Baeumchen sind richtig empfindlich. Vor jedem Baum war mindestens ein Schild, dass man nicht auf die Wurzeln treten soll, weil das dem Baum wehtut und der dann vielleicht stirbt. Und weil die Neuseelaender wissen, dass den Touris nicht zu trauen ist, haben sie sicherheitshalber mit Holzdielen einen Wanderweg 10 Zentimeter ueber den Boden gelegt.

Mittlerweile sind wir wieder in Auckland und haben hier einen kleinen Zwischenstop eingelegt, damit unsere Homepage mal wieder auf den aktuellen Stand kommt. Aber morgen gehts weiter, schliesslich gibt es noch viel zu sehen...

© Jens Marion, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bisher sind wir ganz brav und zielstrebig durch unser Leben getingelt. Jetzt wagen wir den großen Schritt und wollen ein Jahr die Welt sehen. Unsere Route: Frankfurt - Bangkok - Auckland - Santiago de Chile - Buenos Aires - Frankfurt
Details:
Aufbruch: 12.07.2005
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: 19.04.2006
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Halong Bay
Kambodscha
Phnom Pen
Neuseeland
Chile
Der Autor
 
Jens Marion berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Jens sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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