Mit dem Rucksack durch Südamerika - Eine bombastische Reise ;-)

Reisezeit: Mai - August 2009  |  von Isa B.

Patagonien: Nationalpark "Los Torres del Paine"

WOW!!
Uns fehlen immer noch ein bisschen die Worte, aber versuchen wirs mal...

Sind am Montag morgen um 5:00 Uhr mit dem Bus in Ushuaia aufgebrochen... erstmal Schock, der erste Bus war grauenhaft: dreckig, eng, keine Heizung und beschlagene Scheiben. Sind erstmal drei Stunden in vollkommener Dunkelheit durch Feuerland gefahren und haben nach 3 Stunden endlich den Bus gewechselt. Der zweite war auch kacke, aber ein bisschen komfortabler. Haben dann auf der Autofaehre die Insel Feuerland verlassen und sind ueber die Magellanstrasse rueber nach Patagonien aufs Festland gefahren. Hier mussten wir die nervigen Grenzformalitaeten ueber uns ergehen lassen: alle aus dem Bus raus, Schlange stehen, Gepaeck durchleuchten lassen, chilenischen Stempel in den Pass und wieder rein in den Bus. Dann auf einer Schotterpiste mit gefuehlten 10 km/h durch Chile bis nach Punta Arenas, hier Nieselregen. 3 Stunden Aufenthalt in einem zuckersuessen Cafe (wieder einmal 1000 Dank an unseren genialen Reisefuehrer Lonely Planet) und Weiterfahrt in einem supertollen Bus (mit Film) 3 Stunden bis Puerto Natales. Nach 16 Stunden kamen wir an und waren ziemlich durch!!

Puerto Natales ist ein ziemliches Kaff, an der windigen Pazifikkueste gelegen, und hier wuerden wohl kaum 3 Haeuser stehen, gaebe es den "Los Torres del Paine" ("die Tuerme von Paine") nicht! Der wohl beruehmteste Nationalpark Suedamerikas (der Welt?) liegt 112 km noerdlich von P. Natales - trotzdem dauert die Fahrt dahin 3 Stunden, koennt ihr euch ungefaehr die Strassenverhaeltnisse vorstellen? Der Park mit seinen irren Felsformationen, Gletschern, Seen und gruenen Taelern ist das Mekka fuer alle Backpacker (also Rucksacktouristen , Wanderbegeisterte und Outdoorfreaks, dementsprechend besteht Puerto Natales nur aus Hostels, Internet-Cafes, Restaurants und "North Face"-Laeden. Von hier aus starten alle Wanderer ihre Exkursionen in den Nationalpark - die meisten allerdings im "Sommer" (also Nov-Feb), deswegen sind hier auch gerade alle Buergersteige hochgeklappt und nur eine Handvoll Touristen hier (die "Harten" eben .

Die Besitzer unseres Hostels sind sehr nett und haben uns am naechsten Tag mit ihrem Auto und 10 Freunden von sich mit zu einem kostenlose Livekonzert von "Las Jaivas" (beruehmte chilenische Band, nie gehoert, ihr??) am Rande des Nationalparks genommen, Anlass war das 50jaehrige Bestehen des Nationalparks (vorher war der Teil einer grossen Ranch).

Das war supertoll, die Leute supernett und wir haben David und Lauren kennengelernt, er ist Chilene und arbeitet im Sommer als Guide im Park. Abends haben die beiden fuer uns gekocht und wir hatten einen supernetten Abend!!

Das Wahrzeichen des Nationalparks sind drei je 3000 m hohe Tuerme aus Fels, definitiv eines der meistfotografierten Objekte Chiles. Man kann hier wunderbar wandern, die meisten wandern das beruehmte "W", insgesamt 5 Tage und 4 Naechte, die man entweder im Zelt (es gibt viele Campingplaetze) oder in einem der Refugios verbringt - so eine Art Huetten mit Mehrbettzimmern und Hochbetten. Wir wollten unbedingt das W wandern und haben einen ganzen Tag damit zugebracht, Infos zu sammeln, mit Leuten zu sprechen, die gerade aus dem Park kommen und hin und her zu ueberlegen. Die Refugios sind alle geschlossen bis auf 2, ausserdem gibt es noch ein schweineteures Hotel. Da wir nicht im Schnee zelten wollten und die Wegverhaeltnisse im Park momentan nicht so doll sind, haben wir uns schweren Herzens auf eine Tageswanderung geeinigt (den rechten Strich vom W, also die letzte Tagesetappe der 5-Tage-Tour).

In unserem Hostel haben wir 2 Brasilianerinnen kennengelernt, die die Wanderung mit uns zusammen gemacht haben. Wir sind also am Donnerstag morgen um 6:30 Uhr am Hostel losgefahren (ueber eine unglaubliche "Strasse" mit 50 cm tiefen Schlagloechern geholpert) und von haben von 9-17 Uhr eine der schoensten Wanderungen unseres Lebens gemacht. Es ist echt schwer, die richtigen Worte zu finden, es war zo ein bisschen wie Disneyland fuer Erwachsene, alle paar Meter haben sich neue, fantastische Ausblicke gezeigt und wir waren fast voellig allein auf der Strecke - im Sommer muessen hier Menschenmassen sein.

Trotzdem sind wir jetzt auf den Geschmack gekommen und wollen unbedingt im Sommer (also in unseren Weihnachtsferien) mal wiederkommen! Wir haben David und Lauren versprochen, 10 Freunde einzupacken und eine grosse Tour durch den Park zu machen - vielleicht klappt das ja irgendwann! Silvester im Torres del Paine... seufz!

© Isa B., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Argentinien, Chile, Bolivien, Peru, Ecuador, Galapagos-Inseln, vielleicht Kolumbien und zum Schluss Venezuela
Details:
Aufbruch: 02.05.2009
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 18.08.2009
Reiseziele: Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
Ecuador
Kolumbien
Venezuela
Der Autor
 
Isa B. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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