Wir sind dann mal weg - Thailand und ein bißchen mehr...

Reisezeit: November / Dezember 2010  |  von H & M

Malaysia: Tag 6: Cameron Highlands

17.11.2010
CAMERON HIGHLANDS

Heute Morgen hat der Wecker schon 6h15 geklingelt - kam uns irgendwie wie Arbeitsalltag vor. Haben im Halbschlaf unsere sieben Sachen zusammengepackt und Marco ist noch schnell was frühstücken gegangen. Hendi hat auf's Frühstück verzichtet, da ihr nervöser Bauch mal wieder rumgrummelt (nervige Nebenwirkung von Urlaub). Wenn man nix isst, kann auch nix rauskommen, so ihre Theorie.

Dann sind wir wieder mal wieder Richtung Twin Towers gefahren, weil irgendwo dort in der Nähe unser Autovermieter sitzen sollte. Sind der Wegbeschreibung von Google Maps gefolgt und das angegebene Ziel lag gar nicht so weit weg vom tatsächlichen. Direkt neben den Etiqua Towers haben wir dann die Hawk Autovermietung gefunden, keine 5min später kam auch ein Mitarbeiter angelaufen. Die waren schon gut auf uns vorbereitet und hatten alle Unterlagen auf'm Schreibtisch liegen. Dann das übliche Prozedere und ein paar Minuten später saßen wir in unserem Proton Waja. Noch nie gehört, aber sieht aus wie ein Auto Nachdem wir erkannt haben, dass die hier wohl Linksverkehr haben, weil Hendi plötzlich auf ihrer Beifahrerseite das Lenkrad hatte, ging es vorsichtig los. Auf den ersten Kilometern hat Hendi regelmäßig einen Nervenzusammenbruch erlitten: "Vorsicht, Hilfe, nicht so schnell, Achtung links ein Auto, Achtung Auto von rechts, fahr nicht so nah am Bordstein, oh Gott, breeeems doch endlich..." etc. Irgendwann hat sie dann einfach Marco's Fahrkünsten vertraut und sich mit dem Linksverkehr abgefunden.

Die nächste Herausforderung war, die Batu Caves zu finden, die wir auf unseren Weg in die Cameron Highlands eigentlich gerne besichtigen wollten. Wir fuhren schon mal irgendwie in die Richtung, doch irgendwann hörten die Hinweisschilder auf. Wir fuhren trotzdem weiter, bis uns irgendwann aufging, dass wir wohl zu weit sind. Also wieder umgekehrt...lange Rede kurzer Sinn - nach 3 mal verfahren und im Kreis fahren sind wir dann endlich angekommen. Batu Caves ist eigentlich ein Hindu-Tempel, eine Pilgerstätte, dementsprechend viele schick angezogene Inder sind dort auch mit Kind und Kegel gewesen. Es sind mehrere riesige Höhlen in einem Kalksteinfelsen, die man nach Erklimmen von ca. 250 Stufen erreicht. Davor steht ein riiiiesiger goldener Buddha. Die Höhlen an sich sind schon sehr imposant, ziemlich nervig allerdings ist die totale touristische Vermarktung. Dort kann man sich mit Schlangen fotografieren lassen, Bollywoodmusik kaufen und noch tausend anderen doofe Dinge tun. Lustig waren die vielen Affen, die die Höhlen bevölkerten und die Touris ärgerten, indem sie z.B. mit Kokosnüssen schmissen...

Weiter ging's dann auf der Autobahn Richtung Norden. Autobahn ist recht vernünftig, man kann gemütlich mit Tempo 110 vor sich hintuckern und ab und zu sieht man mal voll den megakrassen Unfall...Zumindest schien von den 2 zusammengestoßenen LKWs, die wir im Straßengraben gesehen haben, nichts mehr übrig geblieben zu sein. Nach ca. 2,5h Fahrt sind wir dann in den Highlands angekommen. Auf der Straße in die Hochebene begrüßte uns schon einmal ein netter Waran. Mindestens 1,5m lang und letztlich doch recht flink, denn überfahren lassen wollte er sich nicht. Wir waren zu geschockt, um den Fotoapparat rauszukramen. Mein Gott, gibt's hier etwa Warane? Da wurde uns gleich ganz anders. Die Highlands sind ein hübscher Gebirgszug, bis zu 2000m hoch, angenehm kühl und mit ganz viel Landwirtschaft übersät, was auch kräftig vermarktet wird. Überall kann man Erdbeer-, Bienen-, Kohl-, und sonstige Farmen besichtigen und Obst und Gemüse kaufen. Das fanden wir eher unspektakulär, aber Erdbeeren scheinen hier ein absolutes Highlight zu sein, v.a. für die vielen japanischen Touristen. Die kaufen sich sogar überlebensgroße Plüsch-Erdbeeren, die hier überall rumhängen. Oh je! Hotels gibt es jede Menge, alle riesengroß auf Hügeln gebaut mit tollem Blick und Architektur, die hier so gar nicht reinpasst. Der Reiseführer sagt, das ist Tudor-Stil, nur leider sagt uns das irgendwie gar nix. Sieht eher irgendwie wie Fachwerkhäuser aus. Echt eigenartig.

Wir fanden dafür die Teeplantagen viiiel spannender, die Highlands sind nämlich Hauptteeanbaugebiet Malaysias. Also sind wir auf sehr abenteuerlichen Ministraßen erst einmal zur BOH (best of highlands) Tea Farm gekurvt. [Marco übernimmt ab hier, da die Dusche nun ihren Besitzer wechselt.] Also, die Fahrt bergauf zur Teeplantage war so lange gemütlich, bis die Kolonne an Pkw´s vor uns jäh zum Stehen kam. Dumm, dass man hier null und nirgendwo so richtig wenden oder ausweichen kann. Grund des Stopps war ein großer LKW, der nun mal die komplette Straßenbreite benötigte. Was tun? Kolone also schön im Gänsemarsch rückwärts gerollert, um Haltebuchten zu finden. Manch einer war wohl weniger ängstlich. Uns stockte der Atem, als ein PKW vor uns der Meinung war nun doch einfach mal links den Abhang runterfahren zu müssen. Das hintere rechte Rad hing einfach lustig in der Luft rum und weg war das Auto. Wir entschlossen uns, so etwas nicht zu probieren. Irgendwie standen dann doch alle irgendwann in den Teeplantagen und der Spuk hatte ein Ende, nachdem der LKW passieren konnte. Der restliche "Aufstieg" verlief dann reibungslos. Die Plantage ist im Prinzip nichts anderes als eine normal produzierende Fabrik, die auch eine "sagenhafte" fünfminütige Führung anbietet, samt angeschlossenem kleinem Shop und einem kleinem Minirestaurant für Tea and Cakes. Zusätzlich gibt's noch einen View Point, den wir nach unserem leckeren Mango and Vanilla flavoured Tea mit Coconut Cake gestärkt erklommen. Toller Blick auf die riesigen Teeplantagen in schöner hügeligen Landschaft.

Wir beschlossen dann, die noch verbleibende Zeit des Tages zu nutzen, um den höchst möglich zu befahrenden Punkt Malaysias anzusteuern. Gesagt getan und die Straße dort hinauf war noch viel enger als die eben beschriebene. Allerdings kam uns hier kein Auto entgegen und so ging das recht fix. Oben angekommen erwartete uns Nebel. Toll. Damit reduzierte sich der Stopp auf ein Minimum zumal es Hendi gerade eh nicht so gut ging. Wahrscheinlich zu wenig zu Trinken. Die Fahrt bergab brachte die Bremsen unseres Protons klar an ihre Grenzen. Bei einem kurzen Fotostopp (Foto aus dem Auto heraus) konnte ich die Bremse zwar treten, leider blieb das Auto nicht mehr richtig stehen (nur mit Handbremse) und es stank erbärmlich verbrannt. Hendi standen wieder einmal Schweißperlen auf der Stirn, immerhin hatten wir 10% Gefälle und gerade gemerkt, dass unsere Bremsen nicht funktionieren. Ok. Wir haben es überlebt. Nach kurzer Suche fanden wir dann auch unser Domizil für heute Nacht "Father's Guesthouse". Wieder einmal ein superchilliges Plätzchen Erde, supernette Leute und ein Publikum aus aller Herren Länder. Großer Gemeinschaftsraum mit TV, Internet, open air Restaurant, offener Küche und einem Inhaber, der super hilfsbereit ist. Hier könnten wir es länger aushalten! Ein preiswertes und leckeres Essen später sowie Passion Fruit flavoured Tea, der Wahnsinn, betten wir nun unsere müden Häupter auf die Matratze und schlafen den Schlaf der Gerechten.

Bis morgen.

H&M

Batu Caves - 13km vor den Toren von Kuala Lumpur

Batu Caves - 13km vor den Toren von Kuala Lumpur

Batu Caves - Haupthöhle

Batu Caves - Haupthöhle

Teeplantagen

Teeplantagen

5 o'clock tea time

5 o'clock tea time

lecker Vanilla tea

lecker Vanilla tea

Cameron Highlands

Cameron Highlands

Blick vom Gunung Brinchang (2.032m)

Blick vom Gunung Brinchang (2.032m)

Nachbereitung und Vorbereitung im Father's Guesthouse

Nachbereitung und Vorbereitung im Father's Guesthouse

© H & M, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen...und wir erzählen Euch von unserer Hochzeitsreise, die uns zurück nach Südostasien führt!
Details:
Aufbruch: 12.11.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 07.12.2010
Reiseziele: Thailand
Vereinigte Arabische Emirate
Malaysia
Singapur
Laos
Der Autor
 
H & M berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.