Myanmar 2009 - 2 Wochen in einer anderen Welt

Reisezeit: März / April 2009  |  von Astrid P.

Myanmar: 25.03. Mandalay

"A dustland fairytale begins..."

Mandalay ist extrem: Extrem heiß, extrem staubig, extrem dunstig und diesig, extremer Verkehr, extremes Hupen,....!!! Und auch eines: Extrem toll, faszinierend und mystisch! Ich liebe es!!

Aber schön der Reihe nach:
Vom Flughafen außerhalb von Mandalay sind wir mit der Taxi-Mafia um 16.000 Kyat zum Zeigyo Market. Bis zum AD-1 hätte es gleich um 2.000 Kyat mehr gekostet, obwohl das von dort ein Katzensprung ist. Naja, sind wir halt die letzten Meter zu Fuß! Der Flughafen war voll strange: Riesig und total leer. Überhaupt sind wir nur zu 6. aus dem Flieger ausgestiegen, die anderen sind noch weiter geflogen. Mit uns noch 3 Deutsche und ein wohl Einheimischer, der aber gleich verschwunden war. So standen wir dann zu 5. am riesen Gepäckband und warteten, dass unsere 5 Gepäckstücke ausgespuckt werden. Die bekamen wir dann sogar direkt vom Band gereicht. (Naja, ansonsten muss den Bediensteten ja langweilig werden...)

Tja, da ja in ein normales Taxi leider nur 4 und nicht 5 Personen passen, hatten wir dann die Idee, doch zu fragen, wie viel denn so ein großer Taxibus kosten würde für uns alle zusammen. Da machte sich die Mafia breit und erklärte kurz und bündig, das seien keine Taxis - obwohl beide ein riesen Taxi-Schild am Dach hatten. Klar, dann könnten sie nur einmal kassieren, und das wohl insgesamt weniger. Da es dort wirklich keine Alternative (Bus oder so) zum Taxi gibt, mussten wir die Taxi-Mafia handeln lassen und das Taxi zu 2. alleine zahlen. Ich hatte mir das einfacher vorgestellt mit Taxi teilen, da ich auch nicht erwartet hatte, dass SO wenig Touris hier sein werden...

Naja, jedenfalls sind wir dann zu Fuß zum Ad-1 Hotel und dachten schon, wir hätten uns verlaufen, weil wir auf einmal mitten im asiatischen Kleinstadt-Leben waren: Schmale Straßen, bei uns würden die wohl als "Fußgängerzone" bezeichnet werden, nicht asphaltiert, links und rechts nur Markt, absolut NULL touristisches!! Dann fanden wir unsere 5*-Herberge. Naja, also mit 10$ pro Zimmer zwar spottbillig, aber wer viel Wert auf Hygiene legt, ist hier falsch. Trotzdem würde ich alleine wegen der Atmosphäre rundherum absolut empfehlen, nicht in die klassische Traveller-Absteige "Royal Guesthouse" oder so zu gehen, sonder genau hier hin. Und das Beste: Wir waren die einzigen Gäste!!! Eigentlich echt krass. Ich denke, so häufig kommt auch niemand auf die Idee, extra zu diesem Guesthouse zu fahren, oder es zu suchen... Die armen Besitzer, müssen wahrscheinlich echt um jeden Gast froh sein! Leider konnten sie fast kein Englisch, aber sehr nett waren sie trotzdem...

Und rundherum...breitet jemand kleine Fische auf der Erde zum Trocknen aus, balanciert eine Frau einen Korb Melonen auf dem Kopf,.....Ein buntes Durcheinander!

Zurück zur Story: Wir haben dann kurz relaxt und haben uns dann ein Taxi für einen Tag Mandalay organisieren lassen. Das Hotel soll wenigstens noch ein bisschen etwas an uns verdienen! Wir wollten nämlich unbedingt Handwerkstätten sehen, und da diese ziemlich versteckt liegen sollen, haben wir uns entschieden, doch gleich ein Taxi dafür zu nehmen, das sich vor Ort auskennt und uns an die besten Plätze bringt. Außerdem konnten wir so auch noch gleich die Pagoden und Klöster mit ins Programm nehmen. So haben wir auch Win San kennengelernt, einen sehr netten jungen Burmesen, der eines dieser genialen blauen Mini-Pickup-Taxis besitzt. Er wurde unser Driver für die nächsten 2 Tage. Der hat uns dann quer durch Mandalay kutschiert und uns sehr viele Werkstätten gezeigt: Goldplättchen-Herstellung, Bambus-Schirme-Shop, Steinmetz (Buddha-Figuren), Holzschnitzer, Marionetten-, Tuch-, Polsterbezug-Herstellung etc. etc. Am besten fand ich die Straße voll mit Steinmetzen, zwar total staubig, aber sehr interessant: Der Buddha wie er im Tempel dann steht in allen seinen Stadien der Entstehung.

Win San mit seinem blauen Mini-Mazda

Win San mit seinem blauen Mini-Mazda

Shwe In Bin Kloster

Shwe In Bin Kloster

Goldplättchen-Herstellung

Goldplättchen-Herstellung

Bambus-Schirme aus Pathein

Bambus-Schirme aus Pathein

Steinmetz

Steinmetz

Eine Straße voller Steinmetze...SEHR staubig!!!

Eine Straße voller Steinmetze...SEHR staubig!!!

Buddha-Transport

Buddha-Transport

Zu Mittag waren wir super beim Nepalesen essen: Wieder mal Potatoe Puri und Chapati (mit zig verschiedenen Saucen - lecker!!!)

Danach weiter zu den Pagoden und Klöstern am Fuße des Mandalay Hill. Alle recht schön und interessant. Win San hat uns auch immer schön um die ganzen Gebühren herum gebracht, die ja eh nur die "Regierung" bekommt. Haben uns schon mal die 10$ für den Hill und die Umgebung von Mandalay gespart.

Mahamuni Paya

Mahamuni Paya

Tanka Make-up

Tanka Make-up

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Sandamani Paya

Den Hill hätten wir uns allerdings auch sparen können. Sonnenuntergang war wieder mal nix wegen Dunst, 2.000 Kyat für den Pick-up hinauf (ja, wir waren eben k.o.!). Dann ein ewiger Hatscher bzw. Sucherei, welcher der Aufgänge denn nurn der richtige ist, an dem Win San wartet. Zum Glück haben wir ein dänisches Paar getroffen, die uns mitgenommen haben und den Weg wussten

Nach einer kurzen Pause im Hotel sind wir wieder los ns Mandalay Marionettes Theater. Toll, und unbeschreiblich!! Das war es auf jeden Fall wert und würde ich sofort noch einmal machen!!!

Achja, auf der Fahrt zu den Marionetten hatten wir unsere erste Autopanne: Zuerst keine Batterie, Auto anschieben. Dann lief es wieder kurz. Dann auf einmal nicht mehr. Win San bemerkte, dass er vergessen hatte, Bezin zu kaufen und nachzufüllen Schnell rannte er zur nächsten "Tankstelle" und wir kamen noch rechtzeitig zur Show an.

Achja: Zu: Warum nicht zu den Moustache Brothers: Laut Win San machen die jetzt Geschäfte mit der Regierung bzw. kooperieren mit ihnen um nicht wieder im Gefängnis zu landen. Bzw. hat die Regierung bemerkt, dass sie mit den Comedians Kohle machen können und einen Deal mit ihnen ausgehandelt. Nach dem sollen die Brothers weiterhin alles so aufführen wie bisher, zu den Touris hin ihre Rolle als Regierungs-Gegner wahren und bleiben dafür frei. Und die Regierung bekommt einen Teil des Eintrittes.

Eigentlich klingt diese Erklärung sehr logisch, denn warum sollte eine solch brutale Regierung ansonsten solch offensichtliche Regierungs-Gegner öffentlich ihre Meinung zur Schau stellen lassen? Eine 100% Garantie, ob diese Aussage seitens Win San richtig ist, möchte ich hier trotzdem nicht geben. Ich sehe nur keinen Grund, warum er uns ohne Grund etwas Negatives erzählen hätte sollen und dann noch so im Detail. Das klingt zu genau, um erfunden zu sein. Aber ich denke, jeder muss das für sich entscheiden, ob er das glaubt, oder nicht.

© Astrid P., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Wochen Myanmar: Yangon - Mandalay - Bagan - Inle See - Yangon
Details:
Aufbruch: 21.03.2009
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 05.04.2009
Reiseziele: Myanmar
Thailand
Der Autor
 
Astrid P. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.