Wir auf großer Tour

Reisezeit: Dezember 2009 - Februar 2010  |  von Jürgen Pastor

Unterwegs in Laos: Trip in den Dschungel

Wie angekuendigt, sind wir am Montag in den Dschungel gestartet. Dschungel ist keine Uebertreibung, es war wirklich einer. Schon die Anfahrt war abenteuerlich. Als wir nach ca 2 Stunden Fahrzeit auf der Strasse abbogen, ging es mit dem Pickup erstmal durch einen kleinen Fluss(Wasser an dieser Stelle etwa knietief).

An dieser Stelle schwante uns, was jetzt auf uns zu kommt.

An dieser Stelle schwante uns, was jetzt auf uns zu kommt.

Die Enten haben gleich die Flucht ergriffen. Aber nicht weit, denn offensichichtlcih war das nichts neues für sie.

Die Enten haben gleich die Flucht ergriffen. Aber nicht weit, denn offensichichtlcih war das nichts neues für sie.

Nach dem Regen waren das nur noch Schlammstraßen

Nach dem Regen waren das nur noch Schlammstraßen

Dann ging es eine "Sandpiste" entlang, die durch den morgendlichen Regenguss zu einer Schlammpiste geworden war. Unser Fahrer scheint Liebhaber von Autoscootern zu sein, denn einmal landeten wir an der Boeschung. Aber das beeindruckte ihn ueberhaupt nicht, wir prallten ab und die Fahrt ging weiter. Im Dorf angekommen, konnten wir uns von den fuer uns ungewohnt einfachen Lebensverhaeltnissen ein Bild machen. Wir hatten schon mit den Eindruecken zu kaempfen.

Man hatte den Eindruck das Leben läuft hier doch ganz anders.
Die Menschen machten einen ausgeglichenen und glücklich eindruck. Der Tageshöhepunkt ist wenn die Wandergruppen getauscht werden.

Man hatte den Eindruck das Leben läuft hier doch ganz anders.
Die Menschen machten einen ausgeglichenen und glücklich eindruck. Der Tageshöhepunkt ist wenn die Wandergruppen getauscht werden.

Wir wurden unserem Guide zugeteilt und schon ging es los. Eine laengere Wanderung durch den Dschungel fuehrte uns zu einem Wasserfall. Der hat uns nicht so richtig vom Hocker gerissen. Da waren wir schon anderes gewohnt. Aber zum Baden war er ausreichend kalt. Auf dem Weg dorthin konnten wir uns einen Eindruck von der Pflanzenwelt und den Blutegeln verschaffen.
Nun ging es zu den Unterkuenften. Wir mussten unsere Klettergurte anlegen und und ich war wieder in meinem Element. Unsere Uebernachtung war naemlich in einem Baumhaus, in 50m Hoehe, ueber den Baumwipfeln. Kein Weg und keine Leiter fuehrte dort hin, sondern nur ein Drahtseil. Also zippten wir und das ist viel schoener als laufen! In 50m Hoehe "flogen" wir foermlich in unser Haus. Das war ein tolles Gefuehl!!!

Auf dem Weg zum Baumhaus, wir sind gespant was auf uns zukommt.

Auf dem Weg zum Baumhaus, wir sind gespant was auf uns zukommt.

Es ist schon beeindruckend so ein Haus in 50m Höhe

Es ist schon beeindruckend so ein Haus in 50m Höhe

Juergen tat mir aber ein bisschen leid, er hatte doch mit seiner Hoehenangst zu kaempfen., hat das Ganze aber tapfer gemeistert.
Am 2. Tag haben sich wandern und "fliegen" ueber die Taeler abgewechselt und wir wechselten das Haus. Und das schoenste war der Nachmittag! Unser Guide hat uns noch einmal ueber die Sicherheit belehrt und uns dann in unserem Haus allein gelassen. Das heisst, wir hatten den Nachmittag Zeit, die 4 zipplines um unser Haus herum unsicher zu machen. Das ist unbeschreiblich, ueber die Baumwipfel zu fliegen. Man bekommt immer mehr Mut und Ruhe, die Welt unter einem wahrzunehmen. Und bei jeder Runde, sah alles anders aus, die Sonne leuchtete wieder anders in die Baumkronen usw. Natuerlich bekamen wir auch immer mehr Mut uns auszuprobieren, denn es stand niemand da und schrie "break". Also probierten wir nicht nur zur Haustuer reinzufliegen, sondern auch auf dem Tisch zu landen. Einfach toll.
Aber auch sonst war es sehr schoen. Abends sassen wir alle gemuetlich zusammen und schwatzten( 2Schwedinnen, 1australisches Paerchen 1argentinisch/russisches Paerchen und wir). Es war nicht immer einfach mit der Sprache, aber es ging schon. Das gemischte Paerchen sprach auch sehr gut deutsch.

Gemeisames Abendessen, und die Auswertung der Tagesabenteuer, fügt zusammen und ist interessant

Gemeisames Abendessen, und die Auswertung der Tagesabenteuer, fügt zusammen und ist interessant

Der Tisch ist mit laotischem Essen ist gedeckt, und es kann losgehen. Eine Delikatesse ist der Klebereis. Wir haben uns immer darauf "gefreut".

Der Tisch ist mit laotischem Essen ist gedeckt, und es kann losgehen. Eine Delikatesse ist der Klebereis. Wir haben uns immer darauf "gefreut".

Nächtliche Tierbesucher im dach wecken unser Interesse und unsere Phantasie

Nächtliche Tierbesucher im dach wecken unser Interesse und unsere Phantasie

Jedes Pärchen hatte seine Schlafkammer.

Jedes Pärchen hatte seine Schlafkammer.

Auf dem Weg ins neue Baumhaus unter dem Motto "nur Fliegen ist schöner".

Auf dem Weg ins neue Baumhaus unter dem Motto "nur Fliegen ist schöner".

Konzentration vor dem Start ist alles, denn Sicherheit ist wichigste!

Konzentration vor dem Start ist alles, denn Sicherheit ist wichigste!

Auch eine Touilette war im Baumhaus, dass war besonders für die ängstlich unter uns wichtig!

Auch eine Touilette war im Baumhaus, dass war besonders für die ängstlich unter uns wichtig!

Ebenso konnte man die Tiergeraeusche wahrnehmen. Wir hatten im 1. Haus auch einen grossen Gecko. Im 2. Haus hatten wir auch tierischen Besuch, wir konnten aber nicht ausmachen, was das fuer ein Tier war.
Der Hoehepunkt sollte der 3. Tag werden. Wir wollten zu den Gibbons, ihren Song hoeren und sie vielleicht auch sehen. Um 4.00 morgens sollte es losgehen. 3.45 fielen wir ploetzlich alle durch ein sehr lautes Geraeusch(als wenn jemend mit einem grossen Knueppel ganz sehr auf das Gelaender schlaegt) aus unseren Betten. Das ganze Haus hat gewackelt. Juergen stand sofort senkrecht im Bett. Nicht vergessen, wir befanden uns in einem Baumhaus in 50m Hoehe! Dann kam schon unser Guide wie aus dem Nichts mit einer Taschenlampe in der Hand angeflogen. Er hatte also nur am anderen Ende des Kabels das Wasser abgeklopft. Nun war es an uns. Uns umgab nur Dunkelheit. Wir sahen nichts, wir hoerten nichts, wir mussten uns jetzt einfach in die Ungewissheit stuerzen. In der einen Hand eine Taschenlampe, die andere Hand am Gummi zum Bremsen ging es in die Dunkelheit. Wenn wir dicht genug am Ziel waren, konnten wir die Lichter der Anderen sehen. Ich weiss nicht, wie gross die Ueberwindung war, die Juergen aufbringen musste, aber ich kann nur sagen, so draufgaengerisch ich noch am Nachmittag geflogen bin, tat ich es in dieser absoluten Finsternis auch nicht. Auch war das Bremsen nicht so einfach, weil die Kabel nass waren und auch hier die Bremswirkung wie auf der Strasse geringer ist. Man hatte einfach nur Respekt! Nach einigen zipplines und Wanderungen erreichten wir gegen 6.30 das Gebiet , wo wir die Gibbons hoeren sollten. Wir mussten einige Male horchen und wieder weiterlaufen, doch dann hoerten wir ihren "Gesang". Vergeblich folgten wir unserem Guide, der immer wieder versuchte, uns an eine Stelle zu bringen, wo wir sie haetten sehen koennen. Ihr muesst Euch vorstellen, wenn man zwischen Bumbus, Palmen und anderen Baeumen versucht schnell und moeglichst lautlos den Gibbons zu folgen. Ich glaube, die Affen haben sich totgelacht. Mit einem mal war der ganze Spass vorbei und wir konnten wieder nach Hause gehen.
Aber das taten wir nicht, sondern wir wurden mit einer Stunde Wunschfliegen entschaedigt. Uebrigens, die laengste zippline war 400m lang! Alles in Allem war es eine wunderbare Kombination die Natur zu erleben und zu geniessen und Spass zu haben. Es wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
Morgen ziehen wir weiter. In einer 2 taegigen Bootsreise geht es ins innere von Laos nach Luang Prabang.
Wir wissen nicht, wo wir den Heiligabend verbringen werden, wuenschen aber allen Lesern des Berichtes ein schoenes Weihnachtsfest.

[Das ist der Anflug in ein Baumhaus. "Hoffendlich kann ich gut landen"]

[Das ist der Anflug in ein Baumhaus. "Hoffendlich kann ich gut landen"]

Start, und ab in den Wald. Die Landefläche wartet schon auf mich!

Start, und ab in den Wald. Die Landefläche wartet schon auf mich!

© Jürgen Pastor, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es wird überwiegend mit dem Fahrrad von Thailand über Laos nach Vietnam und Kamboscha wieder zurück nach Thailand gehen.
Details:
Aufbruch: 05.12.2009
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 01.02.2010
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Jürgen Pastor berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.