Wir auf großer Tour

Reisezeit: Dezember 2009 - Februar 2010  |  von Jürgen Pastor

Unterwegs in Vietnam: Ankunft in Hanoi

2.01.2010

Abfahrt aus SaPa mit dem Rad. Endlich nicht mehr stillsitzen und Angst um die Raeder haben, sondern selbst taetig werden!
Wir wollten versuchen, innerhalb von 4 Tagen Hanoi zu erreichen. Dazu haben wir Proviant a
ufgenommen und die naechste Aktivitaet (Bootstour in der Halong Bucht) angeschoben. Also ging es gleich erst mal rund 1000m bergab bis an die chinesische Grenze. Schon erstaunlich, wie gut der kleine Grenzverkehr laeuft, wenn man an die Vergangenheit denkt. Wir sind dann aber gleich in Richtung Hanoi abgebogen. Nach der Bergabfahrt kahm auch hier bald die Ernuechterung. Laut Karte haetten wir durch Flachland fahren muessen, aber der Satellit hatte wohl einen Knick in der Optik, denn es ging immer bergauf und ab. Aber wir hatten Glueck, im richtigen Moment gab es ein Hotel und wir konnten uns das erwartete Zeltaufbauen und "Duschen im Waldbad" sparen.
Der 2. Tag verlief genauso. Es ging bergauf und bergab, aber wir sahen auch die vielen verschiedene Erwerbsgebiete der einzelnen Doerfer. Mal wurden Pomelos verkauft, dann wieder Moebel, spaeter wurden am Strassenrand die Reisnudeln getrocknet. Und so ging es den ganzen Weg bis Hanoi. Auf unserer Karte war kaum ein Ort eingetragen, trotzdem haetten wir Muehe gehabt, einen Platz fuer unser Zelt zu finden, weil alles bebaut oder bewirtschaftet war. Es wurde also nicht langweilig.
Auch am 2. Tag fanden wir ein Hotel. Erst dachten wir, es waere nicht unsere Preislage, dann war es eines der preiswertesten, die wir in diesem Urlaub hatten (ca 7 Euro). Und Trotz aller Skepsis, haben wir sehr gut und preiswert vietnamesisch gegessen. Wir wurden vom Manager persoenlich verwoehnt. Er hatte auch viel Zeit, denn wir waren bestimmt die einzigen Gaeste in diesem "sozialistischen Bau". Aber wir konnten sehr gut schlafen und essen fuer sehr wenig Geld, was will man mehr.
In der 3. Etappe sind wir dann bis Hanoi gekommen. Das war sehr anstrengend, weil, wie immer wenn wir richtig sind, hatten wir den Wind stramm von vorn. Doch noch kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir die Stadtgrenze. Aber dann steckten wir auch schon im Chaos. Und das nach 140 km! Wir hatten schon gedacht Rom war eine Herausforderung. Bangkok setzte da noch eins drauf, aber was wir hier erlebten, das war wirklich unbeschreiblich. Es scheint hier kaum Regeln zu geben, ausser einer: der Staerkere hat Recht. Jeder nutzt jede Luecke. Es fahren mindestens 15 Mopeds nebeneinander.

Alle 3-4Minuten wiederholt sich an der Ampel dieses Spiel

Eine schier unuebersehbare Menge von Mopeds, Radfahrern und wenigen Autos bewegen sich. Man weiss nicht immer wohin und warum gerade jetzt, aber dann sieht man, dass die Ampel gerade gruen war oder auch nicht. Nicht immer fahren alle in eine Richtung. Im Kreisverkehr kommen einem schon mal welche entgegen. Dabei wird auch noch telefoniert bzw. die Gefaehrte sind so beladen, dass der Fahrer kaum noch zu sehen ist. Dabei fahren die Schulkinder noch singend mit und die jungen Maedchen fuehren mitten auf der Strasse ganz "wichtige " Gespraeche auf dem Handy. Der ganz normale Wahnsinn. Gestresst scheint dabei niemand zu sein (ausser uns natuerlich) und keiner meckert, schon gar nicht ueber Radfahrer. Aber was sehr belastend fuer uns ist, jeder hupt! Ob er um die Kurve faehrt oder jemanden ueberholen will oder was auch immer, hier scheint es nur ein Extra an den Fahrzeugen zu geben, das ist nicht etwa die Bremse oder das Licht, sondern die Hupe in den verschiedensten Klaengen und Ausfuehrungen. Die Haendys sind hier so laut, das man jedes Gespraech problemlos mithoeren kann, weil sicher alle schon einen Hoerschaden im Kindesalter erleiden.
Heute haben wir dann Hanoi ohne Fahrrad erkundet, wir wollten den Tag stressfrei verbringen. Dabei haben wir natuerlich das System des Verkehrs ein bischen studiert.
Uebrigens, trotz des chaotischen Verkehrs, hat Juergen uns wieder ziemlich sicher bis in die Altstadt navigiert!
Sonst hat Hanoi aber nicht viel zu bieten. Wir haben uns ein bisschen ins Kaffee gesetzt und in bewaehrter Weise die Lebensweise oder "Handelsweise" beobachtet, es ist schon interessant.

Morgen geht es dann fuer 2 Tage mit einer Dschunke in die Halong Bucht.
Ihr werdet dann wieder von uns hoeren.
Uebrigens, koennen wir vielleicht noch ein bisschen laenger bleiben, wir schaffen es nicht wieder zurueck nach Bangkok, ohne etwas schoenes zu streichen und das ist doch schade, oder?

© Jürgen Pastor, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es wird überwiegend mit dem Fahrrad von Thailand über Laos nach Vietnam und Kamboscha wieder zurück nach Thailand gehen.
Details:
Aufbruch: 05.12.2009
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 01.02.2010
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Jürgen Pastor berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.