mit dem Womo nach Plitvice/ Kroatien

Reisezeit: September / Oktober 2009  |  von Gustav Vennmann

Baska

5. bis 7. Oktober 2009

Bei der Ankunft im Camp Mali wurden wir sofort mit einem Stadtplan und einer sehr guten topographischen Karte mit touristischen Wanderwegen ausgestattet.
Beim Studium der Karte fiel uns ein Radweg auf, den wir dann als Erstes auch erkundeten. Vom Camp aus ging es ein kurzes Stück über die Teerstrasse und führte dann am Flüsschen Ricina über einen immer schlechter werdenden Sandweg weiter. Nachdem wir dann die Strasse nach Batomalj , einem Ortsteil von Baska (sprich Baschka) überquert hatten handelte es sich nur noch um einen schmalen Pfad, der sich im weiteren in einen holperigen Eselspfad wandelte der später auf einen Schotterweg mündete. Bis zur Brücke beim Ortsteil Draga Bascanka sind wir weiter gefahren und haben uns den Rest der Strecke erspart.

Manchmal haben wir uns gefragt, ob wir noch auf dem richtigen Radweg sind. Aber in Gegenrichtung gab es immer wieder Schilder mit den Fahrradsymbol. Wenn man das Ganze als Mountainbikestrecke ausgewiesen hätte, wäre das den Tatsachen nahe gekommen. Wir haben auf jeden Fall für den Rückweg die Strasse genommen.
Ganz allgemein haben wir den Eindruck gewonnen, das Radwandern auf der Insel Krk trotz einiger weniger Radwege nicht optimal ist. Es überwiegen die teilweise engen, stark befahrenen Landstraßen, auf denen Radfahren relativ gefährlich ist.

Den Rest des Tages haben wir den schönen Ort erkundet.

Baska
(von Osten gesehen)

Baska
(von Osten gesehen)

Baska mit dem Bergrücken Rebica
(vom Westen gesehen)

Baska mit dem Bergrücken Rebica
(vom Westen gesehen)

Gestern, am Sonntag, waren an der Uferpromenade noch alle Geschäfte und Restaurants geöffnet. Als wir heute (6. Oktober) über die Promenade liefen, waren die meisten Geschäfte geschlossen und an allen Ecken wurden die Terassenüberdachungen zurück gebaut.
Nur noch wenige Restaurants waren geöffnet. Am Abend wollten wir noch gerne Pasta essen gehen. Nicht weit vom Camp standen wir auf der Promenade an der Speisekarte des Restaurants Georgio, als ein Kellner uns freundlich ansprach. Auf die Bemerkung von uns, wir würden gerne Pasta essen, antwortete er, er wäre Koch und er würde uns kochen, was wir möchten. Wir schauten uns kurz an und folgten ihm in das Lokal und bestellten einen halben Liter Rotwein. Er offerierte uns, weil Saisonende wäre, eine ganze Flasche Rotwein zum Sonderpreis (100Kn) dem wir dann auch zustimmten. Wir bestellten uns dann Gnochi in Gorgonzolasosse und als zweiten Gang Tintenfisch, einmal gegrillt und einmal gebraten.

Was hatten wir es doch gut! Wir sassen bei angenehmen Temperaturen auf der Terasse direkt am Meer, an einem fein gedeckten Tisch bei einem guten Wein und bekamen ein erstklassiges Mahl serviert (die Gnochis, einfach himmlich).

Der Dienstag begann für uns etwas später. Meine Frau wollte ihn am Meer verbringen und ich habe mich dann dazu durchgerungen, meine Reisenotizen "net"-gerecht zu verfassen. Im Hotel Zablace konnte ich für teure 250Kn eine Onlinestunde kaufen. Später habe ich dann an der Strandpromenade ein Cafe entdeckt, welches den Netzzugang zu einem Getränk gratis anbot. Der Rest des Tages veging mit lesen und faulenzen.

Morgenrot über der Bascanska Bucht

Morgenrot über der Bascanska Bucht


Der nächste Morgen (7. Oktober) kündigte mit einem schönen Morgenrot einen weiteren sonnigen Tag an. Diesen wollten wir zum Wandern nutzen. Unsere Wahl fiel auf die mit "1" ausgeschilderte rote Route. Die Beschreibung in der sehr guten Touristenkarte lautet:
Baska - Pass Vraca - Kap Skuljica, 5km, 2:00h, mittelanspruchsvoller Weg
Dieser Weg führte uns erst durch eine vegetationsarme kleine Sandwüste um dann durch einen Pinienwald weiter zu gehen. Hinter dem Wäldchen begann nach dem Passieren eines Tores die vegetationsarme Zone.

Hier wächst wirklich nicht viel, und was wächst, wird von Ziegen und Schafen abgeweidet.

Hier wächst wirklich nicht viel, und was wächst, wird von Ziegen und Schafen abgeweidet.

Nach einer kurzen Wegstrecke änderte sich die bisher moderate Steigung und es ging steil bergan. An diesem Übergang trafen wir auch ein betagtes Ehepaar aus Niederösterreich (beide weit in den 80ern). Sie bedauerten umkehren zu müssen, weil sie falsches Schuhwerk (Sandalen) trugen. Nach einer netten Unterhaltung nahmen wir den Aufstieg über ein Geröllfeld in Angriff. Hier boten sich immer wieder interessante Ausblicke auf die BAskabucht.

...man sieht nicht, wie steil es bergan geht...

...man sieht nicht, wie steil es bergan geht...

Bei Höhenmeter 150 erreichten wir den Vraca- Pass.

Bei Höhenmeter 150 erreichten wir den Vraca- Pass.

Der Aussichtspunkt Bag, 185m/NN, mit Steinpyramide

Der Aussichtspunkt Bag, 185m/NN, mit Steinpyramide

Vom Pass aus ging es noch etwas weiter zum 185m hohen Aussichtspunkt Bag. Hier hatte man einen schönen Rundumblick, den wir sehr genossen. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, gingen wir zum Pass zurück und wanderten die andere Bergseite runter, zum Kap Skuljica. Zum Glück zugen immer wieder kleine Wolkenfelder durch, so dass wir nicht permanent in der prallen Sonne laufen mußten. Die Lanschaft ist bis auf bodenkriechenden Bewuchs kahl und schattenlos. Neben Salbei wächst nicht mehr viel Anderes.

Insider berichteten uns, das im Frühjahr, zur Salbeiblühte, die Imker der Umgebung ihre Bienenvölker in dieser Gegend platzieren und so einen hervorragenden Salbeihonig produzieren. Leider sei aufgrund der Trockenheit in diesem Jahr die Ernte nahezu ausgefallen.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich in dieser Lebensfeindlichen Umgebung noch Pflanzen halten können.

... und es wächst doch etwas!

... und es wächst doch etwas!

Nun ging es wieder bergab, bis der Pfad plötzlich einen Knick bergan machte um eine bis zum Meer reichende Felsspalte zu umgehen. Dann nahte auch schon der Leuchtturm am Kap Skuljica. In der Meeresbucht angekommen, lud das klare Wasser zur Abkühlung ein. Wie herrlich- nach dem schweißtreibenden Aufstieg und dem Ausgesetztsein der Sonne sich jetzt im Meer zu aalen! Badesachen? Na ja, es war ja ausser uns niemand da!

Kap Skuljica mir Leuchtturm

Kap Skuljica mir Leuchtturm

Aussicht vom Kap auf die gegenüberliegende unbewohnte Insel

Aussicht vom Kap auf die gegenüberliegende unbewohnte Insel

Bald traten wir den Rückweg an und erfreuten uns immer wieder der schönen Ausblicke.
Nach insgesamt vier Stunden waren wir in Baska zurück. Wir hatten nichts zu trinken mitgenommen (es waren doch nur 2km) und waren sehr durstig.
Insgesamt war es eine sehr schöne, empfehlenswerte Tour, die man tunlichst mit gutem Schuhwerk und ausreichend Getränken unternehmen sollte. Sie hat uns Appetit auf weitere Touren gemacht, auf die wir aber verzichten müssen, geht es doch morgen heimwärts.

© Gustav Vennmann, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplant ist ein Reisebericht über eine Womo-Tour zu den Plitvicer Seen in Kroatien. Die voraussichtlichen Zwischenstationen sind Würzburg, Nürnberg, Regensburg, Linz/A (berufliche Tagung) Ptuj/Slo, Zagreb, Plitvice und je nach Restzeit die kroatische Küste.
Details:
Aufbruch: 18.09.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 09.10.2009
Reiseziele: Deutschland
Österreich
Slowenien
Kroatien
Der Autor
 
Gustav Vennmann berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.